Gefaehrliches Verlangen
Mias ganze Sachen wegen der überstürzten Abreise aus New York immer noch da.
Mia sprang aus dem Bett und rannte zu dem kleinen Tisch, auf dem ihre Handtasche stand. Sie hatte sie aus New York mitgenommen und sie beinhaltete etwas sehr Wertvolles: ihr Handy. Sie musste Jessie so schnell wie möglich anrufen. Ihre Mitbewohnerin machte sich wahrscheinlich schon Sorgen, da sie seit gestern nichts von Mia gehört hatte und sie würde definitiv ausrasten, wenn sich Mias Sachen noch in ihrem Zimmer befanden wenn Rita einziehen wollte. Jessie würde niemals glauben, dass Mia so unverantwortlich war und die Untermieterin vergessen würde.
Mia zog ihr Handy aus der Tasche, hielt ihren Atem an und betete, dass sie Empfang hatte. Aber natürlich war ihre Hoffnung umsonst — sie hatte Null Empfang. Das lag vielleicht nicht nur daran, dass sie sich in einem fremden Land befand, fiel Mia auf, sondern wahrscheinlich blockierten auch die Schutzschilde der Krinar den Empfang.
Sie seufzte, zog sich einen Bademantel über und ging sich ihre Zähne putzen, bevor sie nach Korum sah. Wenn sie Jessie dieses Wochenende nicht erreichen würde, könnte ihre Mitbewohnerin am Montag schon die Polizei zu Korums Appartement in Tribeca geschickt haben.
Sie betrat das Wohnzimmer und sah, wie Korum mit geschlossenen Augen auf dem Sofa saß. Überrascht hielt sie inne und beobachtete ihn. Schlief er? Da sie ihn nicht stören wollte, stand sie einfach nur da und nutzte diese seltene Gelegenheit, um ihren außerirdischen Liebhaber ohne seinen Schutzschild zu betrachten.
Mit geschlossenen Augen war die bronzefarbene Perfektion seines Gesichts noch beeindruckender. Die hohen Wangenknochen passten perfekt zu der markanten Nase, dem energischen Kinn, und das Gesamtbild des Gesichts war so männlich wie es schön war. Seine dunklen und vollen Augenbrauen, verliefen geradlinig über seinen Augen und seine unglaublich langen Wimpern breiteten sich wie dunkle Fächer über seinen Augen aus. Sein Haar war in dem Monat den sie sich kannten gewachsen — vielleicht war er zu beschäftigt damit gewesen, die Keiths zu jagen, um sich die Haare schneiden zu lassen, dachte Mia ironisch — und jetzt reichte es ihm schon fast bis zu den Ohren.
Als würde er ihren Blick auf sich spüren, öffnete er die Augen und lächelte, als er sah, dass sie dort stand. »Komm her«, murmelte er und klopfte auf den Platz neben sich. »Wie fühlst du dich?«
Mia errötete leicht. »Mir geht's gut«, sagte sie ihm.
Er sah sie weiterhin mit einem unleserlichen Gesichtsausdruck an, fast so, als würde er sie aus irgendeinem Grund eindringlich betrachten. Mia, die sich nach der Unterhaltung von gestern immer noch unsicher darüber war, wie die Dinge zwischen ihnen standen, näherte sich vorsichtig. Auch wenn sie die letzte Nacht sich vor Lust windend in seinen Armen verbracht hatte, war zwischen ihnen noch vieles ungeklärt. Sie hielt ein paar Schritte von ihm entfernt an und fragte: »Hast du gerade geschlafen? Es tut mir leid, dass ich dich gestört habe, falls du gerade ...«
»Falls ich gerade geschlafen habe? Nein.« Ihre Annahme schien ihn zu überraschen. »Ich habe mich nur um ein paar Geschäfte gekümmert.«
»Virtuell?« riet Mia und Korum nickte. Er klopfte wieder auf den Platz neben sich, damit sie zu ihm kam.
Mia ging zu ihm und er streckte seine Hand nach ihr aus, um sie auf seinen Schoss zu ziehen. Er vergrub seine Hand in ihren dunklen Locken, zog ihren Kopf zu sich heran und küsste sie heiß und fordernd. Seine Zunge spielte so lange mit ihrer, bis sie alles vergaß und nur noch die unglaublichen Gefühle spürte, die er in ihr auslöste. Mia, die kaum noch in der Lage war zu atmen, begann zu stöhnen und schmolz hilflos an ihn gelehnt dahin. In ihrem Schritt sammelte sich heiße Feuchtigkeit, obwohl sie nach den Exzessen der letzten Nacht eigentlich völlig ausgelaugt sein sollte.
Offensichtlich zufrieden mit ihrer Reaktion hob Korum seinen Kopf und sah mit einem Halblächeln auf sie hinunter. Er ließ ihr Haar los, hielt sie aber weiterhin fest in seinen Armen. »Wie du siehst Mia«, sagte er sanft, »ist es völlig egal in welche Schublade unsere Beziehung gesteckt wird. Das ändert überhaupt nicht zwischen uns.«
Mia leckte ihre Lippen. Sie fühlten sich nach dem Kuss weich und geschwollen an. »Du hast Recht. Es ändert nichts«, stimmte sie ruhig zu. Seine Anziehungskraft auf sie wurde nicht schwächer dadurch, dass sie mehr über ihre
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