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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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haben, all das zu schnitzen.«
    »Jahre.« Peter stellt sein Sherryglas ab, geht zum Schaufenster und nimmt mit beiden Händen den Holzlaster heraus. »Der gehört zu meinen Lieblingsspielsachen. Ich freue mich sehr, dass er ein schönes Zuhause bekommt.«
    Vorsichtig trägt er ihn zum Tisch, wo er ihn hingebungsvoll mit braunem Papier einschlägt, ehe er goldfarbenes, mit Stechpalmen bedrucktes Geschenkpapier von einer Rolle reißt, den Laster routiniert einpackt und das Ganze mit einem echten kleinen Holzstern schmückt.
    Marc stellt sein Sherryglas ab, nimmt das Päckchen entgegen und zückt seine Brieftasche.
    »Nein, nein, lass die Brieftasche stecken. Kommt überhaupt nicht infrage«, wehrt Peter eilig ab.
    »Dass ich dein Wohltätigkeitsprojekt unterstütze, ist eine Sache; dass ich bei dir ein Geschenk kaufe, eine völlig andere.«
    »Nicht wenn sich die Unterstützung auf mehrere Tausend Pfund beläuft.« Peter wendet sich mir zu. »Marc hat Woodlands mit einer sehr großzügigen Spende bedacht, müssen Sie wissen.«
    »Was ist Woodlands?«
    »Peters Wohltätigkeitsprojekt.« Marcs Stimme lässt keinen Zweifel daran, dass er das Gespräch am liebsten so schnell wie möglich beendet wissen will.
    »Dadurch werden drei Bauern unterstützt, von denen ich mein Holz beziehe«, erklärt Peter weiter. »Sie bekommen eine faire Bezahlung, sind anständig untergebracht und solche Dinge.«
    »Klingt nach einem guten Zweck.«
    »Mein Geld ist auch für einen guten Zweck gedacht. Deshalb kriegen uns Peter und ich jedes Mal in die Haare, wenn ich herkomme.«
    »Und Marc gewinnt jedes Mal«, fügt Peter mit einem Augenzwinkern hinzu. »Allerdings weiß er nicht, dass sein Geld danach auf direktem Weg in die Spendenkasse wandert.«
    »In diesem Fall werde ich ab sofort das Doppelte bezahlen.« Der Anflug eines Lächelns spielt um seine Mundwinkel.
    Peter schlägt sich gegen die Stirn. »Gut, gut. Du gewinnst, wie üblich.« Er nimmt die Geldscheine entgegen und drückt Marc sein Glas wieder in die Hand. »Wie geht es Denise?«
    »Gut. Die Arbeit am College macht ihr große Freude.«
    »Aber?«
    »Gar nichts.« Marc nippt an seinem Sherry. »Eine Frau ihres Alters und mit ihrer Lebenserfahrung hat jedes Recht, selbst zu entscheiden, wie sie leben will.«
    »Und du findest, dass ihr Lebensstil zu ihr passt? Allein zu sein?«
    »Zumindest sagt sie es.«
    »Und du glaubst ihr?«
    »Meine Meinung ist völlig unwichtig. Es ist einzig und allein die Entscheidung von Denise.«
    »Wenn du mich fragst, ist Denise eine wunderbare Frau, und es ist eine Schande, dass sie nie wieder geheiratet hat.«
    »Sie hat nie signalisiert, dass sie Interesse an einer Beziehung hat.«
    »Dir gegenüber nicht, schließlich bist du wie der Sohn, den sie nie hatte.« Peter hebt vielsagend seine weißen Brauen. »Eltern diskutieren ihr Liebesleben nicht mit ihren Kindern. Soll ich versuchen, etwas zu arrangieren? Ein Freund von Valerie hat vor einigen Jahren seine Frau verloren. Ein netter Kerl. Spielt Geige. Geht gern ins Theater. Sollen wir versuchen, die beiden zusammenzubringen, was meinst du?«
    »Ich würde sagen, das wäre Einmischung.«
    »Schade.« Peter leert sein Glas. »Ich mische mich gern ein wenig in das Leben anderer Leute ein.« Er grinst Marc verschmitzt an.
    »Denise wird schon jemanden finden, wenn sie so weit ist. Und bis dahin scheint sie absolut glücklich zu sein. Oder zumindest zufrieden.« Auch Marc trinkt sein Glas leer, und ich tue dasselbe.
    »Gegen Zufriedenheit gibt es nichts einzuwenden«, räumt Peter abschließend ein.
    Marc stellt sein Glas ab und schüttelt Peter die Hand. »Es war schön, dich mal wiederzusehen. Wir sollten uns demnächst wieder treffen.«
    »Immer gern.«
    »Und frohe Weihnachten.«
    Peter mustert ihn verblüfft. »Frohe Weihnachten? Was haben Sie mit dem Mann angestellt, Sophia? Normalerweise tut er so, als würde das Fest nicht existieren, und geht ihm aus dem Weg, wo er nur kann.«
    »Das wusste ich ja gar nicht.«
    »Es gibt so einiges, was Sie noch nicht über mich wissen, Miss Rose.«

❧ 25
    M it Sammys Geschenk in der Hand zieht Marc die Tür hinter sich zu. Ich schlottere in der winterlichen Kälte, während er mir scheinbar ungerührt den Arm um die Schultern legt und mich an sich zieht.
    »Ist dir denn nicht kalt?« Ich schmiege mich an ihn.
    »Manchmal.«
    »Wieso trägst du nie einen Mantel?«
    »Weil ich diese beißende Kälte mag.«
    »Wieso?« Ich reibe die Hände

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