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Gefaehrliches Schweigen

Gefaehrliches Schweigen

Titel: Gefaehrliches Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ritta Jacobsson
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Wuff frei auf der Straße herumlief. Wenn ein Auto käme, könnte sie überfahren werden.
    Ich machte einen erneuten Versuch, auf die Beine zu kommen und rief gleichzeitig:
    „Wuff! Wuff!“
    Die Jungs hatten bestimmt keine Ahnung, wie mein Hund hieß. Sie starrten mich an, als wäre ich nicht ganz normal.
    Ich nutzte die Verwirrung und kam halbwegs wieder hoch, bevor Jimmy mich wieder umstieß.
    Elias hatte Wuffs Leine an sich gerissen. Er zog sie von mir weg, aber Wuff sträubte sich und stemmte die Pfoten gegen den Boden. Dabei schnürte ihr das Halsband den Hals so zu, dass sie husten musste. Es klang, als würde sie sich übergeben.
    Ich stürzte mich auf Jimmy, packte sein eines Bein und zerrte daran. Er fiel neben mir hin.
    Im Bruchteil einer Sekunde stand ich wieder auf den Beinen, wurde aber von Stoffe aufgehalten. Er packte mich mit hartem Griff von hinten und hielt mich an beiden Armen fest.
    Ich zappelte und wand mich und schrie vor Schreck und Wut, voller Angst um Wuffs und meine eigene Sicherheit.
    Plötzlich ließ Elias Wuff los. Wie auf ein vereinbartes Zeichen hin kam ich auch frei.
    Wuff stürzte auf mich zu, stürmte aber zu heftig heran, um mich begrüßen zu können. In wilder Ekstase, mit wehender Leine, flog sie um mich herum. Für sie war alles wieder gut. Sie merkte nichts von der feindseligen Stimmung, die immer noch dampfend in der Luft hing.
    „Komm her, Wuff!“, rief ich.
    Elias ging in die Knie und streckte die Hand aus.
    „Komm, komm!“
    Wuff hielt inne und horchte. Mit neugieriger Schnauze schnupperte sie durch die Luft zu Elias’ Hand hin und machte ein paar Schritte auf ihn zu.
    „Nein, halt!“, befahl ich.
    Wuff schielte unschlüssig zu mir her, schlug ein paar Mal schnell mit dem Schwanz, blieb aber stehen.
    Elias warf etwas vor ihrer Schnauze auf den Boden. Es sah aus wie ein Stück Fleisch.
    Wuff leckte sich die Lefzen.
    Ich sprang vor.
    „Nein!“
    Aber Wuff war schneller. Schwups, hatte sie den verlockenden Leckerbissen verschluckt, bevor ich sie erreichen konnte.
    Ich warf mich auf sie, packte ihren Kopf mit hartem Griff und sah ihr streng in die warmen braunen Augen.
    „Du sollst gehorchen, wenn ich es sage!“
    Wuff setzte sich mit schief gelegtem Kopf hin und schien versuchen zu wollen, den Grad meines Zorns abzuschätzen. Versuchsweise stupste sie mit der Schnauze an meinen Mundwinkel und trommelte mit dem Schwanz auf den Boden. Ihr Körper zuckte vor Eifer.
    Ich gab ihr einen hastigen Klaps auf den Kopf, bevor ich mich zu Elias umdrehte.
    „Was soll der Scheiß, du Idiot!?“, schrie ich.
    Er sah mich ruhig an.
    „Ich hab deinem Köter Rattengift gegeben.“
    Jimmy grinste höhnisch.
    „Verdammt qualvoller Tod“, konstatierte er sachlich. „Die Eingeweide werden in Fetzen gesprengt. Die Blutung lässt sich nicht stoppen.“
    Mir wurde es eiskalt.
    Ich starrte Elias mit weit aufgerissenen Augen an, bis sie brannten, während ich versuchte, die grauenvollen Dinge, die Jimmy soeben geäußert hatte, Buchstabe für Buchstabe in mich aufzunehmen.
    „Das ist nicht wahr“, flüsterte ich.
    Stoffe grinste.
    „Wer einen Hund hat, sollte ihn auch im Griff haben. Mein Kumpel hat einen Pitbull. Den braucht man bloß anzugucken, dann packt der schon zu.“
    „Ein Pitbull ist wie eine Waffe“, sagte Elias. „Ich meine …“
    Er machte eine verächtliche Geste zu Wuff hin.
    „Sag, dass das nicht wahr ist! Bitte, Elias!“
    Elias quittierte mein Wimmern mit einem Grinsen.
    Ich stürzte mich auf ihn, boxte ihm mit den Fäusten an die Brust, wurde aber hart weggestoßen.
    „Lass das!“
    „Was ist … mit dir los?“, stammelte ich, während die Tränen mir in die Augen traten. „Du … warst doch … mal … okay. Sag, dass es nicht wahr ist!“
    Elias sah plötzlich verunsichert aus, doch da stieß Jimmy ihn in die Seite.
    „Wir hauen ab.“
    Er sah mich mit überlegenem Grinsen an.
    „Wie gesagt: verdammt qualvoller Tod.“
    Rattengift!
    Laut weinend rannte ich direkt nach Hause, Wuff immer auf den Fersen.
    Was Linus während der ganzen Zeit getan hatte und wo er abgeblieben war, davon hatte ich keine Ahnung. Das einzig Wichtige war, Wuff zu retten!
    A ls Linus aufwachte, war es dunkel.
    Was hatte ihn überhaupt geweckt?
    Plötzlich fiel es ihm wieder ein.
    Mit ein paar großen Schritten war er beim Fenster und spähte zu Sveas Haus hinüber. Dort war es dunkel. Aber das Auto, das lange weg gewesen war, stand vor der Garage. Sie waren wieder zu Hause.
    War

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