Gefaehrliches Verlangen
mich suchen können — jemanden wie Connor — aber nein, ich musste mich ja mit einem Außerirdischen einlassen. Ich bin mir sicher, dass ich mich letztendlich davon erholen werde ... und vielleicht sogar einen menschlichen Mann kennenlerne, für den ich mit der Zeit Gefühle entwickeln kann.«
»Hast du schon einmal mit ihm über das alles gesprochen?«
»Nein, das habe ich nicht«, sagte Mia ihr ehrlich. »Ich bin gerade zu glücklich, um das jetzt anzusprechen. Zum ersten Mal, seit ich denken kann, versuche ich, den Moment zu leben — einfach etwas zu genießen, ohne mir Gedanken über die Konsequenzen zu machen ...«
Marisa lächelte, aber es gab immer noch einen besorgten Schatten auf ihrem Gesicht. »Mach das, meine Kleine. Carpe diem und so.«
* * *
Der Krinar beobachtete die beiden Mädchen langsam den Strand entlang gehen. Sie waren beide hübsch, aber nur eine interessierte ihn.
Es gab keinen Grund dafür, sie gerade jetzt zu beobachten, das wusste er rational auch. Er sollte sich auf seinen Feind konzentrieren und nicht auf so einen kleinen Menschen, der überhaupt keine Bedrohung für seinen Plan darstellte.
Aber trotzdem konnte er einfach nicht wegschauen.
Sie lachte, drehte ihr Gesicht der Sonne entgegen und er zoomte heran und hielt die Aufzeichnung einen Moment lang an. Ihre Lippen waren geöffnet und zeigten die ebenmäßigen, weißen Zähne, und ihre blasse Haut schien zu leuchten, ja fast schon zu glühen.
Sie sah glücklich aus und er bedauerte fast das, was er tun musste. Falls das morgen funktionierte, würde sie eine Weile erschüttert sein.
Zumindest so lange, bis er die Möglichkeit bekam, sie von diesem Schmerz zu befreien.
* * *
An diesem Abend führte Korum die ganze Familie zum Essen aus und hatte sich dafür ein Gourmetrestaurant ausgesucht, das erst kürzlich in Hammock Beach, einer ausschließlich privaten Gemeinde, nicht allzu weit von Ormond entfernt, eröffnet hatte.
Zu Connors freudiger Überraschung gab es auf der Karte nicht nur echten Fisch und Meeresfrüchte, sondern auch Steak und Kaviar. Die Preise für die tierischen Produkte waren natürlich astronomisch, einige der Gerichte kosteten so viel, wie manche Lehrer in einer Woche verdienten. Ihre Eltern starrten wie betäubt auf die Karte, bis Korum ihnen bestimmt sagte, dass er zum Essen einladen würde und dass er auch keine Proteste über dieses Thema hören wolle. Erst zögernd, nahm ihre Familie das Angebot an und Connor bestellte sich ein Ribeye Steak und ihre Eltern teilten sich als Vorspeise einen Shrimpscocktail und wählten als Hauptgericht Hummer. Mia bestellte sich echte Eiernudeln, während Marisa Blinis russischer Art mit Kaviar hatte. Korum blieb wie immer bei hauptsächlich pflanzlichem Essen, auch wenn er ein bisschen Butter zu seinem auf dem Hibachi gegrillten Gemüse nahm. »Das ist eine der besser schmeckenden menschlichen Erfindungen«, bemerkte er augenzwinkernd.
Der erste Teil des Essens verging ruhig und Korum befragte ihre Eltern nach ihrer Arbeit und danach, wie sie als Kinder in dieses Land gekommen waren. Er schien besonders an der Immigrationserfahrung interessiert zu sein und dem Akklimatisierungsprozess bei den Menschen. Ihre Eltern waren mehr als glücklich, darüber zu reden und die Unterhaltung war flüssig und leicht.
Ein paar Gläser Wein später begann ihr Schwager sich allerdings auf weniger komfortables Terrain vorzuwagen. »Warum seid ihr eigentlich überhaupt auf die Erde gekommen?«, wollte Connor wissen und schaute Korum mit unverhohlener Neugier an.
Mia erstarrte, als sie sich an die eher schlechte Meinung ihres Liebhabers über die menschliche Rasse und ihren Umgang mit der Erde erinnerte — den Planeten, den die Krinar als ihr zukünftiges zu Hause ansahen.
Aber sie hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen. Korums Schwiegerelterngesicht war wie festgenagelt. »Unser Sonnensystem ist viel älter als eures«, erklärte er beiläufig. »Und unsere Sterne werden lange vor eurer Sonne verlöschen. Also hat es Sinn gemacht, sich auf diese Möglichkeit vorzubereiten. Es ist außerdem immer gut, auf verschiedene Orte verstreut zu leben: falls irgendein kosmisches Desaster Krina oder unsere Heimatgalaxie befallen sollte, würden zumindest einige der Krinar überleben.«
»Wow, ihr plant aber ganz schön im Voraus!«
Connor hörte sich beeindruckt an und Korum lächelte ihn kurz an, bevor er die Unterhaltung auf Mias Kindheit lenkte und darauf, wie
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