Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
Fingerspitzen an.
    »Ihr seid errötet.« Seine Stimme kam als heiseres Flüstern. »Habt Ihr heute Morgen zu viel Sonne abbekommen?«
    Oh, nein, das tust du nicht. Sie würde nicht zulassen, dass er ihr gutes, ehrliches Begehren als Folge einer Überanstrengung, die bereits Stunden her war, deklarierte. »Die Sonne hat heute Morgen nicht geschienen, Stanton«, erwiderte sie sanft. Dann erwachte der Teufel in ihr. »Vielleicht stammt die Rötung noch von deinem Bart letzte Nacht.«

    Seine Augen wurden absolut schwarz, und seine Kiefer spannten sich an. Zügellose Forderungen, hatte der Prinzregent gesagt. Ein Schauer der Furcht durchfuhr Alicia. Das hier war kein gewöhnlicher Mann. Er war ein mächtiger, mysteriöser Lord, jemand, der für seine – oh, Himmel, sie liebte es, daran zu denken – für seine zügellosen Forderungen bekannt war.
    Sie spielte mit Mächten, die stärker waren als alles, was sie je gekannt hatte. Welche dunklen Impulse mochte sie entfesselt haben?
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, trat er einen Schritt zurück, und das lodernde Feuer in seinen Augen verlosch zu glimmender Glut. »Ich muss gehen«, sagte er rau. Dann machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte aus der Eingangshalle, wobei er bei jedem Schritt seine Reitgerte gegen sein Bein klatschen ließ.
    Allein stand Alicia in der plötzlich kühlen Eingangshalle und hob beide Hände an ihre heißen Wangen. Er hatte sie nicht einmal berührt und doch vibrierte sie wie eine Trommel.
    Gütiger Himmel, was für ein Mann!
    »Ich will ihn und sonst keinen«, flüsterte sie zu sich selbst.
    Sie lächelte und machte sich auf die Suche nach Garrett. Wenn sie heute Abend zum Frontalangriff übergehen wollte, dann brauchte sie alle Munition, die sie aufbringen konnte.
     
     
    Draußen blieb Stanton einen Augenblick mitten auf der gekiesten Auffahrt stehen, ohne sich um die gaffenden Dienstboten von Lord Cross zu scheren.
    Von ihr wegzugehen wurde immer schwerer. Sie war einfach …

    Warm. Reizend. Echt.
    Unergründlich.
    War das nicht der wirkliche Grund für seine Besessenheit? War nicht der wahre Grund für seine Faszination, dass sie seiner Fähigkeit widerstand? Sie war einzigartig und gefährlich – zwei Eigenschaften, die unter Garantie seine Aufmerksamkeit erregten.
    Es lag nicht am Schimmer ihres leuchtenden Haares, auch nicht am Funkeln ihrer Augen, wenn sie ihn ansah, oder am Schwung ihrer Wange oder daran, dass sie bei seiner leisesten Berührung dahinschmolz. Seine Erregung gründete sich auf seiner langen Enthaltsamkeit, und die Tatsache, dass er derart von ihr gefesselt war, konnte mit der einzigartigen Herausforderung, sie zu durchschauen, erklärt werden.
    Und wie erklärst du deine Sehnsucht nach ihr?
    Stanton schloss diese Tür zu seinem Innern, bevor sie sich ganz öffnete. Er war aus freien Stücken allein. Einsamkeit war notwendig für seine geistige Gesundheit, er zog sie dem ständigen Entschlüsseln der Lügen, die die Menschen in seinem Umfeld erzählten, vor. Wenn er seinen Haushalt ohne Dienstboten am Laufen halten könnte, würde er es tun. Da es aber nicht ging, war es ihm nur recht, dass sie so wenig wie möglich mit ihm sprachen.
    Es hatte also keinen Sinn, darüber nachzudenken, die Gesellschaft von Lady Alicia Lawrence weiter zu pflegen. Außerdem könnte ihre großäugige Leidenschaft vorgetäuscht sein, eine Fiktion wie auch die ganze Verschwörungsgeschichte. Er verfügte über keine Möglichkeit, das zweifelsfrei herauszufinden.
    Oh, doch, das tust du.
    Nein.

    Er sah, dass die drei anderen Gentlemen auf ihn warteten, als er sich den Stallungen näherte. Die kühle Luft hätte inzwischen ihre Wirkung tun sollen, aber sein Blut war noch immer in Wallung und seine Leistengegend pochte. Ein wilder Galopp über die Felder war genau das, was er jetzt brauchte.
    Er hoffte nur, dass er problemlos aufsitzen konnte, wenn es an der Zeit war, die Zügel zu übernehmen.

18. Kapitel
    A licia warf sich quer übers Bett und ließ ihre Slipper von ihren Zehen baumeln. »Mir gefällt das grüne Kleid.«
    »Wie habt Ihr es nur geschafft, so alt zu werden, ohne eine Ahnung davon zu haben, wie man sich kleidet? Das grüne Kleid ist dazu da, zu schockieren und zu überraschen.« Er zog etwas glänzend Goldenes aus dem Kleiderschrank. »Das hier bringt sie um den Verstand.«
    Alicia steckte sich eine Praline in den Mund, während sie das Kleid unsicher musterte. »Es ist schön, aber es ist viel zu prächtig für mich.

Weitere Kostenlose Bücher