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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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er aufblickte, war er der Meinung gerade
noch einen bunten Federball zu erblicken der um die Ecke bog. Er wandte sich zu
Alex, der sich inzwischen beruhigt hatte und erstarrte. Alex war unglaublich
bleich und seine Augen starrten ins Leere. Erschrocken warf James den Krug um.
Erst jetzt, als das Wasser auslief stellte er fest, dass es einen leicht
grünlichen Schimmer hatte.
    „Was ist das?“,
brüllte er. Dann, ehe der Alte reagieren konnte, war James aufgesprungen,
packte ihn am Schlafittchen und drückte ihn mit einem groben Stoß an die Wand.
Mit der Linken zog er einen Dolch aus dem Gürtel und drückte ihn seinem
Gegenüber an den Hals. Der Alte hatte keine Chance.
    Alex starrte
weiterhin bewegungslos vor sich hin.
    „Sag! Was hast
du uns gegeben?“ – keine Antwort. James drückte den Dolch fester an den Hals.
Ein hauchdünner Faden Blut bahnte sich einen Weg den Hals hinunter.
    „Sag,
Michael“, er betonte den Namen in einer Art und Weise, die deutlich machte,
dass er wusste, dass es nicht der Rufname war. „Was genau bringt es dir mich
jetzt umzubringen? Weißt du, wie du ihn aus der Starre erlösen kannst?“ Ein
breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht und die vorher so zittrige Stimme
strotze nun nur so vor Ruhe und  Selbstbewusstsein. James hingegen war außer
sich vor Wut.
    „Ich
wiederhole diese Frage jetzt nur noch einmal“, flüsterte er und ein
gefährliches Funkeln trat in seine Augen. „Was hast du uns in das Wasser
getan?“ Als er wieder keine Antwort bekam, holte er aus. Seine rechte Hand, die
den Dolch hielt zuckte nach vorne, geradewegs auf die Kehle des Alten zu. Es
fehlten nur noch Millimeter, und dann, dann gab es einen unglaublich lauten Knall.
James wurde zurückgeworfen, er prallte gegen den Tisch, der dem plötzlichen
Schwung nicht standhalten konnte und seinerseits ein mächtiges Stück nach
hinten rutschte, die Tischkante bohrte sich in Alex Magen. Plötzlich begann Alex
zu würgen und zu husten, sprang erschrocken auf und blieb fassungslos stehen.
Mit großen Augen betrachtete er das ganze Chaos vor seinen Augen. Krüge und
Töpfe waren aus einem Schrank gefallen und lagen nun zerschellt auf dem Boden.
An der Wand vor ihm lehnte ein zitternder Greis, neben dem James‘ Dolch lag.
James selbst rappelte sich gerade vom Boden auf und rieb sich verwirrt den
Kopf, den er sich am Tischbein angeschlagen hatte. Die Zeit schien still zu
stehen als sich alle drei Augenpaare der pechschwarzen Katze zuwandten, die
gerade galant von James Brust stakste. Sie drehte ihren Kopf und betrachtete
ebenso alle drei, regelrecht überheblich, aus ihren geradezu unnatürlich smaragdgrünen
Augen. Sie fauchte leise, warnend, bevor sie mit einem eleganten Sprung auf dem
Fensterbrett landete und verschwand.
    Der Alte fand
als erstes seine Sprache wieder.
    „Der Göttin
sei Dank für diese Hilfe, er hätte mich sonst ermordet.“ Verblüfft warf Alex
James einen fragenden Blick zu. Doch diesem hatte es bei so viel Dreistigkeit glatt
die Sprache verschlagen, sein Unterkiefer klappte hinunter.
    „Ich habe mich
wohl verhört! Ihr versucht uns zu vergiften und…“
    „Stooopp!“,
Alex ging dazwischen. „Was war hier los?“ Das war eine schlechte Frage, denn
sofort fingen die Beiden an hervorzusprudeln, was aus ihrer Sicht geschehen war
und wer wen umbringen wollte. Alex Blick blieb steinern, bevor er sich den
Inhalt des Bechers genauer betrachtete. Dann zog er die Brauen zusammen und sah
den Alten abwartend an.
    „Es war kein
Gift, nur ein Versteinerungstrank, wirkt höchstens eine halbe Stunde!“,
verteidigte dieser sich sofort und wurde nun doch etwas rot, als würde er sich
für diese Tat schämen. Alex sah James an und gab ihm ein unauffälliges Zeichen.
James bückte sich, hob seinen Dolch auf und stellte sich neben seinen
Gefährten.
    „Warum?“,
fragte dieser mit kalter, ruhiger Stimme. Einen Moment lang betrachtete der
Alte ihn böse, dann fing er wütend an, die Geschichte preiszugeben, die die
Beide ohnehin hatten hören wollen.
    „Ihr habt das
Dorf doch gesehen, oder etwa nicht? Man kann keinem mehr trauen! Ich sagte es
schon seit Wochen. Ich hatte schon lange eine Ahnung. Was habe ich gesagt?
Dunkle Zeiten werden auf uns zukommen, wir sollten das Dorf verlassen! Das habe
ich gesagt und die? Ausgelacht haben sie mich, fortgeschickt, einen alten
Trottel und geisteskrank haben sie mich genannt. Und was kam? Ich war wohl
keine zwei Tage weg als ich Rauch aus diesem Dorf

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