Gefaehrliches Verlangen
geradeaus und versuchte, diese hinreißenden Kreaturen, die jetzt unverblümt — und Mias Meinung nach unverschämt — sie und ihren Liebhaber beobachteten, nicht anzustarren.
Kurz bevor es so aussah, als würden sie die gegenüberliegende Seite erreichen, öffnete sich die Wand zu ihrer Rechten und Korum führte sie dort hinein. Dahinter versteckte sich ein privater Raum, in dem Saret und ein anderer männlicher Krinar schon auf sie warteten.
Als sie eintraten, erhob sich Saret von seinem schwebenden Sitz, trat auf Korum zu und begrüßte ihn, indem er ihm seine Handfläche auf die Schulter legte. Ihr Liebhaber erwiderte diese Geste mit einem Lächeln.
»Ich freue mich, dass ihr heute Abend kommen konntet«, sagte Saret und schaute sie beide an. »Mia, ist das das erste Mal, dass du in einer Essenshalle bist?«
Mia nickte und war ein wenig nervös. Wenn alles gut lief, würde dieser Krinar bald ihr Chef sein. »Ich bin noch nicht viel draußen gewesen.«
»Natürlich nicht«, sagte Saret. »Dein Cheren war sehr stark mit der Verhandlung beschäftigt, wie viele von uns. Korum, hast du eigentlich schon Adam kennengelernt?«
»Nein, das Vergnügen hatte ich noch nicht«, sagte Korum und drehte sich zu dem anderen Krinar um. »Aber ich habe eine Menge von diesem jungen Mann gehört.«
Adam stand auf und streckte zu Mias Überraschung seine Hand in einer sehr menschlichen Geste nach vorne. »Ich habe auch eine Menge über Sie gehört«, sagte er. Seine Stimme war tief und weich und die Art und Weise, wie er die krinarischen Worte aussprach, ließen ihn fast wie einen Ausländer wirken.
Mit einem leichten Lächeln streckte Korum ebenfalls seinen Arm aus und schüttelte Adams Hand. »Ich sehe, dass Sie sich noch nicht so richtig mit unserer Begrüßung angefreundet haben.«
Der andere Krinar zuckte mit seinen Schultern. »Ich kenne die Gewohnheiten mittlerweile, aber sie sind immer noch nicht automatisch bei mir. Da sie für einige Zeit in New York gelebt haben, dachte ich mir, das würde Sie nicht stören.« Dann drehte er sich zu Mia um, lächelte sie herzlich an und sagte, »Ich bin Adam Moore. Und sie müssen Mia Stalis sein, die junge Frau, über die ich so viel gehört habe.«
Mia blinzelte weil sie sich nicht sicher war, ob sie sich gerade nur eingebildet hatte, dass der Krinar sich mit einem menschlichen Vor- und Nachnamen vorgestellt hatte. »Ja, Hallo«, sagte sie und lächelte zurück. Korum hatte ihn einen jungen Mann genannt und sie fragte sich, wie alt er wohl wirklich war. Körperlich schien er im gleichen Alter wie Korum und Saret zu sein.
»Adam hat einen sehr ungewöhnlichen Werdegang«, sagte Saret, der wohl ihre Verwirrung spürte. »Setzt euch und wir können während des Essens weiterreden.«
»Das hört sich gut an«, sagte Korum und zog ein Paar schwebende Sitze zu ihnen heran. Mia setzte sich auf einen davon und ließ ihn sich ihrem Körper anpassen. Korum machte das gleiche und ihre Sitze bewegten sich näher an die anderen beiden Krinar heran, die sich in der Zwischenzeit auch wieder gesetzt hatten. Jetzt bildeten die vier einen Kreis um etwas, das wie ein winziger schwebender Tisch aussah. Nach näherer Betrachtung konnte Mia sehen, dass der Tisch eher wie eine Art Tablett war, auf dem sich krinarische Beschreibungen und Bilder verschiedener Gerichte befanden. Eine Speisekarte, erkannte sie.
»Wir haben unser Essen schon bestellt«, ließ Saret sie wissen. »Ihr müsst also nicht warten.«
»Möchtest du, dass ich etwas für dich aussuche?«, fragte Korum Mia und seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln mit Grübchen.
»Gerne«, antwortete ihm Mia, die froh war, diese Aufgabe abgeben zu können. Obwohl der eingepflanzte Übersetzer es ihr ermöglichte, krinarisch zu lesen, hatte sie keine Vorstellung davon, um was es sich bei den meisten Gerichten handelte.
Korum bewegte seine Handfläche über dem Tisch hin und her. »Okay, ich habe für uns beide bestellt. Das Essen sollte in wenigen Minuten hier sein.«
Mia dankte ihm und wandte ihre Aufmerksamkeit mit einem Lächeln wieder den anderen beiden Krinar zu.
Saret lächelte zurück und seine braunen Augen funkelten. »Wie gefallen dir deine ersten Tage in Lenkarda?«
»Es ist ein wunderschöner Ort«, antwortete sie ehrlich. »Der Strand ist toll. Ich bin in Florida aufgewachsen und deshalb vermisse ich ihn in New York wirklich. Ich meine, wir haben dort auch den Ozean und das alles, aber es ist einfach nicht das
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