Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
nicht.“
„Dann ist er
aber nicht immer unbedingt eine Hilfe“, meinte sie und sah ihn an, während sie
die Felswand abtastete. Er zuckte die Schultern.
„Ich habe auch
nur aus Erzählungen davon gehört! Vielleicht ist es auch einfach nur ein Ort,
der hier und da mal auftaucht. So stand es jedenfalls in dem anderen Buch. Dann
ist es Zufall, dass wir auf sie gestoßen sind.“
Sie seufzte. „Deine
Informationen sind genauso nützlich wie meine“, meinte sie und Alex zog die
Augenbraue hoch.
„Das siehst du
wenigstens ein?“, fragte er neckend und sie sah ihn gespielt böse an. Dann
wurde ihr Blick nachdenklich.
„Wisst ihr was
mich wundert? Wenn das ein einfacher Ort ist, der einfach nur seinen Platz
wechselt und mal hier und mal da erscheint und wir in dem Sinne einfach nur
Glück gehabt haben, dass er in unserer Nähe war, warum hat sich dann jemand die
Arbeit gemacht diese Höhle zu hauen?“
„Wie meinst du
das?“, Alex sprang auf.
„Sie ist nicht
natürlich entstanden“, erklärte sie und tastete den Fels weiter ab. Ihre Hand
fuhr in eine Nische.
„Aua!“, rief
sie und zog die Finger wieder hervor.
„Was?“
„Ich weiß
nicht, mich hat etwas gezwickt!“
„Zeig mal“,
meinte Alex, der inzwischen neben ihr Stand. Sie hielt ihm die Hand hin. Ein
winziger Tropfen Blut hatte sich auf dem Zeigefinger gebildet.
„Sieht aus wie
ein Mäusebiss.“
„Eine Maus in
einer Felswand. Ich glaube nicht…“
„Naja, ich
denke…“ Ein Ohrenbetäubendes Brüllen erklang von draußen. Wie von der Tarantel
gestochen fuhren sie zusammen.
„Ich glaube es
wird unruhig, weil wir nicht mehr raus kommen“, mutmaßte James und näherte sich
erneut den Höhleneingang.“
„Sicher, dass
es keine Drachen gibt?“, flüsterte Alex sarkastisch. Doch Svenja hörte ihn
nicht.
„Was – ist –
das?“, fragte sie.
Alex trat
näher. Im ersten Moment sah das, was Svenja aus der Nische gezogen hatte und
nun fest in ihrer Faust hielt tatsächlich aus wie eine Maus. Doch eine Maus
hatte keine winzigen Fäustchen mit denen sie um sich schlug und sie gab auch
keine wütenden Beschimpfungen von sich. Bei näherem Betrachten war es auch
definitiv keine Maus. Zwar war das Wesen in ihrer Hand grau, doch die Ohren
waren spitz, das Gesicht wirkte eingedrückt und aus dem Mund ragten zwei
winzige Schneidezähne.
„Das“, meinte
James, der nun ebenso hinzugetreten war, „sieht aus wie ein Felsnager.
„Ich dachte
immer, die wären größer“, antwortete Alex und betrachtete das Geschöpf
eingehender.
„Ziemlich
große Höhle für so einen kleinen Wicht oder?“, fragte Svenja zögernd. In dem
Moment gab das kleine Wesen einen schrillen Schrei von sich und bohrte seine
Zähnchen in Svenjas Finger. Erschrocken ließ sie es fallen.
„Miststück“,
murmelte sie und sah den Davonlaufenden hinterher.
„Äh? Hört ihr
das auch?“, fragte James leise und sie lauschten. Es klang wie hunderte von
Füßchen, die über den Boden rannten.
„Nicht gut“,
meinte Svenja und wich zurück. Sie kamen aus allen Ecken und Nischen, aus
kleinen verborgenen Höhlen. Der Schrei ihres Angehörigen hatte sie
aufgeschreckt und herbeigerufen. Dutzende von Felsnagern bahnten sich einen Weg
in die Höhle und wetzten mit lautem Geschnatter auf die Drei zu. Sie wichen
zurück.
„Ha,
zufrieden? Sind auch Größere dabei“, meinte James sarkastisch und wich vor
einem Felsnager zurück, der ihm bis an die Hüfte reichte. Alex zog sein
Schwert. Was keine gute Idee war. Das Gewusel um sie herum wurde schneller,
aktiver. Svenja schrie auf, als sich einige der kleinen Wesen von der Decke
hinab fallen ließen und in ihrem Haar landeten. Sie zogen und zerrten daran und
das Mädchen versuchte erfolglos sie wieder loszuwerden.
„Raus hier!“,
meinte Alex und stürmte auf den Eingang zu.
„Bist du des
Wahnsinns, hast du vergessen was da draußen ist?“, rief James, rannte jedoch
hinter ihm her, während einige der Felsnager ihn johlend und sich gegenseitig
anspornend versuchten an der Hose festzuhalten.
„Unter
hilfreicher Oase für Schutzsuchende stelle ich mir etwas anderes vor“, murmelte
Svenja und wedelte mit den Händen, um die grauen Wesen auf Abstand zu halten,
während sie ebenfalls aus der Höhle rannte. Doch hatten sie geglaubt, dass die Felsnager
ihre Höhle nicht verlassen würden, hatten sie sich geirrt. Schnatternd rannten
sie ihnen hinterher ins Freie. Svenja zog ihr Schwert. Doch die Kleinen waren
schnell und
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