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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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Er.
    „Meister“,
flüsterte Marik und ließ sich, kaum dass er den Raum betreten hatte, auf die
Knie fallen.
    „Steh auf du
Nichtsnutz!“, erklang die kalte Stimme und das Wesen vor ihm bewegte sich,
drehte sich zu ihm um.
    „Ich habe dir
eine einfache Aufgabe gestellt. Töte die Jungen, bring mir das Mädchen! Und?“
    „Verzeiht
Meister!“, wimmerte Marik. „Wir haben sie knapp verpasst. Sie sind durch die
Steinwüste gegangen. Es hätte uns Zeit geraubt ihnen dorthin zu folgen. Außerdem
heißt es, dass niemand der das Quarzmeer betreten, es wieder verlassen hat,
also…“
    „Falsch“,
flüsterte das Wesen gefährlich. „Sie sind bereits wieder auf freiem Fuße,
wurden in der Handelsstadt Mirum gesichtet – erwartet. Aber ich bin scheinbar
nur von Tölpeln umgeben!“
    „Mirum?
Meister, wenn ihr erlaubt, dann breche ich sofort auf und…“
    „Nein!“, fuhr
das Wesen auf und der Umhang schien zu wabern. „Bist du da bist sind sie über
alle Berge. Sag, was suchen sie?“
    „Ich weiß es
nicht Herr. Im Wald waren sie hinter einem schimmernden goldenen Etwas her, doch
ich konnte nicht erkennen was es ist.“ Stille folgte, der Krax schien
nachzudenken.
    „Herr? Liefert
euch der Quitschy keine Auskünfte mehr?“, fragte Marik vorsichtig.
    „Nein“, sagte
der Schwarzgewandte abwesend. „Er ist nicht mehr bei ihnen. Was suchen drei so
junge Leute, dass sie das ganze Land durchqueren? Warum hat sich das Mädchen
einst in unserem Herrschaftsgebiet niedergelassen, wenn es doch scheinbar gegen
uns kämpft? Das macht keinen Sinn.“ Marik zitterte leicht. Sein Meister war
beunruhigt, obwohl die Truppen angewachsen waren, ihm treu ergeben und der Sieg
ihnen sicher schien.
    „Ich will doch,
dass du herausfindest was sie suchen!“
    „Sehr wohl,
Meister, ich…“ Das Wesen hob eine behandschuhte Hand und er verstummte.
    „Nein“, sagte
es langsam, „sie waren im Norden, im Süden, im Westen. Egal was sie suchen, sie
müssen in unser Herrschaftsgebiet eindringen, sie müssen nach Osten. Fang sie
ab! Es bleibt wie gehabt! Töte die Jungen, bring mir das Mädchen! Ich kriege
selber heraus was sie wollten, was sie will…“ Es wandte sich ab.
    „Sehr wohl
Meister“, murmelte Marik erneut, verbeugte sich und wandte sich zum gehen.
    „Ach, Marik“,
sagte der Krax und der Mann erstarrte mitten in der Bewegung. Vorsichtig drehte
er sich um.
    „Meister?“
    „Du hast mich
zum zweiten Mal enttäuscht.“
    „Verzeiht
Meister.“
    „Ich mag es
nicht enttäuscht zu werden“ Mit der linken Hand winkte er und erst jetzt fiel
Marik auf, dass der Saal gar nicht leer war. Zwei Männer standen dort in der
Ecke. Der Rücken des einen war mit blutigen Striemen übersät. Der andere Mann
erschien recht bullig. Mit kaltem Blick starrte er den Mann vor sich an, in der
Hand ein Schwert. Auf das Zeichen des Krax hin hob er das Schwert und schlug
zu. Marik schloss die Augen.
    „Enttäusch
mich nicht Marik!“, flüsterte das Wesen gehässig.
    Marik rannte
beinahe aus dem Saal, er war bleich geworden. Panik machte sich in ihm breit.
Er musste sie finden. Diese Scarlett, wie er sich dafür hasste sie am Leben
gelassen zu haben.

An
der Schattengrenze
     
    Mit Misstrauen begutachteten die
Dorfbewohner Svenja und James. Das Mädchen hatte sogar ihre Kapuze abnehmen
müssen, weil die Bewohner schworen, sie sonst eigens mit einer Mistgabel zu
erschlagen, in der Annahme, dass es sich bei ihr um das schwarze Wesen aus
Sombras handelte. Jetzt standen sie etwas verlegen da und entschuldigten sich
dafür, ein junges Paar, wofür sich die beiden ausgegeben hatten, so behandelt
zu haben. Svenja winkte ab, erklärte ihr Verhalten mit der Tatsache, dass ein
Mädchen unter einem Umhang besser geschützt sei, weil sie als solches nicht
erkennbar war und entschuldigte sich nun ihrerseits, dass sie den Dorfbewohnern
Angst gemacht hatte. Schließlich endete das Ganze mit einer Einladung zum
Essen, die der Elb und die Mimure nur zu gern annahmen. Gemütlich hockten sie
nun am Kamin eines der Häuser und schlurften ihre dünne, aber geschmackvolle
Suppe.
    „Wo wollt ihr
denn noch hin?“, fragte die Bauersfrau schließlich, als sie Svenja einen Kanten
Brot reichte, den sie in die Suppe tunken konnte. „Ihr seht ja so aus, als wärt
ihr die ganze Nacht durchgeritten und das bei der Kälte!“
    „Sind wir
auch“, gab James zu und blickte aus dem Fenster, aufs Feld, das von der
Mittagssonne beschienen wurde.
    „Ach herrje
ihr Armen!

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