Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
Vom Netzwerk:
sein.«
    »Die Straßenkarte sollte fürs Erste reichen. Wir sollten die Wanderkarten aber bereithalten, falls er sich in einer ländlicheren Gegend aufhält.« Will ging über den ausgetreten Holzboden hinüber zum Fenster und zog die weißen Vorhänge zur Seite. Als er das Fenster öffnete, quietschten die unzähligen Farbschichten darauf protestierend. »Haben die Möbel deiner Großmutter gehört oder sind sie von der Kirche?«, fragte er, während sein Blick über die bunt zusammengewürfelte Einrichtung glitt.
    »Das meiste davon gehörte Nanna. Sie hat es von Hausauflösungen oder Second-Hand-Läden. Sie liebte es, durch diese Läden zu streifen, auf der Suche nach dem nächsten Schmuckstück. Ein paar hat sie sogar gefunden. Für die Tiffany-Lampe neben meinem Bett hat sie nur sechs Dollar bezahlt. Das Ding war so staubig, dass sie beim Kauf das Glas nicht gesehen hat. Sie hat es eine Woche lang mit einer Zahnbürste saubergemacht.«
    »Klingt, als wäre deine Großmutter genauso verrückt gewesen wie meine. Hat Richard als Kind hier auch Zeit verbracht?«
    »Sicher. Wir haben fast jede Minute miteinader verbracht. Wieso?«
    »Das ist gut für den Energiefluss. Ich werde versuchen, seinen Aufenthaltsort zu bestimmen und alles, was seine Energie enthält, ist dafür hilfreich«, erklärte Will. Rauls skeptisch angehobene Augenbraue zeigte ihm deutlich, was er von dieser Idee hielt, doch Will vertraute auf seine Fähigkeiten. Wenn er Richard gefunden hatte, würde Raul nicht mehr an ihm zweifeln.
    »Ich hol die Karte und die Kühlbox.«
    Will musste sich ein Lachen verkneifen, als Raul nach draußen verschwand, doch der Gedanke an Sienna ließ seine Freude verpuffen.
    Raul musste lernen, Vertrauen in die Magie zu haben, wenn sie Sienna bloßstellen und den Zauber brechen wollten, den sie über Richard gelegt hatte.
    Er hob die Stimme, damit Raul ihn draußen hören konnte. »Ich gehe auspacken und versuche, ein Gefühl für die Energien zu bekommen. Ist es egal, welchen Raum ich benutze?«
    Durch das offene Fenster konnte er Raul deutlich hören. »Eigentlich ja. Wir haben unsere persönlichen Sachen aus den Schlafzimmern entfernt, als wir das Haus an die Kirche übergeben haben. Richard und ich haben uns die Schlafterrasse geteilt, als wir klein waren.«
    Obwohl er nicht wirklich wusste, was eine Schlafterrasse sein sollte, würde er es sicher bald herausfinden. Will setzte sich den Rucksack auf die Schultern, schnappte sich seinen Koffer und ging die Treppen nach oben. Dabei genoss er das Gefühl des alten Eichenholzgeländers unter seinen Fingern.
    Am Ende der Treppe gingen drei Türen vom Flur ab – ein Badezimmer und zwei Schlafzimmer. Das erste Schlafzimmer zeigte zur Vorderseite hinaus und war durch eine Tür mit einem weiteren Badezimmer verbunden. Der Rest wurde vom zweiten Schlafzimmer eingenommen.
    Will betrat das hintere Schlafzimmer und ließ seine Finger über die abgenutzten Schreibtische gleiten. Hier mussten die Zwillinge aufgewachsen sein, da war er sich sicher. Er öffnete eine Tür auf der gegenüberliegenden Seite und betrat einen eingefassten Balkon. Die Schlafterrasse.
    Er stellte sich die beiden jungen Werwölfe auf den schmalen Doppelbetten vor, wie sie Träume und Geheimnisse miteinander austauschten, während die Ventilatoren die heiße Sommerluft erträglicher machten. Hier musste er nach Richard suchen.
    Die Energie war so greifbar, dass er nur die Augen schließen musste und die beiden auf dem Bett liegen sah, den Blick auf die Decke gerichtet, während sie über ihr Leben und die Liebe diskutierten. Ob sie sich wohl auch um denselben Liebhaber gestritten hatten, so wie er und Tristan? Da Raul jedoch schwul war und Richard offensichtlich Frauen bevorzugte, schien das eher nicht der Fall gewesen zu sein.
    Ganz in seine Gedanken versunken, erschrak er, als Raul plötzlich das Zimmer betrat.
    »Du hast es also gefunden.«
    Will grinste. »Ja, ich kann deine Präsenz in diesem Raum spüren. Deine und Richards. Ich kann beinahe eure Gespräche hören.«
    Raul lachte verlegen. »Hoffentlich nicht.«
    »Hast du die Karte gefunden?«, fragte Will aufgeregt. Er wollte Richard finden, jetzt, wo er seine Energie deutlich im Zimmer spüren konnte.
    »Ja, hier.« Raul schlug die zusammengefaltete Karte gegen seine Hand.
    Will sah sich kurz im Raum um, dann nahm er eine Lampe und stellte sie vorsichtig auf den Boden, ehe er den Schreibtisch in die Mitte des Zimmers schob.
    »Setz dich da hin«,

Weitere Kostenlose Bücher