Gefährliches Verlangen
Tier, auch.
Und so verschwand sie aus seinem Leben. Er hatte sie zwar gehen lassen, aber würde er sie auch vergessen? Er wusste es nicht. Aber er würde es zumindest versuchen.
Ein wirklich schwieriges Unterfangen.
***
Rose Moon fuhr sich mit ihren Händen durch ihr schwarzes, langes Haar und stieß dabei einen leisen, kaum hörbaren Seufzer aus. Eine dicke Strähne ihres dichten Haares fiel ihr in die Stirn und verfing sich in ihren langen, schwarzen Wimpern. Unbewusst strich sie sie mit dem Handrücken aus dem Gesicht. Ihre grünen Augen hatten all ihren Glanz verloren, und tiefe Augenringe zeichneten sich darunter ab, ein deutliches Zeichen dafür, dass sie schon mehrere Nächte lang nicht ausreichend geschlafen hatte. Auch wenn sie verzweifelt versuchte, soweit es ihr überhaupt möglich war, den Schlaf tagsüber nachzuholen, schaffte sie es nicht, ihrem Körper die nötige Erholung zu geben, die er dringend benötigte. Ihre weiblichen Rundungen, unter anderem auch ihre prallen Brüste, auf die sie immer so stolz gewesen war, hatten sich zwar kaum von den Proportionen her verändert [noch nicht!], dennoch litt das Gesamtbild ihrer trügerischen Schönheit unter dem permanenten Schlafmangel und den maßlosen Sex-Exzessen. Die zahlreichen Orgien und die wilden Gangbang-Partys gingen auch an ihr nicht spurlos vorüber. Man sah ihr sofort an, obwohl es trauriger Fakt war, dass sie deutlich besser ausgesehen hatte, bevor sie sich mit James Stark eingelassen hatte, der sie oft bis an ihre Grenzen trieb. Und jetzt wäre es an dieser Stelle nicht unerheblich zu erwähnen, dass Rose ihr Spiegelbild früher gerne betrachtet hatte, sich sogar für wesentlich schöner gehalten hatte als Katelyn Crow, doch nun scheute sie selbst – nicht so wie früher bei jeder Gelegenheit – einen Blick in den Spiegel zu werfen, was sie sich jedoch nicht so recht eingestehen wollte. Im Grunde genommen fand sie sich aber immer noch attraktiver – wenn auch ein wenig abgekämpfter – als Katelyn. Gerade deshalb verstand sie ja auch nicht, dass sich Simon nicht für sie entschieden hatte, als er die Möglichkeit noch dazu besaß, sondern für ihre Rivalin. Obwohl sie doch ganz offensichtlich die wesentlich bessere Partie von beiden gewesen wäre [zumindest war sie bis vor Kurzem noch fest davon überzeugt!]. Aber was machte das jetzt noch für einen Sinn, nach Antworten zu suchen? Und wen interessierte schon Simon Crow?! Rose wollte ihn vergessen! Vergessen, dass sie einst seine Sub gewesen war. Doch um ehrlich zu sein, belog sie sich nur selbst damit. Denn es fiel ihr äußerst schwer, ihre Vergangenheit einfach von sich abzuschütteln. Ganz egal von wie vielen Männern sie sich hatte vögeln lassen oder wie oft James sie bestieg, züchtigte oder von anderen benutzen ließ, ihre Gedanken fanden immer wieder einen Weg zurück zu ihm, ihrem Ex-Dom. Obwohl sie wirklich alles daran setzte, um ihn zu vergessen. Ihn und die Schmach, die ihr durch ihn widerfahren war. Dennoch konnte sie nicht leugnen, dass das Sklavenleben unter Simon Crows Herrschaft deutlich humaner gewesen war als das jetzige unter James Starks Herrschaft. Und auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollte, vermisste sie ihr altes Leben. Insgeheim wünschte sie sich oft, die Uhr einfach zurückdrehen zu können, um ihre Fehler rückgängig zu machen und einen anderen Weg als diesen hier einzuschlagen.
Und immer dann, wenn sie alleine war, dachte sie über ihr verkorkstes Leben nach und über all das, was darin schiefgelaufen war. Sie sehnte sich nach Liebe, dennoch hatte sie schon längst aufgegeben, der wahren Liebe hinterherzujagen. Sie hatte all ihren Glauben daran verloren, ihr eines Tages doch noch zu begegnen. Deshalb fügte sie sich willenlos in ihr Schicksal mit dem Wissen, von James genauso wenig geliebt zu werden wie schon von Simon. Sie war eine Sklavin aus Leidenschaft, die sich nach der wahren Liebe sehnte, trotzdem schwor sie der Liebe ab, um ungehindert ihrem neuen Herrn wenigstens professionell als Lustobjekt zu dienen. Schließlich wollte sie in seinen Augen nicht nur ein kurzweiliger Zeitvertreib sein, sondern sich zumindest unter seiner Führung an die Spitze vögeln und das als die perfekteste Sklavin aller Zeiten. Professionalität und Perfektion standen demnach für sie an erster Stelle. Und unnütze, sentimentale Gefühlsduseleien hätten sie nur daran gehindert, ihren Plan korrekt auszuführen. Sie wollte zwar mehr und wünschte es sich
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