Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
Vom Netzwerk:
einer
eingehenden Musterung unterzogen. Der Stoff war nicht klar definierbar, er war
auf jeden Fall sehr fein und es schien kein noch so kleines Loch zu geben. Das
innere war schwarz und sah aus als ob eine Art Leder oder ähnliches darin
ausgelegt sei. Die Schnalle zum verschließen schließlich war ebenso schlicht
wie der Rest und schien ebenfalls aus Leder zu bestehen. Trotz dieser
Einfachheit schien das Wesen begeistert.
    Es hatte den
Anschein, als hätte es funktioniert. Wenn nicht, würde sie ein Problem
bekommen, vermutete sie. Sie stand auf und sah sich um. Hätte Alex sie sehen
können, was durch den Schutzzauber ja nicht möglich war, hätte diese Aktion
wohl dazu geführt, dass er ihr noch weniger traute. Doch so bemerkte er nicht,
wie zuerst ein junger Wasser-, dann ein Erd- und schließlich auch noch ein
Luft- und Feuergeist mit dem zauberhaften Säckchen gefangen wurden und darin
verschwanden. Die Gestalt schloss das Lederband und verstaute das Stoffbündel
in der Tasche, in der auch das Buch lag. Mit einem Blick auf die Jungs löste
sie dann vorsichtig erst den Licht und danach den Schutzzauber auf und dunkle
Nacht umfing das Wesen wieder, lediglich durch das Leuchten der Geister
aufgehellt.
     
    Alex drehte sich um. Ihm war als
hätte er etwas gehört. Doch die Ebene hinter ihm war erneut leer, jedenfalls
soweit er sehen konnte. Die Gestalt war verschwunden. Doch das wunderte ihn dieses
Mal nicht weiter. Schließlich war sie vor ein paar Stunden auch einfach
unerwartet aufgetaucht.

Die Maske fällt
     
    Früh am nächsten Morgen setzten
sie ihre Reise fort. Der Rappe der Gestalt war genauso plötzlich wie sie selbst
wieder aufgetaucht.
    Es vergingen
Stunden und Tage und schließlich die ersten Wochen. Die Landschaft änderte sich
allmählich. Zwar langsam aber stetig. Schon bald erreichten sie einige kleinere
Dörfer und konnten ihren Weg nun auf einem normalen Pfad fortsetzen, der
ständig von Siedlungen durchbrochen wurde. Dort machten sie immer wieder halt
um in Wirtshäusern zu übernachten oder einfach um ihre Vorräte aufzufrischen.
Niemand schien sie zu verfolgen. Niemand stellte sich ihnen in den Weg.
    Trotz des
Herbstes war es noch angenehm warm. Endlich, je weiter sie nach Süden kamen,
änderte sich auch die Vegetation und zu dem monotonen Grasland gesellten sich vom
Herbst bunt gefärbte Bäume.
    Die auffälligste
Veränderung jedoch, machte sich bei den Menschen selbst bemerkbar. Sie wirkten
allesamt müde und ausgelaugt. Tiefe Ringe lagen unter ihren Augen und sie
begegneten Fremden mit einem noch nie gekannten Misstrauen. Der Krieg begann
langsam und durchzog das Land, unabwendbar. Es war nur ein Hauch, ein Gefühl,
aber begleitet von dem sicheren Wissen. Die Menschen wussten Bescheid. Bald
würde der Krieg beginnen, ein Krieg gegen eine unbekannte Kraft.
     
    Sie ließen den Norden endgültig
hinter sich und wandten sich immer mehr Richtung Südwest, wo sich der
Silberwald und das Quarzmeer befanden. Sie hatten sich im Stillen auf diese
Richtung geeinigt, denn es schien ihnen das Sinnvollste zu sein. Hier war es
weder kalt noch leer. Und so ritten sie immer weiter. Die Wege verloren sich
nach und nach in der Landschaft. Die Gestalt, die sich am Abend der
Geisterbegegnung in ihrer Gesprächslust wohl selbst übertroffen zu haben
schien, schwieg seitdem größtenteils oder verschwand hin und wieder wie eh und
je.
    Fast ein Monat
war vergangen, seitdem sie die Rose in den unterirdischen Hallen der magischen
Eiswüste gefunden hatten und nun endlich kamen die ersten Wipfel des Silberwaldes
in Sicht. Dieser Wald trug seinen Namen nicht grundlos, das sah man bereits von
weitem. Dort wo das Sonnenlicht die trotz der Jahreszeit immer noch grünen
Blätter berührte, schimmerten und glänzten sie wie poliertes Silber.
    Drei Tage
später saßen die drei Reiter staunend auf ihren Pferden und bedachten die
dicken alten Stämme vor ihnen mit Respekt. Dann ließ die Gestalt ihren Hengst
im Schritt voran gehen. Kaum dass sie die ersten Bäume hinter sich gelassen
hatten, wurde es merklich kühler. Nicht dass es kalt war, aber das dicke
Blätterdach gab der Sonne nur wenig Möglichkeiten ihre Strahlen bis auf den
Boden gelangen zu lassen. Vorsichtig ritten sie immer tiefer in den Wald. Es
gab keinen Weg und so mussten sie aufpassen, wohin ihre Tiere traten. Doch bald
hingen auch die Äste zu tief und sie beschlossen abzusteigen. Immer weiter und
weiter gingen sie, begleitet von dem schummrigen Licht.

Weitere Kostenlose Bücher