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Gefährte des Wolfes: William

Gefährte des Wolfes: William

Titel: Gefährte des Wolfes: William Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhianne Aile , Anne Sommerfeld
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eines frisch gebundenen Wolfes, vor allem seines eigenen Sohnes, sofort seine Aufmerksamkeit erregen. Randolf Carlisle litt an mehr als nur an einem einfachen Husten.
     
     
     
     
    ***
     
    Will stürmte durch die Hintertür und kam schliddernd vor dem Küchentisch zum Stehen, an dem Raul gerade mit der nächsten Tasse Kaffee beschäftigt war.
    »Wann können wir los?«, fragte Will atemlos.
    Raul sah ihm nicht in die Augen, sondern hielt den Blick auf die Zeitschrift in seinen Händen gesenkt. »Sie können nicht vor morgen hier sein. Zwischen zehn und zwölf. Der Leiter hat aber versprochen, so früh wie möglich zu kommen.«
    »Morgen! Das soll wohl ein Witz sein!«, explodierte Will.
    Raul klappte die Zeitschrift zu, die er sowieso nicht wirklich gelesen hatte, und wandte sich dem wütenden Hexer zu. »Ich fürchte nein. Die nächste Leihwagenfirma ist am Flughafen, zwei Stunden von hier. Ich musste jemanden bestechen, damit sie den Wagen überhaupt hierher bringen, und sie haben nicht genügend Personal, um ihn noch heute Nachmittag zu bringen.«
    »Das ist nicht… wir können nicht… morgen ist zu spät.«
    »Warum? Ich weiß, dass wir zu ihm müssen, aber ich glaube nicht, dass Sienna ihn umbringt, sobald er das Gelände betritt. Das Rudel wird froh sein, ihn wiederzusehen, und er wird kaum allein sein. Werwölfe sind sehr neugierige Wesen; er wird gnadenlos ausgefragt werden, besonders von meinem Vater.«
    Will sank auf dem Stuhl neben Raul zusammen und krallte die Finger in seine Locken, als er seinen Kopf auf den Händen abstützte. »Irgendetwas stimmt nicht, Raul. Ich kann Richard sehen, ihn fühlen, aber nicht zu ihm durchdringen. Er ist von einer dicken, negativen Energie umgeben. Wir müssen so schnell wir können zu ihm.«
    »Hast du eine bessere Idee?«, fragte Raul, alarmiert von Wills Beschreibung.
    »Taxi?«
    »Nicht in einer Stadt dieser Größe. Irgendetwas anderes?«
    Kopfschüttelnd stand Will auf und goss sich eine Tasse Kaffee ein. »Nicht wirklich, aber ich hasse Warten. Wenn es nicht so aussichtslos wäre, würde ich laufen. Kennst du niemanden in der Gegend? Wir könnten uns ihren Wagen ausleihen oder uns zum Flughafen bringen lassen, damit wir einen mieten können.«
    »Nein. Nicht mehr. Sie sind alle erwachsen und weggezogen. Das ist so in kleinen Städten.«
    »Und jemand aus dem Rudel? Wenn Richard nach Hause fahren kann, könnte uns jemand abholen?«
    »Das habe ich schon versucht, aber ich glaube, wir sollten uns beruhigen und Richard vertrauen«, beteuerte Raul und betete im Stillen, dass er recht hatte.
    »Du hast es versucht? Warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Ich habe auf keiner Leitung jemanden erreicht. Nicht mal der Anrufbeantworter oder die Mailbox sind angesprungen.«
    Will murmelte ein Schutzgebet zur Göttin. »Es muss einen Weg geben.«
    »Mir gehen die Ideen aus. Dieses Mal ist er nicht ungeschützt. Er weiß, wie heimtückisch Sienna ist. Er kommt schon zurecht.«
    »Das hoffe ich. Das hoffe ich wirklich.« Will stand auf. »Ich gehe nach oben und packe. Dann versuche ich noch mal, Richard zu erreichen. Ich bin auf der Schlafterrasse, wenn du mich brauchst.«
    Wenn er die Verbindung über Nacht bestehen ließ, konnte er Richard vielleicht beschützen oder ihn zumindest überwachen, um festzustellen, ob die Gefahr groß genug war, um die Polizei zu verständigen. Richard und Raul würden es nicht gutheißen, wenn er Außenstehende in die Rudelangelegenheiten hineinzog, doch wenn es um Richards Leben ging, würde er es tun.
     
    ***
     
    Gedankenverloren stieß Richard mit einem großen, schlaksigen Mann zusammen, als er die Küche betrat, und hätte ihn beinahe zu Boden geworfen. Er griff nach dem Ellenbogen des Werwolfs und half ihm lächelnd wieder auf die Füße.
    »Arthur! Ich hatte schon befürchtet, ihr wärt alle in den Urlaub gefahren.«
    Überraschung spiegelte sich in den kristallblauen Augen des dunkelhaarigen Werwolfs. »Richard! Ich wusste gar nicht, dass du zu Hause bist. Wie war die Konferenz? Hat Sienna dich schon gesehen?«
    Richards Lächeln verpuffte augenblicklich und der Freudenrausch ebbte ab. Konferenz? Wenn Sienna sich eine solche Geschichte ausgedacht hatte, war sein Verschwinden offensichtlich geplant gewesen.
    »Nein, ich bin erst nach oben zu Dad gegangen. Was zur Hölle ist hier los? Wo sind denn alle?«
    »Draußen und sehr beschäftigt. Siennas Aufgabenliste ist kilometerlang.«
    Richard bombadierte seinen alten Freund mit Fragen.

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