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Gefaehrtin Der Daemonen

Titel: Gefaehrtin Der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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Körper?«
    Jack blinzelte so bedächtig wie eine Eule. Sucher lachte ein hässliches Lachen. »Wo finden diese Dämonen-Parasiten ihre Wirte denn sonst, Jägerin?«
    Grant strich mir mit der Hand sacht über den Rücken. Ich sah ihn nicht an. Kälte breitete sich in meinem Bauch aus. »Du hast von dem Mann Besitz ergriffen?«
    »Nein.« Jack warf Sucher einen scharfen Blick zu. »Ich wurde in ihm geboren.«
    »Geboren.«
    »Im Mutterleib. Ich habe seinen Körper Monate vor seiner Geburt übernommen, um einen Persönlichkeitskonflikt auszuschließen.«
    Ich hätte mich gern hingesetzt, drückte Byrons warme, schlaffe Hand, ließ sie dann los und umklammerte stattdessen die Gitter seines Bettes. Mein Kopf schmerzte höllisch; das tat er schon seit gestern, nämlich seit ich gespürt hatte, dass sich der Schleier öffnete. Es war ein stetiger, siedender Schmerz hinter meinen Augen. Als wollte mein Hirn, dass ich etwas sah. Und als bemühte es sich so sehr, dass es wehtat.
    Ich schloss die Augen. »Sarai?«
    »Sie lebt. Irgendwo.«
    Irgendwo. Ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. »Und Byron? Der Zombie, der ihn zusammengeschlagen hat, nannte ihn eine Haut.«
    Jack zögerte. »Er hat sich aber geirrt. Der Junge war ein Kandidat, ganz kurz nur, wurde dann jedoch in Ruhe gelassen.
Der Dämon muss den Widerhall dieses Kontaktes geschmeckt haben.«
    »Was für ein Zufall! Byron, der mit Sarais Exmann befreundet ist?« Ich beugte mich vor. Die Wut schnürte mir fast die Kehle zu. »Was für ein Spiel treibst du da, Manipulator?«
    »Ich spiele nicht«, erwiderte er ernsthaft. »Das verspreche ich dir.«
    »Und Ahsen?«
    Er zuckte zusammen. »Wo hast du diesen Namen gehört?«
    »Ist sie eine von euch?«
    »Der Name! Sag es mir.«
    »Von Mamablut.«
    Jack wurde bleich. »Ja, Liebes. Die kleine Häuterin ist eine von uns.«
    »Sie will deinen Tod.«
    »Tatsächlich? Wie bescheiden.«
    Ich machte einen Schritt auf ihn zu. »Nicht so. Sei nicht respektlos. Es sind Menschen gestorben, und es werden noch viel mehr sterben. Und du … Du bist nicht besser als die Dämonen. Du stiehlst Körper.« Ich sprach leise, barsch. Gallenbittere Enttäuschung schien sich in meinem Bauch zu verknoten. »Was soll ich tun, Jack?«
    Diese Frage hatte ich so nicht stellen wollen. Ich hatte sagen wollen: Wie kann ich sie aufhalten? oder Wo hat sie ihre Schwächen? Aber die Worte kamen so aus meinem Mund, hart, klagend, und ich kam mir vor wie ein Kind, das vor dem sprichwörtlichen Schaukelstuhl hockt und Rat beim Dorfältesten einholt. Meine Wangen brannten vor Scham, aber ich konnte die Worte nicht mehr zurücknehmen. Ich konnte meine Schwäche nicht verbergen, die diese Frage enthüllte. Oder wie einsam ich mich fühlte.
    Jack betrachtete mich schweigend, während sich seine Augen verdunkelten. »Du musst Vorsicht walten lassen, Liebes. Gehe
behutsam vor. Unsere Häuterin war einst furchteinflößend, und daran hat sich auch bis jetzt nichts geändert.«
    »Warum hat sie dich gestern Nacht nicht getötet? Als wir sie in der Galerie spürten?«
    Der alte Mann zögerte. »Fleisch hat keine Macht. Töte diesen Körper, und ich ziehe mich einfach zurück und werde neu geboren. Mich dagegen auszulöschen, mein Selbst, das darunter verborgen liegt, ist erheblich schwieriger.«
    Wenn du herausfindest, was Ahsen will , hatte Mamablut gesagt, kannst du es gegen sie einsetzen.
    Zum Beispiel Sarai zu töten. Ihr Tod war nur ein Ablenkungsmanöver gewesen. Ein Mittel, Ahsens Gier aufrechtzuerhalten, sie hier zu halten, auf der Jagd. Sich Zeit zu erkaufen, um herauszufinden, was gegen sie zu unternehmen war.
    »Wie könnte sie dich töten?«, fragte ich Jack, »wenn das so schwierig ist?«
    Der alte Mann antwortete nicht.
    Sucher lachte leise. »Er traut dir nicht, Jägerin.«
    »Vielleicht liegt es auch an dir«, fuhr ich ihn an. Aber die Bemerkung hatte gesessen. »Jack. Ich muss wissen wie , wenn ich dich beschützen soll.«
    »Mach dir keine Sorgen«, murmelte er und warf einen Seitenblick auf Byron. »Ich vermag mich vor der Häuterin zu verbergen, da ich jetzt weiß, dass sie nach mir sucht.«
    »Warum hast du das denn nicht schon vorher gemacht?«, wollte ich wissen. »Als Sarai noch lebte?«
    »Aus Überheblichkeit«, gab er zu. »Und außerdem erwarteten wir keine Einmischung von … außen.«
    Das war ja alles schön und gut, aber wenn Ahsen Jack nicht finden konnte, würde sie ihre Aufmerksamkeit vermutlich als Nächstes auf mich

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