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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. Quinn
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Pudding, der in Musselinpapier verpackt wird.
    Marc bestellt auch eine Kiste Biogemüse, die in Dads Haus geliefert wird, außerdem einen Korb mit Biskuits, Käse, Champagner und Schokolade.
    »Peter meinte vorhin, dass du Weihnachten nicht magst«, necke ich ihn. »Woher dieser Sinneswandel?«
    »Du bist der Grund. Alles, was du liebst, will ich auch lieben.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich. Was lieben Sie sonst noch, Miss Rose?«
    »Liegt das nicht auf der Hand?« Ich blicke in seine blauen Augen, die in der Wintersonne leuchten.
    Einen Moment lang hält Marc meinen Blick fest und streicht mir das Haar aus dem Gesicht.
    In diesem Augenblick bemerke ich etwas hinter seiner Schulter.
    »Ein Mistelzweig.« Ich ziehe ihn unter den Zweig mit den silbrig grünen Blättern.
    »Du magst Mistelzweige? Das habe ich mir fast gedacht.«
    »Für mich gehören sie zu den schönsten und romantischsten Pflanzen überhaupt.«
    »Ich schließe daraus, dass du schon einmal unter einem geküsst wurdest.«
    »Ein- oder zweimal vielleicht.« Ich werde rot.
    Marc beugt sich vor und küsst mich. Einen Moment lang vergesse ich den kalten Marktplatz und sehe und spüre nur noch ihn. Als er sich löst, brauche ich einen Augenblick, bis ich wieder ganz bei mir bin.
    »Aber nicht so«, stoße ich atemlos hervor.
    »Das möchte ich auch hoffen.«
    Ich zwirble eine Haarsträhne. »Du willst also alles lieben, was ich liebe, ja?«
    »Genau.«
    »Und was ist mit allem, was ich gernhabe? Möchtest du alles gernhaben, was ich gernhabe?«
    »Kann sein. Woran genau denkst du?«
    »An Leo.«
    Marcs Lächeln verflüchtigt sich. »Na ja, Wunder passieren immer wieder.«
    »Ich wünschte, ihr beide würdet euch gut verstehen.«
    Marc lacht auf. »Bevor es so weit ist, muss er erst noch erwachsen werden.«
    Als Nächstes geht es zu Fortnum & Mason, ein Riesenkaufhaus am Picadilly, dessen Fassade über und über mit transparenten Glaskugeln an lilafarbenen Bändern dekoriert ist. Drinnen hängt ein köstlicher Duft in der Luft – nach Äpfeln und Zitrone und einem exotischen, würzigen Parfum.
    »Ich dachte, hier finden wir bestimmt etwas Schönes für Jen. Und für Genoveva. Falls das noch angemessen ist.«
    »Du willst Jen ein Geschenk kaufen? Wie nett von dir. Wahrscheinlich würde sie alles toll finden, was aus diesem Laden kommt, und wenn es nur ein Schlüsselring ist. Und Genoveva auch. Allerdings … ich glaube, im Moment ist es nicht so günstig. Nicht dass ich gemein sein will oder es ihr nicht gönne, aber ich will auch Dad nicht unnötig belasten. Wie wär’s, wenn wir ihr einfach etwas kaufen, es aber nicht beschriften? Falls sie kommt und Sammy besucht, haben wir etwas, aber Dad bekommt auf diese Weise nicht mit, dass es für sie ist, und wird nicht traurig.«
    »Wenn du meinst.«
    Innerhalb von Sekunden tritt ein Mann in einem maßgeschneiderten Anzug auf uns zu. »Mr Blackwell, bitte entschuldigen Sie vielmals, aber wir wussten nicht, dass Sie uns heute beehren. Es tut mir leid, dass niemand da war, um Sie zu begrüßen. Darf ich Ihnen für Ihren Einkauf zur Seite stehen?«
    »Kein Problem. Das ist ein ganz spontaner Besuch. Aber wir könnten tatsächlich Hilfe gebrauchen.«
    Der Mann nickt und tritt diskret hinter uns.
    Mir fällt auf, dass etliche Kunden stehen geblieben sind und einander anstoßen. »Meinst du? Sieht ganz so aus, aber … und das Mädchen, das ist doch die aus der Zeitung …«
    Ich halte den Kopf gesenkt und weiche Marc nicht von der Seite.
    »Die Leute starren uns an.«
    »Du wirst dich schon daran gewöhnen.«
    »Meinst du?«
    »Ja. Und keine Angst, hier stehen überall Wachleute.«
    Ich sehe mich um, kann aber keinen von Marcs Leuten entdecken.
    »In Zivil. Sie folgen uns schon den ganzen Tag.«
    »Oh.« Ich denke an unseren Kuss auf dem Markt, wie ich mich in der Eiseskälte an ihn geschmiegt habe. »Ganz schön peinlich.«
    »Peinlich?«
    »Na ja, dass sie uns die ganze Zeit zusehen. Wenn wir zusammen sind … Du weißt schon.«
    »Wenn du Karriere als Schauspielerin machen willst, spielt sich dein Privatleben immer ein Stück weit in der Öffentlichkeit ab, und diese Öffentlichkeit sind nicht nur die Wachleute.«
    »Vermutlich sollte ich mich lieber daran gewöhnen.«
    »Das wirst du schon. Wahrscheinlich schneller, als du denkst.« Er deutet um sich. »Also, was würde Jen wohl gefallen?«
    Ich entdecke ein Teeservice im Stil der 1930er aus mintgrünem Porzellan mit goldfarbenem Lilienmotiv. »Das

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