Gefährte des Wolfes: William
wenigstens eine Tasse in der Hand – etwas, worauf er seinen Blick richten konnte. Er konnte Alex nicht ansehen. Die Augen des Rajan wussten zu viel.
»Ich bin hier derjenige, der sich in Verbindungen einmischt.«
»Bist du das?«, fragte Alex, brach jedoch ab, als Raul aus dem Schlafzimmer kam. Mit wenigen Schritten hatte er die Distanz überwunden und zog seinen Gefährten in eine Umarmung.
Will beobachtete die beiden mit schmerzender Brust. Er wollte auch diese Art der Vertrautheit, die die Paare in seiner Umgebung miteinander teilten.
Kapitel 20
»Bereit?«, fragte Tristan und Will löste seinen Blick vom Mond, der tief und voll am Himmel leuchtete.
»Nein, aber es heißt jetzt oder nie«, murmelte Will, während er durch die Glastüren ins Wohnzimmer ging. Er machte sich Sorgen wegen heute Nacht – über Richards Reaktion. Seine Ängste hatte er niemandem gegenüber geäußert, doch er sah, dass Tristan wusste, was in seinem Kopf vorging. »Was, wenn es gar nicht dieser Zauber ist? Was, wenn er wirklich mit ihr zusammen sein möchte?«
Tristan schlug seinem Bruder leicht gegen die Schulter und versuchte, die Stimmung ein wenig aufzuheitern. »Wer bei klarem Verstand würde sich für sie entscheiden, wenn er dich haben kann?«
Wills Augen wurden schmal, als er seinen Zwilling anstarrte. »Oh, ich weiß nicht… jeder heterosexuelle Mann?«
»Ich glaube, wir haben bereits festgestellt, dass Richard nicht grundsätzlich hetero ist. Seit ihr euch das erste Mal gesehen habt, kann er seine Finger nicht von dir lassen und er kommt trotz eines starken Zaubers, der auf ihm lastet, jede Nacht zu dir. Du denkst zu viel nach. Deine Magie nährt sich von deinen Gefühlen – deinem Herzen, nicht deinem Kopf. Wir haben alles vorbereitet. Also hör auf, dir Sorgen zu machen, jetzt ist es Zeit, zu handeln. Sienna ist wegen unserer Anreise sowieso schon misstrauisch. Wir sollten ihr nicht die Zeit geben, herauszufinden, was wir vorhaben.«
Will nickte, nahm den letzten Schluck Tee aus seiner Tasse, bevor er sie am Waschbecken ausspülte. »Ich sollte wohl ins Bett gehen und beten, dass ich einen nächtlichen Besucher bekomme.«
»Du hast ihm doch unseren Trank verabreicht, oder?«, fragte Tristan und wartete auf die Zustimmung seines Bruders, bevor er fortfuhr. »Und er ist jede Nacht gekommen?«
Will konnte einem anzüglichen Grinsen einfach nicht widerstehen und zwinkerte Tristan verschwörerisch zu. »Manchmal mehr als einmal.«
»Idiot.« Tristan traf den Hinterkopf seines Bruders, da dieser dem Schlag auswich.
»Kinder!«, rief Raul und betrat gefolgt von Alex und Benjamin den Raum.
»Er hat angefangen!«, beschuldigten sich die Brüder synchron und zeigten auf den jeweils anderen, bevor sie kichernd auf die Couch fielen.
»Will ich es wissen?«, fragte Alex leise und beugte sich zu Benjamin hinüber.
»Wahrscheinlich nicht«, antwortete Benjamin. »Mir ist vorher schon aufgefallen, dass sie in Stresssituationen albern werden.«
»Jeder kennt den Plan?«, fragte Raul und ignorierte Will und Tristan, die auf der Couch miteinander rauften.
»Und Raul reagiert mit Gelassenheit«, stellte Alex fest und tauschte einen Blick mit Benjamin. »Sollen wir dazwischen gehen?«
Benjamin zuckte mit den Schultern. »Sieht so aus, als hätten wir keine Wahl.« Er beugte sich hinunter und schlang einen Arm um die Hüfte seine Gefährten, um ihn von Will wegzuziehen. »Benimm dich oder ich werde –« Er musste seine Drohnung nicht vollständig aussprechen. Unter der Berührung seines Gefährten beruhigte sich Tristan augenblicklich und stellte sich friedlich an Benjamins Seite, nachdem dieser ihn auf dem Boden abgesetzt hatte.
»Also...«, fuhr Raul fort. »Will bringt Richard zur Höhle. Tristan hilft ihm mit dem Zauber und Benjamin überwacht die Umgebung.«
»Und du und ich gehen sicher, dass Sienna hier bleibt«, vervollständigte Alex die Aufgabenliste.
»Mir kam der Gedanke«, fügte Will hinzu, »dass jemand ein Auge auf Arthur haben sollte. Ich weiß zwar immer noch nicht, welche Rolle er in dieser Sache spielt, aber er ist mit Sicherheit nicht so unschuldig, wie er aussieht.«
»Verdammt... Wenn es funktioniert, müssen wir uns um solche Kleinigkeiten keine Sorgen mehr machen… und wenn nicht, wird Arthur unser kleinstes Problem sein. Ich werde Dad sagen, dass die Wächter ihn beobachten sollen«, schlug Raul vor.
Will zuckte mit den Schultern. »Warum nicht? Haltet ihn von einem Telefon
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