Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
Ich
brauche sie nun nicht mehr und diesen Mythos den sie jagen um mich zu zerstören
ohnehin nicht. Sie sind soeben wertlos geworden. Ich werde dir einige meiner
schwarzen Ritter zur Seite stellen und jetzt geh!“, Marik buckelte, erleichtert
so gut davongekommen zu sein und ging.
Das böse,
hämische Lachen, das aus dem Saal drang, verfolgte ihn jedoch noch eine ganze
Weile.
Die
Gaukler
Dunkelheit löste den blauen
Himmel ab. Mit jedem Tag der erwachte, schien die Wolkendecke am Horizont
dichter und dichter zu werden. Der Wind strich über das Gras, ließ Sand und
Kieswege verwirbeln und spielte mit der gräulichen Watte am Himmel. Der Oktober
neigte sich dem Ende. Immer noch ritten die drei Gefährten gen Nordwesten,
immer Richtung Steinwüste. Seit ihrem Aufbruch vom Rand des Silberwaldes war
nicht viel geschehen. Sie waren relativ unbehelligt durch das Land gereist. Hin
und wieder hatten sie in einem der kleineren Dörfer Halt gemacht um zu
nächtigen und ihren Proviant aufzustocken. Städte hatten sie gemieden. Wer
wusste schon wo sich die Späher des Dunklen mittlerweile aufhielten? Die
Landschaft mochte sich hin und wieder ändern, das Wetter fortwährend, die
Jahreszeit schleichend. Doch eines blieb unverändert und das war das penetrante
Schweigen, das sich vor allem zwischen Svenja und Alexander eingestellt hatte.
James versuchte anfangs noch verzweifelt die Wogen zwischen den beiden zu
glätten. Doch seit dem Geisterfund war Alex letztes Fünkchen Vertrauen
erloschen. Und so gab sich auch der Elb irgendwann geschlagen und reihte sich
schweigend hinter Alexander ein. Svenja bildete das Schlusslicht. Sie war wachsam
und hatte ihre Augen und Ohren überall. Doch es gab nichts Außergewöhnliches. So
verstrichen erst die Tage und dann die Wochen.
Auch der
heutige Tag kündigte sich an wie alle vorherigen. Die Luft war feucht und der
Himmel größtenteils bedeckt. Nur hier und da kitzelten vereinzelte
Sonnenstrahlen die Reisenden. Es versprach ein Tag wie jeder andere zu werden.
Die Mäntel dicht um sich geschlungen, um Schutz vor dem Wind und Nässe zu
finden, ritten sie über die eintönige Landschaft, als plötzliche dunkle Punkte
am Horizont auftauchten. Alex der sie als erstes wahrnahm zügelte sein Pferd.
„James! Was
ist das?“, James hielt inne und blickte in die angegebene Richtung.
„Knapp vier
Personen mit einem Karren würde ich meinen“, antwortete der Elb mit einen Stirnrunzeln.
„Sollten wir
eine andere Richtung einschlagen?“
„Nein, sie
sehen nicht besonders gefährlich aus und außer ihnen kann ich keine anderen
Lebewesen wahrnehmen. Lass uns schauen wer sie sind und was sie wollen. Wir
sind seit Ewigkeiten auf keine Menschen mehr gestoßen. Ich vereinsame bald und
ihr Beide seid nicht gerade die gesprächigste Gesellschaft“, war James‘ prompte
und direkte Antwort. Sie ritten weiter doch die gerade Haltung und die
angespannten Hände zeigten, dass sie mehr als nur wachsam waren, bereit sich zu
verteidigen wenn nötig. Der Trupp dem sie sich näherten stellte sich als eine
Gauklerfamilie heraus. Als sie fast heran waren zückte der vorderste Mann
plötzlich ein altes, rostiges Schwert.
„Halt!“, rief
er barsch. „Wer seid ihr und was wollt ihr hier in dieser einsamen Gegend?“
„Dasselbe
könnte man euch fragen, werter Spielmann“, antwortete Alexander mit einem
abschätzenden Blick. „Dies ist wohl kaum die Gegend wo ihr euer Gewerbe
verkaufen könnt, die nächste Stadt lieg mehrere Tagesreisen von hier entfernt.
Die Gegend ist unwirtlich und wenn ihr uns nicht die Frage beantworten wollt,
so solltet ihr sie selbst nicht stellen.“
Einen Moment
lang starrte der Rotbärtige ihn einfach nur an, dann gluckste er vergnügt und
ließ sein Schwert sinken.
„Wie wahr ihr
sprecht edler Ritter, doch müsst ihr mir die Vorsicht verzeihen. Kaum noch
findet man Leute denen man trauen darf“, sagte er mit dem Blick auf James
Satteldecke, auf der das Wappen Maravillas eingestickt worden war, und
verbeugte sich leicht. „Zudem ist es höchst seltsam drei junge Herren wie ihr
es seid abseits der Wege vorzufinden. Das erweckt Misstrauen müsst ihr
verstehen.“ Während er dies sagte warf James rasch einen Blick hinüber zu
Svenja. Sie hatte wieder ihren Umhang umgelegt und die Kapuze tief ins Gesicht
gezogen, sodass man sie nicht erkennen konnte. Ist auch besser so, dachte
James. Mit einem Mädchen als Begleitung hätten sie wohl noch mehr Zweifel in
dem Spielmann
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