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Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
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war sich nicht sicher, ob er sich in einen Werwolf verlieben wollte. Vielleicht wäre es besser gewesen, Tristan hierherkommen zu lassen.
     
    ***
     
    Will fühlte sich unwohl, umgeben von Beton und Metall, abgeschnitten von den Kräften der Erde, als er den langen Korridor entlangging. Raul und er hatten Richard im Gefängnis erstaunlich schnell gefunden. Er wurde wegen kleinerer Vorwürfe festgehalten, denen jedoch nicht nachgegangen werden konnte, da niemand wusste, wer er war. Offenbar hatte Richard es nicht nur geschafft, verhaftet zu werden, sondern auch alle Erinnerung daran verloren, wer er war.
    Will hatte es dank Rauls guter Beschreibung, wenig Verkehr und der Abwesenheit von Radfahrern auf den Straßen geschafft, sicher in die Stadt zu gelangen.
    Nach einem kurzen Gespräch mit dem Sheriff wurde er zu Richard geführt. Nun würde er ihn zum ersten Mal leibhaftig treffen. Als sie um die nächste Ecke bogen, konnte Will Rauls Zwilling bereits sehen. Er stand hinter den Gitterstäben und musterte ihn, als hätte er erwartet, dass in der nächsten Sekunde jemand auftauchen würde.
    Richard hatte Rauls Gesicht, seines war nur ein wenig markanter, die Linien und Ecken kantiger. Mit seinen ausgewaschenen Jeans, dem offenen Hemd und den hochgekrämpelten Ärmeln bot er selbst in der Zelle noch einen verführerischen Anblick. Die blonden Haare fielen ihm weit über die Schultern, doch seine blau-grünen Augen schimmerten mit derselben Intensität wie Rauls und schienen Will auf den Grund seiner Seele blicken zu können.
    Der unverhohlen hungrige Blick ließ Will erschaudern. Er versuchte, mit dem lässig neckenden Ton eines guten Freundes zu sprechen.
    »Richard, wo zur Hölle bist du dieses Mal reingeraten?«
    Richard zog die Augenbrauen zusammen. »Ich kenne dich«, sagte er.
    Will schwankte. Würde ihre Täuschung auffliegen? Hatte Richard seine Erinnerungen zurückerlangt, oder war seine Amnesie nur eine Lüge gegenüber den Behörden gewesen?
    Will atmete tief ein. Richards Worte waren keine Frage gewesen. Es war eine Feststellung gewesen, von der er überzeugt war. Da sie sich aber nicht kannten, musste er wirklich sein Gedächtnis verloren haben.
    Will hielt sich an die Geschichte, die Raul und er sich ausgedacht hatten, und antwortete: »Ja, Kumpel. Warum hast du nicht angerufen, als sie dich hergebracht haben? Wozu sind denn Freunde da, wenn sie nicht mal die Kaution für jemanden stellen?«
    Richard schüttelte den Kopf, als wollte er einen ungeliebten Gedanken aus seinem Kopf vertreiben. Seine langen, blonden Haare fielen ihm dabei über die Schultern. »Ich… ich habe nicht… ich weiß, dass ich dich kenne. Ich fühle es. Aber ich kann mich nicht an deinen Namen erinnern oder woher ich dich kenne.«
    Als Richard seine Ellenbogen auf die Gitterstäbe legte und seinen Kopf mit den Händen abstützte, begann Wills Herz zu rasen. »Der Sheriff hatte also recht. Du hast wirklich eine Amnesie.« Innerlich seufzte er erleichtert auf und betete, dass ihre Täuschung solange gut gehen würde, bis sie das Gefängnis verlassen hatten.
    »Ja, ich kann mich an überhaupt nichts erinnern und wenn ich es versuche, platzt mir fast der Schädel. Sie haben mich am Straßenrand neben einem Auto gefunden, das mehrere Telefonmasten mitgenommen hat. Sie sagen, ich war betrunken, und halten mich hier wegen Trunkenheit am Steuer, Zerstörung öffentlichen Eigentums, Fahren ohne Führerscheins und Landstreicherei fest. Offenbar hab ich keine Brieftasche dabei und ich kann mich nicht an meinen Namen erinnern, deshalb können sie nicht im System nach mir suchen.«
    Richard atmete schnell und aufgeregt. »Sieht aus, als könnten sie den Besitzer des Autos nicht finden. Es ist aber sicher nicht gestohlen, sonst hätten sie das auch noch auf meine Liste gesetzt.«
    Besorgt legte Will seine Hand auf Richards Unterarm. Raul hatte ihn gewarnt. Sollte Richard wirklich unter Amnesie leiden, würde er sich wahrscheinlich auch nicht daran erinnern, dass er ein Werwolf war, und seine Wahrnehmungen konnten ihn verwirren und ängstigen. Außerdem hatten sie keine Ahnung, wann Richard sich das letzte Mal verwandelt hatte.
    Will hatte einen einfachen Beruhigungszauber anwenden wollen, um sie aus dem Gefängnis zu bringen, doch er hatte nicht mit der heftigen Reaktion gerechnet, als er Richards Haut berührte. Die einfache Berührung brachte seinen Körper bereits zum Glühen. Es war, als würde Strom durch ihn fließen, die Härchen auf

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