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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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schmeckte Blut, sein
Gesicht brannte und für einen Moment war er zu langsam, um die Wurzeln mit dem
Schwert von sich zu halten. Ein Ast wickelte sich rasend schnell um seinen Arm
und schnürte ihn beinahe ab. Alex biss entsetzt die Zähne zusammen. Das Schwert
entglitt seinen schnell taub werdenden Fingern. Sein Blick glitt zu James, der inzwischen
der Einzige war der noch irgendwie diesen ungleichen Kampf kämpfte.
    „Dann
verwandle dich doch in die Katze“, keuchte Alex.
    „Willst du das
ich zerquetscht werde?!“, kam die gequälte Antwort. „Dir wird das ja gar nicht
schnell genug gehen können, aber…“, sie unterbrach sich abermals, als dieses
Mal ihr ein Ast in das Gesicht peitschte. Sie stöhnte gequält auf.
    „Svenja!“,
rief Alex entsetzt. Doch in diesem Moment verengten sich seine Fesseln erneut.
Wieder wurde ihm schwarz vor Augen. Luft! Dachte er keuchend. Er spürte wie
Nebel seinen Geist zu umwabern anfing.
    „Warum
versuchst du dich nicht an deiner Magie?“, murmelte er leise. „Mehr als das du
den gesamten Wald anzündest kann doch nicht passieren, oder?“ Doch er bekam
keine Antwort mehr. Svenja war ohnmächtig.
    „James“,
flüsterte Alex halb erstickt, „wir müssen…“ James kämpfte immer noch. Sein
Pferd hinter sich, das merkwürdiger Weise nicht angegriffen wurde. Seine Haut glänzte
schweißnass, sein Hemd war zerrissen und voller rußiger Blätter. Die kleine
blau schimmernde Flasche an seiner Halskette wirkte dermaßen fehl am Platz,
dass die Situation regelrecht unreal aussah. Die Kette!
    „James!“,
brüllte Alex mit letzter Kraft. „Die Kette! Mylanya!“ Einen momentlang schien
es als hätte James ihn nicht gehört. Doch dann griff er nach der kleinen
Flasche und zog mit einem Ruck den kleinen Stöpsel heraus. Die blaue
Flüssigkeit begann zu wabern und bahnte sich ihren Weg aus der Flasche, wurde
zu einem dichten blauen Nebel. Die Stimme der Mylanya erklang, ohne dass sie
jedoch anwesend zu sein schien.
    „Ein Stück
Weisheit gab ich euch. Ihr wähltet es jetzt. Ich hoffe ihr wähltet den
Augenblick mit bedacht.“
    „Also ich
wüsste keinen Moment der passender wäre“, hüstelte Alex, der nun langsam in die
Luft gehoben wurde.
    „So sprecht!“,
sagte die Stimme ruhig aber teilnahmslos.
    „Wir sind im
Silberwald, in dem von Xavia verfluchten Gebiet! Und die Luft wird hier langsam
knapp!“
    „Tatsächlich?“
Die Stimme der Mylanya klang weder besorgt noch interessiert. „Was habt ihr in
dem Teil zu suchen? Jedes kleine Kind weiß, dass man nicht mit dem Feuer
spielt. Warme Gedanken sind schützender als diese zerstörerische Wut.“
    „Bitte“,
keuchte James und unterbrach sie damit, „es war dumm von uns sicher, aber… könnten
sie uns vielleicht erst einmal helfen? Wir…“
    „Tzzz“,
unterbrach ihn die Mylanyastimme pikiert. „So dreist, das würde nicht einmal
der Baumgeist schaffen und ich kenne keinen der mehr an Dreistigkeit besitzen
würde. Er ist ständig in der Nähe, aber verlangt man mal Hilfe will er sogleich
eine Gegenleistung. Frech so etwas. Wenn ihr mich schon stört, dann doch bitte
das nächste Mal nicht so grundlos…“ Und merkwürdiger Weise klang ihre Stimme
plötzlich wieder warm und sanft, wie vor ein paar Wochen, als sie den Jungen
das erste Mal begegnet war. Mit einem Zischen verschwand der Rauch und es kehrte
wieder Stille ein. Die kleine Glasflasche an James Kette war leer, keine blaue
Flüssigkeit war mehr enthalten, sie hatten ihren Gutschein für ein Stück
Weisheit aufgebraucht. Einen Moment lang kehrte Stille ein. Nur das Schleifen
der Wurzeln die über den Boden krochen und das Knacken der Äste die sich um
ihre Körper wanden waren zu hören.
    „Bitte was?“,
echote James, „Das sollte die Hilfe sein?!“, doch Alex lächelte mühsam, er
hatte den Hinweis verstanden. Schon wieder Rätsel. Wie er sie hasste!
    „Erinnerst du
dich daran, dass sie meinte, sie dürfte uns nicht helfen?!“
    „Schon, aber
dann hätte sie uns auch nicht ein Stück Weisheit, oder wie sie es nannte mitgeben
müssen!“, fauchte James wütend und hieb mit seinem Dolch auf einen weiteren Ast
ein. Der Schweiß lief ihm von der Stirn, wie besessen kämpfte er weiter.
    „Mach dir
warme Gedanken“, nuschelte Alex, „denk an was Schönes.“
    „Machst du
Witze? Du…“, doch dann begriff auch James. Er versuchte alles um sich herum
auszublenden und dachte an etwas Besonderes, an einen Tag voller Glück. Als er
die Umgebung um sich

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