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Gefährliches Verlangen

Gefährliches Verlangen

Titel: Gefährliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Sturm
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stand, bevor er eintrat. Als müsse er sich erst einmal sammeln oder auf irgendetwas vorbereiten. Doch wozu, fragten sie sich sicherlich schon. Das musste bestimmt lächerlich und äußerst merkwürdig auf sie wirken, aber Rafael wusste sich eben keinen anderen Rat, wie er ansonsten seine innere Unruhe bewerkstelligen könnte. Und lieber nahm er es in Kauf, dass ihn Simons Dienstpersonal für einen Spinner hielt, als dass Simon sofort an seiner Nasenspitze erkennen würde, wie aufgewühlt und durcheinander er war. Simon würde Fragen stellen. Viele Fragen. Auf die er aber keine Antworten hatte. Und wenn er sie hätte, auch nicht darauf antworten könnte. Es war zum Verrücktwerden! Rafael atmete abermals tief durch, dann stieß er die verbrauchte Luft wieder aus. Er musste jetzt da rein. Simon saß sicherlich schon am Tisch und schlug mit einem Löffelchen sein Frühstücksei auf. Das tat er jeden Morgen, wenn er das Esszimmer betrat. Und Katelyn, ja, Katelyn würde ihn wieder schelten, weil er sich verspätet hatte. Wie zuckersüß ihre Stimme immer klang, wenn sie das tat. Und dabei ihre rechte Augenbraue anhob. Sie sah wirklich süß aus. Nein! Sie sah nicht nur süß aus. Sie war schön. Wunderschön. Er hatte noch nie etwas so Schönes gesehen, und ihm waren schon sehr viele schöne Frauen begegnet. Aber bei ihr stimmte einfach alles. Da stimmte einfach das Gesamtpaket. Rafael, reiß dich zusammen, ermahnte er sich. Schloss abermals die Augen, schlug sie wieder auf und griff nach der Türklinke. Das wird schon, redete er sich Mut zu. Du kannst das! So wie jeden verdammten Morgen! Mache es einfach so, wie an jedem anderen Tag in den letzten Wochen auch. Und während er vor der Tür stand und mit sich rang, wurde ihm plötzlich eines klar. Er musste endlich eine Entscheidung herbeiführen. Ob er wollte oder nicht. Denn so konnte es nicht mehr weitergehen. Und so, wie es aussah, würde er sicherlich warten bis er Schwarz werden würde, bevor er sich wieder entliebte. Ja, genau! Sich entlieben! Seine einzige Rettung. Zumindest in diesem Moment. Doch wie sollte er sich entlieben, wenn Katelyn ihn mit ihrer ganzen Art verrückt machte? Verrückt nach ihr! Ohne es zu wissen. Er musste sich entlieben! Unbedingt! Aber wäre da nur nicht ihr bezauberndes Lächeln. Oder die Art, wie sie manchmal an ihrer Unterlippe herumkaute, wenn sie mit ihm sprach. Das sah so verdammt verführerisch aus. Richtiggehend sexy. Und erst ihre aufreizenden Kleider, die sie immer trug. Ja, all das machte es ihm verdammt schwer, Haltung zu bewahren. Oder sich endlich wieder zu entlieben. Und er hoffte so sehr darauf, es zu schaffen! Entlieben, ja, das wäre die perfekte Lösung für sein Problem! Dachte er zumindest.
    Während er immer noch gedankenverloren vor der Tür stand, bemerkte er nicht, dass Jake Blood, Simons rechte Hand, oben am Treppenabsatz stand und ihn misstrauisch aus der Ferne beäugte. Er gab ein wirklich jämmerliches Bild ab. Und Jake begann sich langsam zu fragen, woran das lag.
    Als sich bei Rafael nunmehr das Gefühl einstellte, endlich den Raum betreten zu können, ohne gleich an einem Herzschlag zugrunde zu gehen, drückte er den Griff nach unten. Rafael war eigentlich gar nicht der Typ für solche Gefühlsausbrüche. Er und Herzrasen! Nein, er doch nicht! Solche überflüssigen Adrenalinschübe plagten ihn ansonsten nie. Er neigte noch nicht einmal zur Nervosität. Das waren lästige Gefühle, mit denen er sich noch nie herumplagen musste. Er hasste es zutiefst, die Kontrolle über sich zu verlieren. Das war einfach nicht sein Ding! Denn er war cool, immer gefasst und bei klarem, nüchternem Verstand und er war zudem ein verdammt trockener Hund. Nichts und niemand machte ihm Angst. Oder löste gar einen Schweißausbruch bei ihm aus. Solche Gefühle suchten ihn noch nicht einmal heim, wenn er für gewöhnlich seinem Job nachging, und der war immerhin ganz schön gefährlich. Aber er bewahrte dennoch immer einen kühlen Kopf. Er wurde noch nicht einmal nervös, wenn man die Waffe auf ihn richtete. Und das war auch schon einmal, wenn nicht gar zweimal geschehen. Aber jetzt: Das Blut rauschte durch seine Ohren, das Adrenalin schoss durch seine Venen und das ohrenbetäubend laute Hämmern seines Herzschlags, das durch seine Ohrmuscheln jagte, machten ihn noch gänzlich verrückt. O ja, tatsächlich hatte er noch nie Herzrasen, das durch Angst oder anderweitige Gefühle bei ihm ausgelöst wurde. Und wegen einer Frau schon

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