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Gefährliches Verlangen

Gefährliches Verlangen

Titel: Gefährliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Sturm
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gar nicht. Und er war stolz darauf! Aber nun machte dieses dumme Organ so ein Theater. Und das alles wegen einer Frau! Nein! Nicht wegen irgendeiner Frau, sondern wegen ihr! Das war der feine Unterschied. Verdammt, komm endlich wieder zu Verstand, schalt er sich abermals! Jede erdenkliche Situation hatte er gemeistert, ganz egal wie gefährlich sie war oder wie kompliziert. Aber hier stellte er sich an wie der letzte Idiot. O je, ich benehme mich schon genauso idiotisch wie die anderen, kam ihm in den Sinn: er stellte sich doch tatsächlich so an wie ein verliebter, dummer Narr! Genau das, was er nie sein wollte!
    Nun gut, Showtime, rief er sich in Gedanken zu, setzte wieder seine unbekümmerte, lockere Miene auf und öffnete die Tür.
    Er brummelte, so wie jeden Morgen, ein kurzes Guten-Morgen in den Raum und schlenderte dann zu seinem Platz hinüber. Er saß, so wie immer, rechts von Simon, und zwar genau gegenüber von Katelyn. Er warf ihr – wie immer – einen kurzen Blick zu, achtete jedoch penibel darauf, dass er sie nicht anstarrte. Und obwohl es nur ein flüchtiger Blick war, der ihren streifte, nahm er ganz genau wahr, wie sie gekleidet war oder aber welche Frisur sie trug. Am besten gefiel es ihm, wenn sie ihr rotbraunes Haar offen trug. Nicht nur, weil es ihr schönes Gesicht besser zur Geltung brachte, sondern vielmehr, weil es das Brandzeichen #8 SC verdeckte, welches ihren Nacken zierte. Ein unverkennbares und unmissverständliches Zeichen dafür, dass sie auf ewig zu Simon gehörte. Auch wenn es heute inzwischen eine andere Bedeutung hatte als zu jener Zeit, als es ihr angebracht worden war. Es waren Simons Initialen, die ihr bei einer feierlichen Zeremonie in den Nacken eingebrannt wurden. Das Brandzeichen, das eine jede gehorsame und willige Sklavin trug, die ihrem Herrn demütig und bedingungslos mit ihrem Körper diente. Doch heute war Katelyn keine Sklavin mehr und Simon auch kein herrschsüchtiger Dom. Obwohl, manchmal konnte er schon noch recht herrschsüchtig sein. Doch das war nunmehr nur noch ein Rollenspiel, das die beiden in ihrem Ehebett praktizierten. So genau wollte das Rafael aber gar nicht wissen.
    Stundenlang hätte er sie anstarren können, ohne mit ihr dabei sprechen zu müssen. Das war gar nicht nötig. Schon allein ihr bloßer Anblick faszinierte ihn. Und dann ihre Stimme! Er hatte noch keine schönere gehört. Vor allem faszinierte ihn aber ihr Wimpernschlag. Ihre langen, nach oben gebogenen Wimpern waren ein wahrer Traum! Es war noch nicht einmal zwingend notwendig, ihr in die Augen blicken zu müssen oder sie gar heimlich zu betrachten, um seinen Verstand in Nebel zu hüllen; es reichte schon vollkommen aus, wenn er mit geschlossenen Augen vor ihr saß oder einfach nur auf seinen Teller starrte. Denn ihr bezaubernder Duft erfüllte den ganzen Raum. Es war wie Magie. Und es war verdammt schwer, die Schmetterlinge in seinem Bauch wieder unter Kontrolle zu bekommen, wenn er all das so intensiv wahrnahm. Beim Frühstück. Beim Dinner. Oder bei anderen Gelegenheiten. Und es gab in letzter Zeit viele solche Gelegenheiten wie diese. Er musste sich sogar richtiggehend darauf konzentrieren, Simon nicht völlig auszublenden, wenn er sich mit ihr im gleichen Raum befand. Es kam sogar schon vor, dass er Simons Gesprächen nicht mehr folgen konnte. Dennoch hatte er immer zustimmend genickt, um keinen Verdacht zu erregen. Obwohl er in diesen Augenblicken nicht die leiseste Ahnung hatte, worum es in den Themen ging, die sein Freund gerade behandelte. Immer öfter verlor er einfach den Faden und wirkte dabei in manchen Situationen völlig idiotisch. Trotzdem hatte er es bis jetzt immer geschafft, ein gewisses Maß an Haltung zu bewahren und sich nicht gänzlich in seinen Gefühlen zu verlieren, die einen kompletten Vollidioten aus ihm machten. Er hatte gelernt, damit umzugehen und seine aufgewühlten Gefühle in Schach zu halten. Auch wenn es ihm nicht immer gelang. Und auch nicht immer einfach war. Denn Katelyn machte es ihm schon verdammt schwer. Es zehrte schon ganz schön an seinen Nerven und raubte ihm sprichwörtlich fast all seine Kräfte.
    Rafael warf Simon ebenfalls einen flüchtigen Blick zu, verzog den Mund zu einem gespielten Lächeln, dann wandte er sich den Köstlichkeiten zu, die auf dem Tisch ausgebreitet waren, ohne ihnen wirklich großartige Beachtung zu schenken. Er sah völlig desinteressiert auf das Frühstücksbuffet. Na, was würde er sich heute wohl Schönes

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