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Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition)

Titel: Gefährten - im Wettlauf gegen die Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carolin A. Steinert
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zu
behalten.
    „Natürlich.
Der gnädige Herr hier wird nach seiner Geisteraktion nicht in der Lage sein
sich noch großartig weiter zu bewegen.“ Und das stimmte zu James‘ Entsetzen
sogar. Er spürte schon die ganze Zeit wie sich eine unfassbare Müdigkeit und
Schwere in ihm breit machte.
    „Sie werden
euch nicht berühren.“ Und der Kopf der Gestalt deutet mit einem Zucken auf die
Lichtpunkte. „Die Zauber können nur ausgelöst werden, wenn ihr sie willentlich
berührt.“ Die Maravillaner zögerten trotzdem noch, kamen der Aufforderung dann
aber doch nach. Sie holten ihre Decken und während James schon schlief, kaum
dass er sich hingelegt hatte, hielt Alex die erste Wache. Die Gestalt setzte
sich weiter entfernt in das Gras, sodass Alex mit dem Rücken zu ihr saß.
     
    Erinnerungen durchströmten das
Wesen. Es konnte die Aura der Geister unangenehm deutlich spüren. Die Gestalt
seufzte und schob das Gefühl einfach beiseite, dann blickte sie zu den
Maravillanern. Der Elb lag bereits da und schlief. Er wusste ja gar nicht welch
unverschämtes Glück er gehabt hatte. Er hatte einen jungen Geist erwischt, der noch
nicht recht mit seinen Fähigkeiten umzugehen vermochte. Hätte er einen anderen
berührt… wer weiß was passiert wäre. Dieser Alexander saß neben ihm und putzte
sein Schwert vorsichtig. Der schwache Schein der Geister um ihn herum erhellte
sein jugendliches Gesicht sanft. Wie viel er schon an Last tragen musste und
das trotz seines jungen Alters. Die Gestalt sah ihm seine Sorgen jeden Tag aufs
Neue an. Er versuchte sie zu verbergen und gab sich kalt und emotionslos, doch
seine Augen sprachen Bände. Sie durchschaute jeden, er konnte ihr nichts vormachen.
Und diese Sorgen waren, davon mal abgesehen, berechtigt. Ein verächtliches
Lächeln umspielte die blutroten Lippen unter der Kapuze. Die Gestalt beobachtet
den Elf weiter. Aber sie hatte bereits erfahren müssen, dass er stärker war als
sie zu Anfang gedacht hatte. Nicht nur körperlich. Er vertraute ihr nicht, das
wusste sie nur zu gut. Und warum sollte er auch? Hatte er einen Grund? Aber
noch würden sie bei ihr bleiben. Sie wussten im Moment nicht weiter und ihre
Stärke bot ihnen zusätzlichen Schutz. Vorerst. Sie musste sich also keine
Sorgen machen, dass sie einen anderen Weg als den geplanten einschlagen würden,
als den ihren. Trotzdem. Eins war sicher. Der König von Maravilla hatte kein
schlechtes Duo zusammengestellt. Zusammen waren sie gut, aber ob sie gut genug
waren? Endlich wandte die Gestalt  den Blick von den Jungen ab. Vorsichtig sah
sie sich um und dann murmelte sie leise: „Yalior!“ Ein heller Lichtkegel
erschien und erhellte die Umgebung. Wenigstens etwas das klappte. Alex hingegen
saß weiterhin still da, er bemerkte dieses Licht nicht. Für ihn war es
weiterhin so dunkel wie bisher. Die Gestalt lächelte als sie merkte, dass der
Zauber funktionierte. Sie zog ein dickes in ledergebundenes Buch aus der
Tasche. Vorsichtig, ja beinahe sanft strich sie mit dem behandschuhten Finger
über den Einband. Dann schlug sie es auf. Nicht ein einziges Wort stand darin.
Nur Bilder und alte längst vergessenen Symbole waren abgebildet und selbst für
sie, die in den letzten Jahren viel Zeit hatte sich vorzubereiten und viel gesucht,
geforscht und gelernt hatte, war es schwer die Symbole alle richtig zu deuten.
Was das Buch eindeutig zu einer gewissen Gefahr machte. Seite um Seite
blätterte das Wesen um. Die Symbole erschienen immer erst, wenn sie die Seite
aufschlug. Endlich schien sie gefunden zu haben was sie suchte, denn ihr Finger
verharrte plötzlich und huschte aufgeregt hin und her, von Zeichen zu Zeichen.
Ja, das war es. Das Wesen war sich sicher und lächelte zufrieden. Das könnte
funktionieren.
    „Lavriera zidra“,
murmelte sie und vollführte dabei eine kompliziert aussehende Handbewegung. Die
Luft schien auf einmal aufzuglühen, genau an der Stelle, an der sich ihre Hände
immer noch bewegten. Langsam Stück für Stück bildete sich etwas. Es sah aus als
würde eine unsichtbare Hand in rasender Geschwindigkeit etwas stricken, doch
was genau es war, war aufgrund des Glühens nicht zu erkennen. Das Leuchten
verschwand und in der Luft hing nun tatsächlich, von Zauberhand gehalten, ein
Stoffsäckchen. Für die Gestalt schien es jedoch mehr als nur das zu sein.
Behutsam schlug sie das Buch zu und verstaute es, bevor sie ebenso behutsam das
Stoffbündel ergriff und vorsichtig zu sich heran zog. Es wurde

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