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Gefährten des Zwielichts

Titel: Gefährten des Zwielichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Herausforderung!
    Aber er blieb sitzen und stierte ins Dunkel.
    Noch drei Tage. Mindestens.
    Er hörte ein seltsames, patschendes Geräusch, tief aus dem Spalt. Es dauerte eine Weile, bis ihm klar wurde, dass es Gibrax war, der mit den schlaffen Speckfalten an seinem Bauch spielte und sie rhythmisch aufeinander klatschen ließ. Aber immerhin hielt er die Klappe.
    Wenn auch nicht für lange.
    »Mir ist langweilig«, sagte Gibrax.
    »Das ist mir egal«, antworte Werzaz.
    Sie schwiegen wieder eine Weile. Die Nacht wollte nicht vergehen.
    »Ich habe Hunger«, sagte Gibrax.
    Werzaz musste einräumen, dass ihm das nicht egal war. Er umfasste den Säbel entschiedener und zog die Beine ein wenig an, so dass er rascher aufspringen konnte.
    »Hättest deine verdammte Kuh halt fressen sollen, Kieselhirn. Das hätt' ja wohl 'ne Weile vorgehalten.«
    »Gefühllos bist du«, beklagte sich Gibrax. »Alma war ein treues Tier. Hat viele Feinde für Gibrax besiegt. Gibrax kann doch keinen Freund essen!«
    »Alma?«, fragte Werzaz überrascht.
    »So nennen Menschen ihre Kühe. Alma war eine Menschenkuh, also nennt Gibrax sie Alma. Freunde brauchen Namen.«
    Dieser Troll war so blöde, befand Werzaz, dass man die halbe Zeit nicht verstand, wovon er redete.
    »Es gibt hier auch Menschen«, fuhr Gibrax nach einer kurzen Pause fort.
    »Deshalb verstecken wir uns, du Kalkdruse. Keine Sorge, sie finden uns nicht.«
    »Gibrax hat keine Sorge. Menschen klein. Gibrax stark.«
    Werzaz sprang auf. »Glaubst du etwa, ich habe Angst? Ich nehme es mit jedem Menschen auf!«
    »Das ist gut«, sagte Gibrax. »Dann gehen wir raus, zu Menschendorf. Essen.«
    »Wir sollen uns versteckt halten, Wabbelschwarte«, widersprach Werzaz. »Das war unser Befehl. Wir haben einen wichtigen Auftrag.«
    »Gibrax hat Hunger«, sagte der Troll. »Und Gibrax ist langweilig. Außerdem gibt es Feier bei Menschen, und Festessen. Schweine am Spieß, und Bier in Fässern ...«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Werzaz. Misstrauisch starrte er ins Dunkel, wo er mit Goblinaugen noch die Umrisse des Trolls ausmachen konnte, der scheinbar ganz entspannt am Ende der Felsspalte saß.
    »Gibrax sah Pfahl in der Ferne. Ist die Zeit, bei den Menschen.«
    Werzaz versuchte, ruhig zu bleiben. Trolle. Dämlich, ermahnte er sich. Er kratzte sich am Kopf. Ganz langsam fuhr er fort: »Was für einen Pfahl? Kannst du vielleicht mal deutlicher sprechen?«
    »Ist ein Frühlingsfest bei den Menschen«, sagte Gibrax. »Stellen weißen Pfahl mit dicker roter Spitze auf den Dorfplatz und tanzen darum. Dabei gibt es Festmahl und viele schöne Dinge. Gibrax sah Pfahl in einem Dorf, ganz in der Nähe - und heute Nacht muss Feier sein. Trolle kennen sich aus damit. In Gibrax' Heimat, Trolle besuchen gerne Menschen zu solchen Festen.«
    Werzaz starrte seinen Gefährten an.
    »Gibt dann Bier«, fügte Gibrax hinzu.
    »Wir sind mitten im Feindesland.« Werzaz klang nachdenklich, wenn auch nicht mehr ganz ablehnend. »Und nur zu zweit. Wie sollen wir ein Dorf voller Menschen überfallen?«
    »Gibt hier auch Kühe«, sagte der Troll. »Gibrax hat gerochen. Kühe sind Freunde von Gibrax und helfen gegen Menschen.«
    Werzaz grübelte und schob sich einen Klauenfinger tief in die Nase. Das half ihm beim Denken. »Die drei Krieger in Bitan haben uns übel zugerichtet. Aber wir sind nicht mehr in Bitan«, stellte er fest. »Hier sind schlecht gerüstete Lande mit schwachen Menschen. Auch die Nachtalbe sagt das. Keine gerüsteten Krieger ...
    Ach was! Sollen die Alben sich sorgen. Wir gehen feiern!«
 
    »Du bist es, Strentor. Komm rein.« Eine Tür schlug zu.
    »Mein Fürst ...«, sagte die Stimme des Mannes, der den Beutel mit den Gnomen trug.
    »Psst«, meinte der Mann, der sie eingelassen hatte. »Nicht hier.«
    Die Gnome hörten Schritte und wurden ein Stück weitergetragen. Eine weitere Tür schloss sich.
    »So«, sagte der Mann, bei dem es sich anscheinend um Fürst Sukan handelte, das hatten die Gnome mitbekommen, als Strentor sich mit ihrem Beutel im Gepäck an Dutzenden von Elfenwachen vorbei zu den Gastgemächern hatte führen lassen, in denen sein Herr untergekommen war. Sie steckten immer noch in dem finsteren Sack, aber immerhin hatten sie es nach Keladis und sogar in die Zitadelle hinein geschafft.
    »Wir können diesen Elfen nicht trauen«, fuhr Sukan fort. »Die Götter haben ihre Ohren nicht umsonst so spitz gemacht, sondern um uns zu warnen. Sprich also leise.«
    »In Ordnung, Herr. Ich

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