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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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herum wieder wahrnahm blinzelte er verblüfft. Wenige Millimeter
vor ihm hatte das Gestrüpp angehalten. Es schlängelte sich hin und her, als
wollte es den Jungen immer noch angreifen, ekelte sich aber davor ihn zu
berühren. Überrascht stellte James fest, dass die Pflanzen regelrecht hin und
her gerissen waren. Er konnte nur hoffen, dass dieser Zustand noch ein Weilchen
anhielt. Er ließ seinen Dolch sinken und schaute zu Alex.
     
    Alex schloss die Augen. Schwarzer
Nebel umflackerte seinen Geist. Er musste sich auf etwas Schönes konzentrieren.
Das hatte die Mylanya gemeint, da war er sich sicher. Etwas, das ihm Halt und
Kraft gab, etwas das ihm Wichtig war, einen Augenblick, den er um nichts in der
Welt wieder entbehren wollte. Er dachte nach. Krampfhaft, während sich die
Wurzeln noch fester um seinen Oberkörper schlangen. Seine Rippe knackte und
Alex hätte am liebsten laut aufgeschrien, doch dazu blieb ihm keine Luft.
Verzweifelt suchte er nach irgendwelchen Erinnerungen. Seine Auszeichnung, als
er zum Ritter ernannt wurde, sein Abenteuerausflug, damals mit seinem Vater,
als er noch klein war. Doch nichts, nichts schien passend zu sein und alles was
er in Erwägung zog, wurde von dunklen, schlechten Erinnerungen überlagert. Feuer!
Alexander ließ sich fallen, er gab auf. Der schwarze Nebel schien ihn bereits
zu erwarten und begrüßte ihn mit seinen langen kalten, schwarzen Armen, die ihn
in das Vergessen einhüllen wollten, doch… Ein Gesicht erschien vor seinem
inneren Auge und starrte ihn an, zweifelnd aber auch herausfordernd. Alex
betrachtete es. Diese wunderschönen Augen. Die roten Lippen verzogen sich zu
einem Lächeln und weiches Haar wehte im Wind. Es schien ihn buchstäblich auf
den Wangen zu kitzeln. Sehnsucht stieg in dem jungen Ritter auf und ein Gefühl,
das er nicht beschreiben konnte. Das Bild wurde unscharf und verschwand, ebenso
wie der Druck auf seinen Lungen. Gierig sog er den frischen Sauerstoff ein, als
sich seine Fesseln lockerten, wenn auch nicht lösten. Er öffnete die Augen. Es
bot sich ihm ein kurioses Bild. James stand mit leicht irritiertem Blick da und
sah ihn an. Keine Handbreit um ihn herum schwebten die Wurzeln und Äste in der
Luft, wagten es aber nicht ihn zu berühren. Sein Blick wanderte weiter. Wenige
Schritte von ihnen entfernt standen die Reittiere. Nervös scharrten sie mit den
Hufen, doch wurden sie nicht von den Pflanzen angegriffen. Er drehte den Kopf
nach links. Svenja hing dort, leblos in ihren Fesseln.
    „Der
Baumgeist, James!“
    „Aber wie
sollen wir ihn rufen?“, James sah sich um, doch nirgendwo war etwas zu sehen.
    „Baumgeist!“,
rief der Elb, „komm heraus! Wir brauchen deine Hilfe!“ Doch nichts geschah.
James probierte es weiter.
    „Versuch es in
der Sprache der Elben!“, schlug Alex vor, während er seine Umgebung genauestens
unter die Lupe nahm. James kam seinem Ratschlag nach, doch nichts geschah.“
    „Verdammt!“,
brüllte Alex vor Wut schäumend, „Zeige dich du kleiner hässlicher Gnom!“ Ein Flackern,
mehr nicht, war es, was er kurz darauf am Rande seines Blickfeldes wahrnahm.
Sie wandten sich in die entsprechende Richtung.
    „Hast du das
gesehen?“, fragte er James mit trockener Kehle. Ein Nicken war die Antwort.
    „Eine
merkwürdige Art sich rufen zu lassen“, murmelte James. Dann wiederholte er die
Worte in der Elbensprache und mit einem lauten Plopp erschien ein griesgrämig
dreinblickendes Männchen vor ihnen. Laut schimpfend trappelte es auf der Stelle
hin und her, als würde es auf glühenden Kohlen gehen. Dabei trat er sich
unablässig auf einen langen grauen Bart, der so buschig war, dass er, abgesehen
von der Knubbelnase und den wässrigen Augen, das ganze Gesicht verbarg. Seine
Kleidung war silbrig grün und im Rest des Waldes wäre er wahrscheinlich selbst
im nicht unsichtbaren Zustand so gut wie unsichtbar gewesen. Doch hier wo die
Bäume alle schwarz waren wirkte er fehl am Platz. Es war tatsächlich ein Gnom.
    „Au au au!“,
jammerte er hüpfend und starrte die beiden dabei wütend an. „Widerliches Pack!
Welch Beleidigung.“
    „Hey!“,
unterbrach Alex ihn.
    „Unhöfliches
Volk“, wütete der Gnom weiter, doch Alex ging nicht darauf ein.
    „Wir brauchen deine
Hilfe.“
    „HILFE?!“,
heulte der Gnom empört auf und fuhr wie in einem Selbstgespräch fort. „Erst
locken sie mich in diesen abscheulichen Teil meines Waldes…“, er unterbrach
sich bevor er jammernd weiter fortfuhr. „Mein Wald mein

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