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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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Stimme zu erheben.
Er bekam keine Antwort. Alex starrte entsetzt auf die Verwüstung.
    Der Rauch, den
sie gesehen hatten, kam vom letzten Haus. Die Fensterläden waren hier vor die
Fenster genagelt worden, die Tür hing schief in ihren Angeln. Die Beiden sahen
sich an. Dann stiegen sie von ihren Pferden ab. Alex holte tief Luft und hob
die Hand um an die Tür zu klopfen, zögerte jedoch. Ihm war klar, dass es sehr
ungewöhnlich war, dass hier noch jemand wohnte und dass dies sehr leicht eine
Falle sein konnte.
    „Mach schon!“,
forderte James ihn auf. Alexander wandte sich zu ihm um und sah, dass er seinen
Bogen in der Hand hielt, kampfbereit. Er selbst legte seine Hand auf den Knauf
seines Schwertes, das unter dem langen Mantel, gut verborgen war. Dann klopfte
er. Stille. Nichts rührte sich im Haus. Alex klopfte abermals. Wieder nichts.
Sie sahen sich an, James nickte. Alex‘ Hand glitt zu Türklinke, er wollte sie
gerade herunterdrücken, als von Innen leise, schlürfende Schritte erklangen.
Wie versteinert standen die Jungen da. Langsam und mit einem lauten Quietschten
wurde die Tür geöffnet.
     
    „Ja?“, fragte der alte Mann, der
im Türrahmen erschien, mit zitternder Stimme. Er wirkte unglaublich müde, sein
abgemagerter Körper passte zu dem faltigen, eingefallenen Gesicht. Er ging
gebeugt, sodass ihm die schlohweißen Haare ins Gesicht fielen. Alles in allem
hatte das Alter deutliche Spuren hinterlassen. Einzig die wasserblauen Augen
glitzerten wach und intelligent.
    „Dürfen wir
herein kommen?“
    „Wer seid
ihr?“, fragte der Mann misstrauisch und sein Blick wanderte zu dem verborgenen
Schwert, das Alex immer noch mit der Rechten umklammert hielt. Die Jungen tauschten
einen Blick.
    „Mein Name ist
Jan.“ Alex sah aus den Augenwinkeln wie James Kopf zu ihm herum fuhr und er ihn
überrascht anblinzelte, als er den Zweitnamen seines Gefährten hörte. Ob dem
Alten dieser Blick entgangen war, war unklar, aber Alex fuhr unbeirrt fort.
    „Ich bin
erster Ritter der königlichen Garde, Abgesandter Maravillas. Das ist mein
Freund Michael.“ Er nannte auch hier den Zweitnamen, „Vertreter des
Elbenvolkes, Ritter der königlichen Garde, ebenfalls Gesandter Maravillas. Wir
sind hier um ihre Hilfe zu erbitten.“
    Die Sekunden
verstrichen wie zähflüssiger Leim, während der Dorfbewohner die Beiden stillschweigend
musterte.
    „Da kommt ihr
etwas zu spät, edle Herren, hier gibt es keine Hilfe mehr.“ Dann schlurfte er
zurück ins Haus, zog die Tür hinter sich weiter auf und wartete darauf, dass
die Beiden eintraten.
    „Setzt euch“,
sagte er mit seiner kratzigen Stimme und deutete auf den einzigen Tisch im Raum
um den vier Stühle standen. Die Zwei gehorchten.
    „Wollt ihr etwas
trinken?“ Der Mann wartete erst gar keine Antwort ab, sondern ging zu einem
ziemlich ramponiert aussehenden Schrank. Als er die Tür am Griff aufziehen
wollte, fiel die gesamte Tür aus den Angeln und zerschellte am Boden. Was ihn
nicht weiter zu stören schien, wahrscheinlich ging hier öfter etwas zu Bruch.
Er holte drei schäbige Krüge hervor und griff nach einer Karaffe. Sie war leer.
Mit einem lauten Seufzen nahm er abermals die Krüge und schlurfte zur Hintertür
hinaus. Alexander stand auf, blickte ihm nach und beobachtete, wie er zu einer
Quelle ging und die Trinkbehälter füllte. Als er wieder herein kam, stellte er
zwei davon vor den jungen Rittern ab. Die Staubschicht, die sich in den Bechern
befunden haben musste, schwamm jetzt oben auf. Wieder einmal tauschten Alex und
James einen Blick, bevor Alex den Krug vorsichtig anhob und ein paar Schlucke
Trank. Es schmeckte scheußlich, abgestanden. Sofort wurde er von einem
Hustenanfall gepackt. Während er hustete beobachtete ihn der Mann ganz genau.
    „Also, was
wollt ihr?“
    Da Alex immer
noch mit husten beschäftigt war, ergriff James das Wort.
    „Was ist mit
dem Dorf passiert?“
    „Das ist keine
Antwort auf meine Frage.“
    „Aber etwas,
das uns interessiert.“
    „Es muss euch
nicht interessieren, es hat euch nicht zu interessieren und es ist immer noch
nicht die  Auskunft die ich von euch erbeten habe“, war die schroffe Antwort.
    „Erzählt!“ Das
war keine Bitte.
    „Es ist eine
lange Geschichte…“
    „Wenn wir sie
aber nun hören wollen?“ James ließ nicht locker und der alte Mann seufzte
resigniert.
    „Trink was!“
James wollte dieser Aufforderung gerade nachkommen, als er plötzlich ein mittlerweile
bekanntes quietschen wahrnahm. Als

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