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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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aufsteigen sah. Als ich
zurückkehrte war kein Lebewesen mehr anwesend. Wie ausgestorben lag das Dorf
vor mir. Es waren Fremde hier gewesen, ich sah noch die Fußabdrücke im Matsch.
Sie haben das gesamte Dorf ausgerottet! Einfach so! Grundlos. Und da wundert
ihr euch, dass ich zwei Fremden die an meine Tür klopfen misstraue?“ Die Jungen
sahen sich an.
    „Sie hätten ja
nicht gleich versuchen müssen uns umzubringen!“
    „Ich sagte
euch bereits, das wollte ich auch nicht. Ich wollte euch nur in die Starre
versetzen. Dann hätte ich eure Sachen durchsucht und weg wäre ich gewesen. Nach
einer halben Stunde wärt ihr wieder aufgewacht und hättet nicht einmal gewusst
was geschehen ist. Aber ihr musstet mir ja einen Strich durch die Rechnung
machen.“
    „Na schön. Das
bringt uns jetzt auch nicht weiter. Habt ihr eine ungefähre Ahnung wer das
gewesen sein könnte, der hier in dem Dorf gewütet hat?“
    „Nein, aber
ich habe einen Stofffetzen gefunden, von einem Umhang nehme ich an. Bei uns im
Dorf trug so was niemand, der Stoff ist viel zu teuer und fein.“
    „Können wir
den Stoff sehen?“ Misstrauen machte sich wieder in den Augen des Mannes breit.
    „Warum?“
    „War das ein
ja oder ein nein?“, fragte Alex scharf. Einen Moment lang starrten sich die
Beiden an und es war klar, dass sie keine Sympathie für einander empfanden.
    „Ich werde
euch diesen Fetzen zeigen, aber nur wenn ihr hier endlich verschwindet!“ Damit
drehte er sich um und schlurfte ins angrenzende Zimmer. Als er wiederkam hielt
er ein kleines Stück Stoff in der Hand. Er reichte es Alex und dieser
erstarrte. Der Stoff war unnatürlich, er schien fließend wie Wasser, man konnte
ihn nicht wirklich beschreiben, aber eines war nur zu deutlich, auf dem schwarz
prangte ein dicker goldener Streifen. Eine böse Vorahnung machte sich bei den jungen
Männern breit.
    „Die schwarzen
Ritter!?“, flüsterte James leise und Furcht klang unterschwellig in seiner
Stimme mit. „Sie waren vor uns hier!“
    „Wenigstens
wissen wir jetzt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“
    „Vielleicht
laufen sie nur zufällig im ganzen Land Patrouille“, versuchte James eine andere
Möglichkeit in Betracht zu ziehen. Alex zog die Brauen hoch. „Oder unsere
letzte Hoffnung ist damit so gut wie zu Nichte gemacht wurde“, murmelte James.
    „Noch nicht!“,
war die schroffe Antwort von Alex. James kannte diesen Gesichtsausdruck, der
sich nun auf dessen Gesicht ausbreitete nur zu gut. Diese Entschlossenheit. Unnachgiebigkeit.
    „Wohin führten
die Fußspuren die ihr saht?“, fragte dieser, als er das Stück Stoff zurückgab.
    „Richtung
Kawikos.“
    „Gut, danke.“
    „Mo-moment
mal. Ihr wollt da doch wohl nicht wirklich hin?!“
    „Natürlich!“
    „Das könnt ihr
nicht!“
    „Wieso nicht?
Ihr wollt, dass wir gehen. Wohin kann euch egal sein.“ Der Alte starrte ihn an.
    „Ihr seid
verrückt“, flüsterte er, dann wurde seine Stimme wieder fest. „Aber mir soll es
ja egal sein. Bringt euch doch um, in diesen Tagen ist sowieso alles verloren,
aber mir glaubt ja keiner. Geht, stürzt euch ins Unglück!“, knurrte er.
    „Wieso
Unglück?“, Alex wusste ganz genau was ihn erwartete, doch er spürte, dass der
Alte sie vor etwas warnen wollte, auch wenn er sie scheinbar nicht leiden
konnte und ihnen misstraute, bewunderte er ihren Mut und ihre Selbstsicherheit.
Soviel stand fest.
    „Du stellst
Fragen Junge“, war die verächtliche Antwort. „Was weißt du schon.“
    „Die Frage
ist, was wisst Ihr“, konterte der Angesprochene ruhig. Wieder Stille, sie sahen
sich an, bevor der Mann langsam nickte.
    „Nun schön,
vielleicht habe ich euch falsch eingeschätzt, was auch immer ihr dort wollt,
ich will es nicht wissen. Ich will nie wieder von euch hören, wenn man es genau
nimmt! Aber ihr solltet wissen, dass die Kälte die geringste Gefahr in der Eiswüste
ist.“
    „Wie meint ihr
das?“
    „Unter den
scheinbar unberührten Schneeschichten gibt es zahllose Schluchten. Und man wird
verrückt. Die, die nicht an Erfrierungen gestorben sind wurden in den Wahnsinn
getrieben. Dort gibt es nichts, überall sieht es gleich aus. Es gibt einen
Fluss dort, aber er scheint verzaubert. Unter der Oberfläche huschen immer
wieder schwarze Schatten hin und her, die darauf warten hinaus zu können.“
    „Woher wisst
ihr das?“, fragte James. „Wenn nie jemand zurückgekehrt ist…“
    „Es gibt immer
Legenden und Mythen mein Junge und irgendetwas stimmt

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