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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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schweren Leben
entgegentreten und nicht wie die erb-ärmlichen Adligen aus der Stadt, die sich
als Möchtegernritter ein hübsches Leben machen und dabei ihre Familie, die
immer noch am Rande der Stadt in einem Drecksloch wohnt vergessen.“ Alex holte auf
diese Beleidigung hin erst einmal tief Luft.
    „Ich lasse
meine Familie nicht…“, doch James unterbrach ihn. Er wusste, dass Alex sich um
seine Familie kümmerte und vor allem, dass ihm seine Schwester das Wichtigste
überhaupt war. Doch wenn Svenja vom Dorf stammte, wie sie es behauptete, hatte
sie sich mittlerweile ihr eigenes Bild über die ‚hochnäsigen Städter‘
geschaffen, welches Alexander nur dadurch beeinflussen und verändern konnte,
indem er ihr zeigte, dass er diesem Klischee nicht entsprach. Und darin, musste
James feststellen, war Alex momentan nicht besonders gut. Im Gegenteil. Was
auch immer derzeit mit seinem Freund los war, James konnte sich nicht daran
erinnern, dass er Alex schon einmal grundlos und zudem einer Person gegenüber,
die er nicht wirklich kannte, derart aggressiv erlebt hatte. Doch das Thema beziehungsweise
diese Diskussion ließ sich seiner Meinung nach fürs Erste verschieben. Dann
runzelte er die Stirn. Woher wusste Svenja, dass Alex am Rande der Stadt
wohnte? Er hatte es ihr sicher nicht erzählt.
    „Los“, sagte
er aber stattdessen, ohne noch irgendetwas an Kommentaren zu der Problematik
hinzuzufügen. „Geschichte hin oder her. Ich möchte endlich aus diesem
vermaledeiten Wald heraus. Streiten könnt ihr euch auch zu Pferd und unterwegs,
dafür müssen wir nicht hierbleiben.“ Alex warf Svenja noch einen wütenden Blick
zu, bevor er sich wieder auf seine Fuchsstute schwang. Svenja schnitt hinter
seinem Rücken eine Grimasse und sah sich dann nochmal im Wald um. Die Angst vor
dem Fluch kehrte in ihre Augen zurück.
    „Komm, hier
wird schon nichts passieren“, sagte James leise neben ihr und reichte ihr die
Zügel ihres Hengstes. Mit einer kraftvollen Bewegung schwang sie sich auf
dessen Rücken und nickte nur stumm, doch dass sie nicht an seine Worte glaubte,
war ihr mehr als deutlich anzusehen, als sie ihrem Pferd zu schnalzte und
hinter Alex weiter nach – vermeintlich – Westen ritt.
     
    Dieses Mal übernahm Alex die
Führung. Auch er wusste nicht wirklich wohin es gehen sollte. Sich nach Westen
zu halten war ihr einziger Anhaltspunkt, bis sie aus diesem Gewirr von Büschen
und Bäumen heraus waren. Wald konnte man das jedenfalls seiner Meinung nach
nicht mehr nennen. Fest hielt er sein Schwert in der Hand, doch nicht nur um
ihnen damit den Weg freizuschlagen. Trotzdem er nicht an die Geschichte glaubte,
war er achtsamer als zuvor und lauschte auf jedes Geräusch. Er ließ sich das
Gespräch mit Svenja noch einmal durch den Kopf gehen. Es tat ihm leid, was er
ihr gesagte hatte. Wahnsinnig sogar, doch er wusste, dass sein Stolz es nicht
zulassen würde dieses laut zu zugeben und sich bei ihr zu entschuldigen. Er
wusste nicht einmal warum er das gesagt hatte. Doch, er wusste es! Er wollte
sie verletzen. In dem Moment hatte er nichts anderes tun wollen, als ihr weh zu
tun. Aber warum? Er fühlte sich elend. Was war bloß los mit ihm? Warum hatte er
das getan und gesagt? Sicher, im Gegensatz zu James, der ihr nach den
Rettungshilfen mittlerweile vertraute und sie regelrecht ins Herz geschlossen zu
haben schien, war Alex immer noch misstrauisch. Warum auch nicht? Was wusste er
über dieses Mädchen? Warum ritt ein Bauernmädchen und noch dazu ein so junges,
allein durch die Welt? Woher hatte sie diese prächtigen Waffen, wenn sie
wirklich arm war? Und welche Ziele verfolgte sie? Doch all diese Fragen, so
musste sich Alex leider selbst eingestehen, brachten nicht die Berechtigung mit
sich, sie so zu behandeln. Die Angst in ihren Augen war echt gewesen. Echter
als ihr Selbstbewusstsein und Mut, wenn auch wohl kaum realer als ihre
aufbrausende Art. Alexander schüttelte gedankenverloren den Kopf und schüttelte
damit auch die Gedanken fürs Erste ab. Er konzentrierte sich wieder auf das Hier
und Jetzt. Alles war ruhig. Lediglich das Schnauben der Pferde und das Knacken
von Holz waren zu hören. Langsam brach die Nacht herein und in dem Wald wurde
es rasch dunkel. Alex überließ James wieder den Platz an der Spitze der kleinen
Gruppe, weil dieser einfach besser sehen konnte mit seinen Elbenaugen. Er
überlegte, ob eine Rast heute Nacht angebracht war. Sie brauchten alle eine
wirklich erholsame Pause, doch in diesem

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