Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)
immer.“
„Erzählt
weiter!“ Irgendetwas in Alex regte sich, er war kurz vor einer Antwort. „Warum
können die Schatten nicht hinaus?“
„Machst du
Witze Junge? Das Wasser ist gefroren, und… stimmt etwas nicht?“ Bei diesen
Worten waren die Beiden heftig zusammengezuckt und starrten ihn entgeistert an.
„Und?“,
flüsterte Alex heiser.
„Und wenn es
Nacht wird, und der Mond scheint, der Schnee zu leuchten beginnt, sagt man, erstarrt
auch die letzte Hoffnung, nämlich die letzten Überreste der erfrorenen…“
„Bäume“,
vollendeten die Zwei den Satz tonlos. Verdutzt sah der Alte sie an.
„Ja, das
erzählt man sich, woher wisst ihr das?“ Ein Blickwechsel.
„Danke für die
Informationen, wir gehen dann jetzt wohl besser.“ Und mit diesen Worten drehten
sie sich um und gingen so schnell sie konnten ohne zu rennen und ließen einen
verdutzen alten Mann zurück.
„Hey,
wartet!“, rief er ihnen noch hinterher, doch Alex und James achteten nicht
darauf. Als wäre ein Monster hinter ihnen her hetzten sie zu den Pferden.
Plötzlich hatten sie das Gefühl ihrem Ziel so nahe zu sein und es möglichst
schnell erreichen zu müssen.
„Wo kaltes
Wasser ist so starr, und Bäume stehen so bizarr. Oh man wir sind so blöd! Was
ist denn kaltes Wasser? Eis! Und das mit den Bäumen, davon hat doch jedes Kind
schon gehört, dass sich niemand erklären kann, warum es in der Eiswüste genau
drei Eichen gibt!“
„Hör auf, ich
habe es auch verstanden!“
„Und jetzt?“
„Jetzt wissen
wir mit Sicherheit, wo wir hin müssen. Fragt sich was wir finden sollen, wo genau
und vor allem wann.“
„Auf jeden Fall
am Tage.“
„Wie kommst du
darauf?“ Alex sah James verwirrt an.
„Wenn die
Hoffnung nachts stirbt, muss das einen Sinn ergeben, oder?“
„Du hast Recht.
Lass uns keine Zeit verschwenden.“
„Was ist mit
den schwarzen Blechtypen?“
„Wollen wir
hoffen, dass wir ihnen nicht über den Weg laufen.“
„Das sagst du
so einfach, sie wissen doch eh schon wo wir sind.“
„Los!“
„Du Sturkopf!
Und was ist mit Proviant?!“
„Wir werden
noch etwas finden müssen. Der alte Geizhals wird uns bestimmt nichts abgeben!“
„Das habe ich
gehört, du undankbarer Bengel“, krächzte eine Stimme von der Tür aus und
wütende Augen funkelten den Elfen an. Dieser lüpfte zum Abschied einen imaginären
Hut und preschte los.
Das Ziel stand
fest, sie würden also tatsächlich in die unüberwindbare Eiswüste reiten, ohne
zu wissen, was sie suchten und wo genau sie es finden würden.
Als der Abend herein brach sahen
sie am Horizont bereits einen endlos scheinenden weißen Streifen. Kawikos. Es
fing sogar schon an zu schneien, nur, dass der Schnee hier noch nicht liegen
blieb. Dennoch wurde die Sicht durch Schnee und Nebel stark getrübt. Plötzlich
packte James Alex am Arm.
„Was ist das?“
„Wovon redest
du?“
„Siehst du es
nicht. Da vorne ist ein Schatten.“ Tatsächlich. Jetzt wo Alex die Augen stark zusammenkniff
konnte er es auch sehen. Nur was es war konnte er nicht sagen.
„Meinst du?“
„Nein“,
antwortete er, „dass können sie nicht sein. Der Schatten ist viel zu groß. Es
sieht mehr aus, wie ein Gebäude.“
„Wer sollte in
dieser Gegend ein Gebäude errichten. Dass es hier überhaupt noch ein Dorf gibt
wundert mich. Diese Gegend ist absolut unwirtlich. Kein Mensch würde hier doch
freiwillig wohnen wollen. Ich wette mit dir, dass seit Jahren hier niemand mehr
entlang gekommen ist.“
„Ich wette
dagegen.“ Alex deutete nach vorne. Im Matsch waren deutlich Abdrücke schwerer
Stiefeln von drei Personen zu erkennen. Und sie waren noch frisch. Sie sahen
sich an.
„Wir reiten zu
dem Haus. Vielleicht können wir da diese Nacht unterkommen.“
„Ja,
vorausgesetzt, dass da nicht schon Jemand auf uns wartet“, war James‘
sarkastische Antwort. Er runzelte die Stirn. Dass die Schwarzen sie verfolgten,
erschien ihm plausibel, aber warum sie ihnen bereits voraus waren…? Sie hätten
genauso gut in dem Dorf auf die beiden Maravillaner warten können. Suchten sie
etwa selbst nach dem mysteriösen Gegenstand und wollten vor ihnen ankommen?
Diese Frage beschäftigte ihn, bis sie das Haus erreichten.
Sie hatten Glück. Das kleine
eingefallene Gebäude stand leer und verlassen. Mehr noch. Es schien einst ein
Lagerhaus gewesen zu sein, denn sie fanden noch essbares Glare, eine elbische
Brotspezialität und etwas gepökeltes Fleisch. Beide atmeten sie hörbar
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