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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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haben, richtete er sich wieder zu seiner vollen Größe auf.
Verärgert klopfte er sich den Staub von der Kleidung.  Wie er es hasste per
Magie reisen zu müssen. Und das auch noch so unerwartet! Er war kein mächtiger
Zauberer und beherrschte diese Art des Ortswechsels nicht selbst. Nur ein
Meister dem er diente konnte ihn rufen, ohne Vorwarnung. Das gefiel dem Mann
nicht sonderlich. Jedes Mal wurde ihm schwindlig und übel und wenn er Pech
hatte verfehlte er sogar seinen Zielort, weil sein Körper sich dem ungewohnten
Machteinfluss widersetzte. Er sah sich um. Nun, hier war er jedenfalls richtig
und sofort verflog seine missmutige Stimmung und Nervosität machte sich in ihm breit.
Er war hier um Nachrichten zu übermitteln. Er hatte keine guten Nachrichten.
Tief atmete er durch und schritt dann den Gang mit den vielen Säulen, in dem er
gelandet war, entlang. Dreckig war es hier. Seit Jahren wurde nicht mehr geputzt
und nur selten trauten sich lebendige Wesen und Untertanen hier herunter. Niemals
grundlos, niemals freiwillig. Er selbst würde jetzt auch lieber woanders sein,
doch er hatte keine andere Wahl. Vor der großen dunklen, einst prächtigen Tür
hielt er inne. Es gab keine Wachen. Doch er wusste inzwischen besser als jeder andere,
dass diese auch nicht nötig waren. Sein Herz hämmerte so laut, dass er
fürchtete es wäre im ganzen Palast zu hören, dann klopfte er an und öffnete,
ohne auf eine Antwort zu warten, die Tür. Der Saal den er nun betrat war leer.
Bis auf eine einzige kleine schwarzumhüllte Gestalt, die mit dem Rücken zu ihm
vor dem leeren Kamin stand. Es war kalt, eiskalt.
    „Meister“,
flüsterte der Mann ergeben und verneigte sich. Die Gestalt drehte sich um. Ein
langer Mantel verhüllte die Figur, die nicht so recht zu existieren schien. Wie
Wasser waberte die Substanz der Gestalt. Die Kapuze war tief ins Gesicht
gezogen.
    „Marik“,
antwortete die Stimme kalt und tot. Der Angesprochene erschauerte gegen seinen
Willen.
    „Ich bringe
Bericht, Meister!“, flüsterte er heiser. Keine Antwort, also fuhr er fort.
„Eure Spione haben gute Arbeit geleistet, die zwei Ritter sind tatsächlich in
unseren Wald gekommen, aber…“ Er stockte. Die Gestalt wartete. „Aber sie sind
entkommen“, flüsterte Marik so leise, dass er es selbst kaum hörte. Hier sollte
sein Leben nun also enden. Das war nicht das Ende, welches er sich erhofft
hatte. Eine Weile war kein Laut zu vernehmen.
    „Ich weiß“,
sagte das Wesen schließlich ruhig. Verblüfft sah Marik auf. Das Wesen trat
einen Schritt nach vorne auf ihn zu. Nein, vielmehr glitt es knapp über dem
Boden!
    „Ein Quitschy
befindet sich in ihrer Begleitung. Über ihn erhalte ich sämtliche Informationen.
Leider sind diese Tiere mir noch nie hundertprozentig treu ergeben gewesen und
sobald dieser Quitschy anfängt Gefallen an einem neuen Herrn zu finden, wird er
Stück für Stück anfangen gegen mich zu arbeiten. Und es hat bereits angefangen.
Früher als ich erwartet hatte. Ich weiß nicht wie das passieren konnte, der
Vogel muss schon vor den beiden Jungen auf jemanden getroffen sein, den er als
neuen Herrn auserkoren hat. Der Informationsfluss, den ich erhalte, nimmt nach
und nach ab. Neuerdings erhalte ich sogar nur noch unvollständige, falsche und
zum Teil GAR KEINE INFORMATIONEN!“ Mit jedem Wort wurde die unheimliche Stimme
des Wesens lauter. Ich werde mich also bald um einen neuen Spion kümmern müssen.“
Die Wut in der Stimme des Schattenwesens war deutlich zu vernehmen. Marik atmete
tief durch. Dieser kleine Quitschy war der Spion gewesen?
    „Aber Meister,
weiß der neue Herr denn nicht durch den Quitschy, dass der Vogel einst für euch
gearbeitet hat?“
    „Woher? Ich
habe diesem Tier nie einen Namen gegeben. Und jedes Kind weiß, dass man nur
erkennt, ob ein Quitschy einen Herrn hat, indem er den eigenen Namen sagen
kann. Hat der Quitschy keinen Namen, kann er auch keinen nennen. Den Rest
kriegt dein kleines bemitleidenswertes Gehirn vielleicht selbst zusammen
gepuzzelt. Davon einmal abgesehen, wer würde einen herrenlosen Vogel schon
fragen, ob er mal für das mächtigste, dunkelste Wesen der Welt gearbeitet hat?“
Ein schauriges Lachen erfüllte die Halle.
    Marik konnte
es kaum glauben. Auf diesen Trick wäre selbst er herein gefallen. Einen Spion
konnte man wohl kaum besser tarnen als so. Aber immerhin…
    „Aber“, fuhr
die schwarze Gestalt da plötzlich fort, als hätte die kurze Zwischenunterredung
nie

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