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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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Plasmafernseher, ein an deres Grüppchen vergnügte sich an einem von vier Billardti schen, und fünf waren offenbar in eine Runde Poker vertieft.
    »Was ist das?«
    Bones machte eine ausladende Handbewegung. »So etwas wie die Vampirversion einer Küche, Süße. Die Vampire sorgen für die Menschen und erhalten dafür Blut, so geht es in vielen Vampirhaushalten zu. Ich wollte, dass du es einmal gesehen hast.«
    »Ich will die Rothaarige!«, rief ein sommersprossiger junger Mann grinsend, während er auf uns zukam. »Du wirst mich mögen, ich schmecke am besten.«
    »Du glaubst, ich will dein Blut?«, keuchte ich, als er den Kopf zur Seite neigte und mir seinen Hals darbot.
    Bones lachte in sich hinein. »So ist es. Tut mir leid, Neal, aber sie wird dich nicht beißen, und du schmeckst auch nicht beson ders lecker«, sagte er tadelnd, um ihm gleich darauf die Hand auf die Schulter zu legen. »Aber das ist schon in Ordnung. Du solltest nur weniger Zwiebeln essen.«
    Ich beobachtete, wie Neal an Bones herantrat, der ihm den Mund an den Hals legte und die Zähne hineinschlug wie in ei nen lebenden Plumpudding. Knapp eine Minute später war al les vorbei, Bones schloss die Bissmale am Hals des Jungen und griff ihm freundschaftlich unters Kinn.
    »Bisschen weniger Knoblauch wäre auch nicht schlecht, mein Bester. Ich habe schon italienische Köche mit weniger penetran tem Aroma erlebt.«
    Neal lächelte unbeeindruckt weiter. »So eine gute Pizza wie heute hatte ich noch nie, Schneeflocke, mit haufenweise Zwie beln und Knoblauch drauf. Sorry.«
    Bones schnaubte amüsiert. »Zähne putzen, Junge. Gewöhn dich dran, sonst verwandelt dich nie jemand. Nein, bleib sit zen.« Das sagte er zu einem Mädchen, das gerade von der Couch aufstehen wollte. »Wir sehen uns nur kurz um, dann sind wir wieder weg.«
    Meine Mutter würde umkippen, wenn sie wüsste, was vor sich geht, dachte ich benommen. Lebende Häppchen, und alle in Bissweite.

    »Was sind das für Kids?«, fragte ich leise. Sie wirkten alle samt nicht älter als zwanzig.
    Bones führte mich durch eine weitere Zimmerflucht. Hier unten gab es eine Bibliothek, einen Computerbereich und sogar einen Whirlpool. Und alle paar Meter Schlafzimmer. Manche waren belegt, manche nicht, und hinter einer verschlossenen Für hatte unüberhörbar gerade jemand Sex.
    »Ach, das ist ganz unterschiedlich«, antwortete Bones. »Da gibt es Collegestudenten, aufstrebende Künstler, Ausreißer, Straßenkinder oder unsere Auszubildenden. Wie Neal zum Bei spiel. Er will mal Vampir werden, also zeigt er uns, dass es ihm ernst ist, indem er sich als Nahrungsquelle zur Verfügung stellt und kleine Botengänge für uns erledigt. Wenn mehrere Vampi re zusammen in einem Haus wohnen, ist das üblich.«
    »Sind sie hypnotisiert?«
    »Gott bewahre. Sie wissen, bei wem sie wohnen und warum.
    Die Ausreißer bekommen Privatunterricht, ein Dach über dem Kopf und ein Taschengeld, das sie für später zurücklegen. Zu ih rer eigenen Sicherheit wissen die meisten allerdings nicht, wo sie sind oder wie die Hausherren wirklich heißen. Wenn sie uns ver lassen, wird ihr Gedächtnis gelöscht. So ist das schon seit Jahr tausenden, Kätzchen. Wie gesagt, eine Form des Feudalismus.«
    »Feudalismus?« Ich blieb vor dem Schlafzimmer stehen, aus dem gerade heftiges Keuchen drang. »So nennt ihr das?«
    »Das«, Bones wies mit einem Nicken zur Tür, »geschieht in beiderseitigem Einvernehmen. Ich kann zwar nicht für alle Haushalte sprechen, aber im Allgemeinen ist es verpönt, jeman den, der sich als Blutspender zur Verfügung stellt, durch Hyp nose zum Sex zu zwingen. Tut man so etwas als Gast, kann das sogar die Todesstrafe nach sich ziehen. Wenn der Sterbliche al lerdings nichts dagegen einzuwenden hat ... wen juckt's? Das ist seine Entscheidung.«

    Wen juckt's? Mich. Selbstbedienung in jeder erdenklichen Hinsicht. Immer schön regelmäßig essen, Bones, braver Junge!
    »Du solltest es besser wissen, Kätzchen«, sagte Bones ganz ernst. »Deine Bedenken sind abwegig.«
    Ich glaubte ihm, obwohl ich mich unvernünftigerweise noch immer durch die vielen offenen Versuchungen bedroht fühlte.
    »Hast du mir das deshalb gezeigt? Damit ich nicht denke, du verheimlichst mir etwas?«
    »Unter anderem, ja.« Ein Lächeln erschien auf Bones' Ge sicht. »Der Hauptgrund steht allerdings gerade hinter dir, be glotzt deinen Arsch und riskiert eine Abreibung.«
    »Amigo«, hörte ich eine schmeichlerische Stimme. »Ich habe ihn

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