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Gefährliches Talent: Kriminalroman

Gefährliches Talent: Kriminalroman

Titel: Gefährliches Talent: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Elkins , Charlotte Elkins
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darin verwickelt war, würde er sie mit dem größten Vergnügen hochgehen lassen. Er schlüpfte wieder in seine Rolle, lächelte sie an und ließ seinen ganzen geschliffenen Charme spielen (der aber zumindest auf Alix abstoßend wirkte). »Und Sie? Verraten Sie mir auch, wer Sie sind?«
    »Alix London«, sagte sie brüsk und sah ihn kaum an. Sie wandte ihren Blick dem O’Keeffe-Bild zu.
    Ted war zwar ein Profi, aber er war auch ein Mann, und sein männlicher Stolz hatte gerade einen Schlag erlitten. Er mochte es gar nicht, wenn man ihm die kalte Schulter zeigte, und war es auch nicht gewohnt, weder als Ted noch als Rollie. Aber ob als Mann oder als Profi, so schnell gab er sich nicht geschlagen.
    »Ich habe mir gedacht …«, wandte er sich an Chris.
    In dem Moment erschien ein gestresst wirkender junger Mann in der Tür. »Liz, Gregor ist da und er ist ziemlich unzufrieden.«
    Liz atmete hörbar aus, mit deutlicher Fahne. »Was ist denn jetzt schon wieder, verdammt?«
    »Ihm gefällt die Beleuchtung nicht. Zu sanft, sagt er. Er will schärfere Schatten.«
    »Nun, daran ist jetzt nichts mehr zu ändern. Er hätte früher was sagen sollen.«
    »Und er sagt,
Wet Dream Number 3
hängt falsch herum.«
    Liz verdrehte die Augen. »Ja, klar. Als wenn das irgendjemand merken würde. Okay, okay, ich kümmere mich um ihn. Tut mir leid, Chris, es passt jetzt wirklich nicht. Meine Schuld. Vielleicht nach der Vernissage? Gegen acht? In der Zwischenzeit könntet ihr euch die Ausstellung ansehen, am Kunstbummel teilnehmen und vielleicht was essen oder so.«
    »In Ordnung«, sagte Chris. »Hat mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen, Mr de Beauvais. Hoffentlich finden Sie, was Sie suchen.«
    »Danke. Äh … ich habe mir gedacht … falls Sie beide Zeit und Lust haben, könnten wir zusammen etwas trinken und vielleicht einen Happen essen. Ich würde mich sehr freuen.«
    »Nun, das wäre …«, begann Chris.
    »Wir haben zu tun«, sagte Alix barsch. »Bis später, Liz.« Und schon ging sie davon, ohne Ted eines Blickes zu würdigen, und Chris blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen.

KAPITEL 7
    »Was um Himmels willen sollte das denn?«, fragte Chris perplex, als sie Alix im Flur auf dem Weg zum Ausstellungsraum einholte. »Was hat der arme Kerl Ihnen denn getan?«
    »Ach, er hat mir gar nichts getan«, knurrte Alix. »Er ist nur … Ich kann ihn nur … Ich weiß auch nicht. Ich kann ihn nicht ausstehen. Argh!«
    »Aber warum denn nicht? Ich fand ihn cool.«
    »Das konnte man sehen«, sagte Alix mit einem Lächeln und zuckte mit den Schultern. »Ich weiß auch nicht so genau, was mich an ihm gestört hat, Chris.« Sie waren am Eingang zur Ausstellung stehen geblieben und standen jetzt seitlich davon, um die langsam eintrudelnden Besucher vorbeizulassen. »Doch, ich weiß. Es war dieses schmierige Getue, so als müssten wir ihn alle anschmachten. Eingebildet, arrogant, verwöhnt, egozentrisch …«
    Chris sah sie nur an und lachte. »Das haben Sie alles in fünf Sekunden mitgekriegt? Der Typ hat doch kaum was gesagt.«
    Alix grinste. »Das ist mein berühmter Kennerblick«, sagte sie und entspannte sich. »Chris, es tut mir leid, dass ich Sie einfach so übergangen habe. Aber um es auf den Punkt zu bringen: Er hat mich zu sehr an meinen Ex-Mann erinnert.«
    Chris sah sie erstaunt an. »Sie waren schon mal verheiratet?«
    »Ja, warum überrascht Sie das?«
    »Ich weiß auch nicht … Ich dachte nur …. Also ich weiß nicht, Sie haben es nie erwähnt. Ich habe wohl angenommen …«
    »Da haben Sie was Falsches angenommen. Ja, ich war wirklich schon mal verheiratet. Ganze zehn Tage lang war ich Mrs Paynton Whipple-Pruitt.«
    Chris machte große Augen. »Meinen Sie etwa
die
Whipple-Pruitts?«
    Alix nickte. »Aus Boston, Watch Hill und Palm Beach. Allesamt Kunstmäzene, Klatschspaltenfutter, Stilikonen und Trendsetter.«
    »Wow, alle Achtung.« Chris zog Alix in einen Nebenraum voller Verpackungsmaterial. »Mrs Paynton Whipple-Pruitt«, wiederholte sie. »Das ist ja … Moment, habe ich richtig gehört? Zehn Tage?«
    »Fast elf.«
    »Ach, elf. Das ist natürlich was ganz anderes.«
    Jetzt konnte Alix darüber lachen, aber damals war es alles andere als amüsant gewesen. Sie war zwei Monate mit Paynton verlobt gewesen, als ihr Vater so unerwartet und so spektakulär unterging und ihre Welt auf den Kopf stellte. Im Grunde hatte sie da schon ernsthafte Zweifel gehabt, was ihren Verlobten anging. Je länger sie ihn

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