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Gefährliches Talent: Kriminalroman

Gefährliches Talent: Kriminalroman

Titel: Gefährliches Talent: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Elkins , Charlotte Elkins
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zwanzig Minuten später ihre Haare föhnte, fiel ihr ein, dass sie ihre Anrufe schon länger nicht mehr abgehört hatte. Sie holte das Handy aus der Reisetasche, das Chris ihr beim Abschied im Krankenhaus aufgedrängt hatte. Zu ihrer eigenen Mailbox durchzudringen, war mit dem üblichen Theater verbunden, aber als es ihr schließlich gelang, hatte sie ein Dutzend Nachrichten von Leuten, die sie nicht kannte – Journalisten, nahm sie an –, und die sie löschte, nachdem sie jeweils ein paar Sekunden reingehört hatte.
    Sie hörte sich aber eine kurze Nachricht ihres Vaters an. Ob sie versehentlich den Katalog der Galería Xanadu aus dem Museum in Santa Fe mitgenommen hätte? Als die Expertin, die Geoff kannte, sich den Katalog hatte anschauen wollen, war er anscheinend nirgends zu finden gewesen, und Mr Moody hatte sich gefragt, ob Alix, die als Letzte Zugang zu dem Dokument gehabt hatte, es eingesteckt haben könnte, ohne es zu merken.
    Nein
, dachte Alix ein bisschen eingeschnappt,
ich habe den Katalog nicht eingesteckt, auch nicht versehentlich.
Unter Clyde Moodys Adleraugen irgendetwas mitgehen zu lassen, wäre schon eine Meisterleistung. Er hatte sie gebeten, den Ordner auf dem Tisch zu lassen, und das hatte sie auch getan. Das wusste sie noch ganz genau. Sicher würde sie ihm hier in Taos im Laufe des Tages noch begegnen und die Sache dann klarstellen.
    Sie hatte auch drei Nachrichten von Katryn Lombard, für die sie in Seattle die Bilder restaurierte. Zuerst machte sie sich Sorgen. Katryn war schon seit Monaten weg und hatte ihr bisher nur eine Postkarte und ein paar E-Mails aus der Provence geschickt, aber nie angerufen. Und jetzt direkt
drei
Nachrichten, zwei vom Vortag und eine vom gleichen Tag (in Frankreich war’s acht Stunden später), und jedes Mal bat sie Alix darum, so schnell wie möglich zurückzurufen. Wollte sie sie rausschmeißen? Brauchte Katryn ihre Wohnung wieder selbst? Aber sie hörte sich die Nachrichten noch einmal an und es klang nicht danach. Kein Anzeichen von schlechten Neuigkeiten, eher im Gegenteil. Aber trotzdem machte es Alix nervös und sie beschloss, noch vor dem Frühstück kurz in Frankreich anzurufen, nur um ganz sicherzugehen.
    »Alix, Darling, ich bin so froh, dass Sie anrufen!«, sagte Katryn in ihrer gewohnten Art, fröhlich, hektisch und eindringlich wie eine Türklingel. »Ich war krank vor Sorge um Sie. Ich habe gelesen, was in Santa Fe passiert ist und dass
Sie
die Leiche gefunden haben! Wie grauenvoll.« Sie hörte sich geradezu begeistert an, aber sie merkte es anscheinend selbst und fügte schnell hinzu: »Es ist doch alles in Ordnung mit Ihnen, oder?«
    Alix seufzte. Gott, sogar in Moustiers-Sainte-Marie wusste man über sie Bescheid. Ihre einstmals rosigen Zukunftsaussichten als ehrbare Kunstberaterin verdüsterten sich von Minute zu Minute. »Mir geht’s gut, Katryn«, sagte sie. »Danke, dass Sie angerufen haben.«
    »Also, eigentlich war das nicht der Grund, nicht der einzige, meine ich. Alix, was schätzen Sie, wie lange Sie noch brauchen, bis Sie mit den Restaurationen fertig sind? Noch einen Monat vielleicht?«
    Jetzt verließ Alix erst recht der Mut. Katryn wollte sie also doch aus der Wohnung haben. Sie sah nicht nur einer Zukunft ohne Arbeit, sondern auch ohne Dach über dem Kopf entgegen. Ein Ärger kam selten allein. »Nun …«
    Katryn, die manchmal durchaus scharfsinnig war, begriff, warum sie zögerte. »Darling, ich will Sie nicht aus der Wohnungwerfen. Wir haben uns auf ein Jahr geeinigt und dabei bleibt’s. Aber wenn Sie die Arbeit etwas schneller erledigen könnten …?«
    Puh
. »Nun, der Signac ist fertig, Katryn. Das Bild wird Ihnen sicher gefallen. Und bei dem Utrillo bin ich schon ziemlich weit. Aber bei dem Royle und dem Luce gibt’s noch einiges zu tun. Ich werde wahrscheinlich bald zurück …«
    »Verschieben wir den Royle und den Luce erst mal auf später. Und den Malharro auch. Wie lang würden Sie brauchen, um den Utrillo fertigzustellen und außerdem den Bonnard zu restaurieren?«
    Alix zuckte mit den Schultern, obwohl das niemand sehen konnte. »Ich weiß nicht … zwei Monate? Nein, sagen wir sicherheitshalber drei. Wissen Sie, es ist nicht so sehr die Arbeit selbst, aber das Trocknen dauert lange, und ich muss vielleicht Material aus Europa bestellen …«
    »Drei Monate sind vollkommen in Ordnung«, sagte Katryn. »Drei Monate sind einfach perfekt.«
    »Aber warum die Eile, Katryn? Was ist los?«
    »Weil ich sie

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