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Gefährtin der Dämmerung

Gefährtin der Dämmerung

Titel: Gefährtin der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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ein schneller Fluchtweg. Der Raum hat außerdem dicke Betonwände zur Schalldämpfung.«
    Wir konnten also ungehindert reden. »Du kannst jetzt meine Gedanken lesen«, keuchte ich. »Gott, Bones, irgendwie ist mir das unheimlich.«
    »Ich könnte dir jetzt erzählen, dass ich dich nie belauschen würde, aber das wäre gelogen. Du stehst mir zu nahe, als dass ich deine Gedanken völlig ausblenden könnte, und selbst wenn ich die Fähigkeit dazu hätte, könnte ich dir nicht versprechen, dass ich sie auch einsetzen würde. Ich will alles von dir wissen, Kätzchen. Das, was du mir zeigst, und das, was du vor mir zu verbergen suchst.«
    Diskutieren war zwecklos. Hätte ich die Gabe besessen, hät te ich mir auch nicht verkneifen können, sie zu gebrauchen.
    Dass Bones' Macht zunehmen würde, hatte Mencheres zwar erwähnt, von völlig neuen Fähigkeiten hatte er allerdings nichts gesagt. Ich dachte darüber nach, was sich womöglich sonst noch verändert hatte.
    »Meine Augen und Ohren sind schärfer geworden«, beant wortete Bones meine stumme Frage. »Und natürlich meine In stinkte. Alles andere müssen wir einfach abwarten.«
    »Ich weiß immer noch nicht, was ich davon halten soll«, mur melte ich. Es war ein komisches Gefühl, die Fragen beantwortet zu bekommen, bevor ich sie stellen konnte.
    Bones sah mich forschend an. »Ich habe mich nicht verändert, Süße. Nur meine Fähigkeiten. Kannst du mir das glauben?«
    Er hätte die Antwort auch gehört, wenn ich sie nicht laut aus gesprochen hätte, aber ich tat es trotzdem.
    »Ja.«

    Bones verabreichte mir ein paar Tropfen seines Blutes, um aus zugleichen, was er von mir getrunken hatte, und wir kehrten zu der fragwürdigen Feier zurück. Ich war so aufgedreht, als hätte ich eine ganze Packung Koffeintabletten gefuttert. Don wird Luftsprünge machen, wenn er seine wöchentliche Blutprobe bekommt, schoss es mir durch den Kopf.
    Tate stand am anderen Ende des Saales. Er fing meinen Blick auf und rieb sich zweimal die Nase. Ich erstarrte. Das war un ser übliches Zeichen, wenn es Ärger gab. Er drehte sich sofort wieder um, damit niemandem auffiel, dass wir uns gerade un-tereinander verständigt hatten.
    Jetzt kamen mir Bones' neu erlangte telepathische Fähig keiten gerade recht. Irgendetwas ist im Busch, Tate ist nervös.
    Wenn es einen Absperrmechanismus für die Bude gibt, wäre es jetzt an der Zeit, ihn einzusetzen.
    Bones näherte sich Mencheres. Er behielt mich dicht bei sich, während wir an den anderen Gästen vorübergingen. Die beiden sprachen nicht. Vielleicht hatte auch Mencheres meine stumme Warnung gehört, denn er nickte knapp und deutete auf einen Wachposten in der Nähe.
    Und dann brach die Hölle los.
    Ein Vampir, der gerade auf uns zukam, explodierte. Es zerriss ihn einfach so, und übrig blieben nur angesengte Leichenteile.
    Dann stürzten drei weitere Selbstmordattentäter auf uns zu.
    Bones schleuderte mich im Steilpass quer durch den Raum in Richtung Tate, der sofort einen Satz nach vorn machte. Und keinen Moment zu früh. Die Explosion machte mich kurzfris tig taub. Tate fing mich auf und schützte mich mit seinem Kör per vor der plötzlichen Attacke der menschlichen und untoten Bomben überall um uns herum. Zwei lebende Häppchen gingen in die Luft wie Feuerwerkskörper und bespritzten die Glück lichen, die weit genug entfernt waren, um nicht draufzugehen, mit einer blutigen Masse. Ich lugte über Tates Schulter und trat um mich, als er sich mit vollem Körpereinsatz einen Weg aus der Menge bahnte.
    »Lass mich verflucht noch mal los!«
    »Du verstehst das nicht«, stieß Tate mühsam hervor und zog mir mit dem Ellbogen eins über, was mich so verblüffte, dass ich kurz aufhörte, mich zu wehren. Während er sich allerdings weiter durch die Menge drängelte, fing ich wieder an. Alle Aus gänge wurden von Vampiren aus Bones' oder Mencheres' Sippe bewacht, doch nach einem gebrüllten Befehl von Bones ließen sie uns durch. Als ich seine Stimme hörte, wurde ich vor Er leichterung ganz schwach. Wenigstens war er noch am Leben.
    Tate presste mir die Hand auf den Mund und nahm sie nicht einmal weg, als ich ihn biss. Mehr konnte ich in meiner mo mentanen Lage nicht ausrichten, er hatte mich ja wie einen Sack über die Schulter geworfen. Er hörte erst auf zu rennen, als wir auf dem Rasen vor dem Haus angekommen waren.
    »Lass meine Hand los, ich muss wieder rein«, stieß er fast wütend hervor, als er mich absetzte.
    Ich hörte auf, ihn zu

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