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Gefaehrliches Verlangen

Gefaehrliches Verlangen

Titel: Gefaehrliches Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Zaires
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entfernt das Paradies wartete.
    Das Verlangen überkam ihn völlig überraschend. Das gehörte nicht zu seinem Plan. Er hatte gedacht, dass er über solchem Unsinn, solchen primitiven Trieben stand. Im Moment gab er seinen Begierden kaum nach, er konnte sich diese Ablenkung nicht erlauben. Es stand für ihn zu viel auf dem Spiel, um das alles für ein wenig kurzweiligen, körperlichen Genuss wegzuwerfen.
    Mit einer übermenschlichen Anstrengung drückte er die Fantasie weg und konzentrierte sich auf die Aufgabe, die vor ihm lag.

10. Kapitel
     
    Nach dem Schwimmen brachte Korum Mia nach Hause, sprang unter die Dusche und verließ wie ein Wirbelwind innerhalb von zwei Minuten das Haus. Mia konnte ihm nur irritiert dabei zuschauen, wie er kurz innehielt, um ihr einen schnellen Kuss auf die Stirn zu geben und danach quasi aus der Tür flog.
    Nachdem er fort war, ging Mia auch duschen und stärkte sich noch schnell mit einem Imbiss aus Mango und Walnüssen, um die bevorstehende Präsentation ohne Hunger durchzustehen. Dann legte sie sich das Armband um, das Korum ihr gestern gegeben hatte, machte es sich auf dem Sofa bequem und tauchte in das Spektakel ein.
    Der zweite Tag der Verhandlung wurde mit dem ihr schon bekannten Gong eingeläutet.
    Wie schon das letzte Mal suchte sich Mia einen Weg durch die Massen und machte es sich dann auf Korums Podium bequem. Heute fasste sie sein virtuelles Ich allerdings nicht an, und ihre Wangen röteten sich bei dem Gedanken daran, was er letzte Nacht wegen dieser gestrigen Berührungen mit ihr gemacht hatte.
    An diesem Morgen gab es weniger Begrüßungen und Einleitungen. Nachdem die Beschuldigten und der Protektor die Arena betreten hatten wurde das Publikum still und folgte mit enormem Interesse dem weiteren Verlauf des Prozesses.
    Wieder war Loris ganz in schwarz gekleidet. Sein Gesicht sah verkniffen und angestrengt aus und der Blick, den er in Korums Richtung warf, war so voller Wut und Bitterkeit, dass Mia ungewollt erzitterte. Nach ein paar Sekunden schien er sich wieder unter Kontrolle zu bekommen und seine Züge glätteten sich, wurden ausdruckslos.
    Er ging einen Schritt nach vorne und sprach in einer lauten und tragenden Stimme zum Publikum. »Liebe Einwohner der Erde und Mitbürger auf Krina! Euch wurden Beweise eines furchtbaren Verbrechens vorgelegt — eines Verbrechens, das schon fast nicht zu glauben ist. Und wenn ihr die Aufzeichnungen, die euch gestern gezeigt wurden, für richtig erachten würdet, dann müsstet ihr natürlich diese Angeklagten — darunter meinen Sohn — für schuldig erklären.
    Aber ihr solltet euch auch fragen, ob das überhaupt möglich ist. Wie kann es sein, dass sieben junge Personen, die noch nie durch kriminelles Verhalten aufgefallen sind, sich ganz plötzlich verschwören, um gewaltsam fünfzigtausend Krinar von der Erde zu vertreiben und dabei alle unsere Leben zu gefährden? Dabei mein Leben zu gefährden? Wie können sie einen solchen ausgefeilten Plan erarbeiten und Menschen mit krinarischen Waffen und Technologien ausstatten? Und wozu? Um den Menschen zu helfen? Ergibt das für euch einen Sinn?«
    In der Menge herrschte Totenstille. Mia hielt ihren Atem an und konnte ihre Augen nicht von der schwarzgewandeten Figur lösen, die so eindrucksvoll in der Arena stand.
    »Also für mich ergibt das keinen Sinn. Ich kenne meinen Sohn und er hat seine Fehler — aber Möchtegern-Massenmörder ist keiner davon. Und das ist auch der Grund dafür, dass ich nach vorne treten musste, um die Funktion des Protektors auszuüben — weil diese Verhandlung eine Farce ist. Sie ist ein sehr realer Angriff auf diese jungen Krinar und ich habe keine andere Wahl, als sie zu verteidigen.«
    Mia drehte sich schnell um, um einen kurzen Blick auf Korum zu werfen und seine Reaktion auf das alles zu sehen. Sein Gesicht wirkte ruhig und leicht amüsiert, und er schien dem Prozess mit höflicher Aufmerksamkeit zu folgen.
    »Ich habe mit Rafor und jedem seiner Freunde ausführlich gesprochen und keine ihrer Aussagen passen zusammen«, fuhr Loris fort. »Sie sind einfach völlig verwirrt. So verwirrt, dass sie sich an gar nichts von dem erinnern können, dessen sie beschuldigt werden — so verwirrt, dass sie sich kaum an die Mehrzahl der wichtigsten Ereignisse des letzten Jahres erinnern können ...«
    »Ich weiß, was jetzt viele von euch denken. Falls sie schuldig wären und so tun würden, als könnten sie sich an nichts erinnern, wäre das natürlich eine

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