Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
ihr geredet hatte. Schweigend
gingen sie weiter. Irgendwann hielt Svenja es nicht länger aus, sie drehte sich
zu Alex um und wollte etwas sagen. Doch die Worte blieben ihr im Halse stecken.
Alex starrte sie mit einem so hasserfüllten Blick an, dass es ihr Schauer über
den Rücken jagte. Fehlt nur noch, dass seine Augen anfangen zu glühen, dachte
sie fröstelnd und wollte sich wieder dem Weg zu wenden. Doch da hatte sie die
Rechnung ohne den Elfen gemacht. Mit einer blitzschnellen Bewegung fuhr seine
Hand nach vorne und hielt sie fest, drehte sie mit einem Ruck wieder um, sodass
sie ihm wieder in die Augen sah. James, der einige Schritte weitergegangen war
blieb stehen und sah zurück.
„Alex! Was
soll das?“, seine Stimme war genervt, sie waren erschöpft genug. Alex ignorierte
ihn.
„Wolltest du
etwas sagen?“, fragte er Svenja zuckersüß und gab sich unschuldig, doch seine
Augen sprachen Bände. Svenja kniff die Augen zusammen und konnte gerade noch
verhindern, dass sie offensichtlich unter den Worten zusammenzuckte wie unter einem
Prankenhieb. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihr aus.
„Ja…?“, fragte
Alex lauernd und trat einen Schritt näher. „Ich warte.“ Jetzt zuckte sie doch
zusammen, als sein Griff um ihr Handgelenk fester wurde. Und als sie James
keuchend hinter sich hörte wurde es ihr bewusst: Das war nicht Alexander Kliev.
„Was für ein
Zauber ist das?“, murmelte sie entsetzt und versuchte sich loszueisen.
„Alex! Lass
sie los!“, ertönte da James Stimme neben ihr und sie spürte seine schützende
Hand.
„Lass sie doch
ausreden, James! Sie braucht uns ja schließlich nicht um Erlaubnis zu bitten,
wenn sie etwas sagen möchte. Nicht wahr?“ Seine Augen fixierten sie. „Ich bin
mir sicher, dass du unser kleines Gespräch fortsetzten wolltest, oder irre ich?
Was möchtest du uns denn noch sagen? Das wir wertlos sind? Unfähig diese
Aufgabe zu meistern? Dass du dich einer Göttin gleichstellen könntest, so
gebildet, schön und vollkommen wie du bist?“ Sein Griff wurde fester.
„Oh, siehst du
das so?“, fragte sie erstaunt. Sein Griff wurde noch fester, es fing an weh zu
tun.
„Alex!“,
keuchte sie wieder vollkommen bei Sinnen, „Hör auf! Das bist nicht du! Erinnere
dich daran was wichtig ist, konzentriere dich auf die Aufgabe, wir dürfen
unsere Zeit nicht mit solchen Streitereien vergeuden.“
„Ich glaube
wir sollten das jetzt ein für allemal regeln“, sagte er leise.
„Alex! Lass
sie los. Auf diesem Labyrinth liegt ein Zauber, der uns mit aller Macht daran
hindern soll unser Ziel zu erreichen. Du bist ebenso wenig Herr deiner Sinne
wie ich meiner war. Komm zu dir!“
„Ich bin
vollkommen da. Komm schon Svenja rede ruhig weiter. Oder hast du Angst, dass
eines deiner schmutzigen, abartigen Geheimnisse ans Licht kommt.“
Wut wallte in
ihr auf. Sie wusste, in dem Moment als sie sprach, dass es ein Fehler war, doch
sie konnte die Worte nicht mehr zurückhalten.
„Meine
Geheimnisse sind nicht schmutzig und garantiert nicht so abartig wie du es
bist.“ Sie schrak zusammen, die Worte waren unkontrolliert und unbedacht
gewesen. Alex schwieg. Dann, mit einer Wucht, die sie viel zu plötzlich traf,
stieß er sie von sich. Überrascht stolperte Svenja einige Schritte nach hinten,
bevor sie endgültig das Gleichgewicht verlor, als ihr Fuß gegen einen kleinen
Steinbrocken stieß. Taumelnd landete sie auf dem Boden. Als sie aufblickte, sah
sie wie Alex auf sie zukommen wollte, doch James hielt ihn auf, drehte sich
dann zu ihr um, um ihr aufzuhelfen. Sie ergriff seine Hand, linste jedoch vorsichtig
zu Alex. Dieser wandte das Gesicht ab und wartete sichtlich gelangweilt bis Svenja
sich den Staub von den Sachen geklopft hatte. Mit einem nicht definierbaren
Seitenblick auf ihn ging sie schließlich weiter. Schweigend, bis…
„Wir haben
bisher jedes Mal jemanden getroffen, der uns den Weg gewiesen hat, uns geholfen
hat. Ob das Zufall war oder ob wir dieses Mal wieder jemanden treffen werden?“
„Ach? Seit
wann muss die holde Maid denn Fragen stellen. Ist sie nicht eigentlich
allwissend? Wahrscheinlich hat sie die Frage an sich selbst gestellt und laut
gedacht. Sie würde doch wohl kaum solch minderbemittelte Kerle wie uns fragen.“
Alexanders Stimme troff vor Sarkasmus, als er das sagte, doch er sah sie nicht
an. Es schien, als hätte er entschieden, dass dies die beste Möglichkeit war
mit ihr umzugehen. James regte das sichtlich auf.
„Es
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