Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
beugte sich hinunter. Das Grinsen auf dem Gesicht des kleinen
Mannes erlosch und nervös wippte er hin und her.
„Und was soll
uns das kosten?“, fragte Alex leise.
„Och“, sagte
das Männchen gedehnt, „nicht viel. Nur einen klitzekleinen Gefallen“, und er
blickte wieder auf Svenja.
„Und der
wäre?“, fragte Alexander lauernd, bedrohlich, als er seinem Blick folgte.
„Nun ja, wie
ihr ja schon mitbekommen habt ist der Wald sehr groß. Und die Sonne strahlt
unablässig auf unser Dach. Es kostet mich sehr viel Magie jeden Tag meine
Lieblinge mit ausreichend Wasser zu versorgen. Oft sorge ich nur dafür, dass
die Luft kühl und feucht ist. Ich bin alt, wisst ihr.“ Sagte das Männchen und
konnte einem dabei beinahe leidtun, aber auch nur beinahe.
„Was sollen
wir deiner Meinung nach tun?“
„Ich will
einen Wassergeist! Ihr wisst schon! Diese kleinen blauen Magiewürmchen! Er würde
mir Untertan sein, weil ich stärker bin und…“ Alex schnaubte, wandte sich ab
und ging zu Svenja. Er hob sie auf und stellte überrascht fest wie leicht sie
war, trotz ihrer schweren Kriegerausrüstung. Er trug sie zu ihrem Pferd.
„Warum wollt
ihr mir nicht helfen?!“, fragte der Baumgeist empört. „Meine Kraft geht zu Ende
und mein Wald wird sterben! Ich habe euch ein faires Angebot gemacht!“
„Und wo sollen
wir deiner Meinung nach einen Wassergeist herbekommen?!“, antwortete James der
ebenfalls schon auf dem Weg zu seinem Pferd war. Die Frage war rhetorisch, denn
ihm war bewusst, dass er niemals ein solches Wesen beschaffen würde können. Er
dachte an den Vorfall auf der Wiese.
„Sie trägt
einen bei sich, ich kann es spüren“, meinte das Männchen aufmüpfig. James und
Alex verharrten und wandten sich wieder dem Baumgeist zu.
„Sie“, echote
James leise. Der Gnom nickte eifrig, grinsend und deutete auf Svenja die immer
noch bewusstlos in Alex Armen lag. James sah Alexander an und erkannte wieder
diese heiße, brennende Wut in dessen Augen. Er fühlte sich ein weiteres Mal von
dem Mädchen betrogen und als ob er es nicht ertragen konnte eine solche
Schwindlerin zu halten, legte er sie wieder auf den Boden. Begierig wanderte
der Blick des Baumgeistes zu einem kleinen Beutelchen, der an ihrem Gürtel
hing.
„Wie sicher
ist diese magische Reise?“, fragte der Elf betont ruhig.
„Sehr sicher“,
antwortete der Gnom einen Tick zu treuherzig. Alex schnaubte und beugte sich
vor.
„Aber sei dir
bewusst, wenn du uns angelogen hast und dieser Handel schief läuft bekommst du dein
Kraut nicht.“ Einen Moment lang starrte der Gnom ihn an, dann gluckste er.
„Ihr gefallt
mir“, sprach er und schlug in Alexanders ausgestreckte Hand ein.
„Nehmt euch
was ihr wolltet!“, antwortete dieser daraufhin. Der Gnom trippelte hinüber zu Svenja,
beugte sich über den Beutel, fingerte darin herum und zog schließlich den blau
schimmernden Wassergeist heraus. Triumphierend grinste er, als die Welt vor
Alex Augen zu verschwimmen schien.
Hart landete er auf dem Boden. Es
war dunkel, der Nachthimmel voller Sterne und Wind peitschte ihm ins Gesicht.
Er sah auf. Der Gnom hatte sein Wort gehalten. James, Svenja und er, sowohl die
Pferde als auch ihr Gepäck waren unversehrt gelandet. Hinter ihnen lag der
westliche Ausgang des Waldes.
Er rappelte
sich auf, ein stehender Schmerz in der Brust. Wütend gab er ein undefinierbares
Geräusch von sich.
„Was ist
los?“, fragte James hinter ihm, doch er biss die Zähne zusammen und schüttelte
den Kopf, bevor er auf das immer noch ohnmächtige Mädchen deutete.
„Da hatte wohl
jemand Luftentzug“, murmelte er und beugte sich über sie.
„Und ich habe
gerade ein déjà-vu“, meinte James grinsend. Auch er beugte sich über Svenja.
Vorsichtig überprüfte er das Mieder um es um Notfall lockern zu können und
stutzte, dann lachte er.
„Was ist?“,
fragte Alex irritiert, worauf hin James mit seinen Knöcheln auf ihren Bauch
trommelte. Ein metallisches Klingen war zu hören.
„Da trägt wohl
jemand eine Rüstung, aber irgendwie überrascht mich das kaum!“, war die
lachende Antwort. James erhob sich, ging zu seinem Pferd und nahm seinen
Wasserschlauch. Zurück tröpfelte er einige Tropfen des kühlen Nass auf ihr
Gesicht. Einen Moment lang geschah nichts, dann kräuselte sie die Nase und
öffnete die Augen. Für kurze Zeit blieb sie einfach nur verblüfft liegen und
sah gen Sternenhimmel. Die Verwunderung war ihr deutlich anzusehen. Dann holte
sie tief
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