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Gefährtin Der Finsternis

Titel: Gefährtin Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Blue
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die er sucht. Nur Simon kann Euch schützen. Nur er kann Kivar für immer vernichten.«
    »Warum sollte ich Euch glauben?« Simon hatte versucht, sie vor diesem Kivar zu retten. Er hatte alles getan, worum sie ihn jemals gebeten hatte, um Charmot zu schützen. Aber was war mit der Prophezeiung ihrer Mutter?
    »Lasst mich zu ihm gehen«, bat der Zauberer. »Lasst mich ihn zu Euch zurückbringen.« Er wand sich frei, und Brautus ließ es zu. »Er liebt Euch, Isabel«, sagte Orlando. »Selbst wenn er es nicht gesagt hat, verspreche ich Euch, dass es so ist. Lasst ihn Charmot retten.«
    »Er hat es gesagt«, antwortete sie, und die Erinnerung trieb ihr fast wieder die Tränen in die Augen. »Ich will ihm helfen, Orlando.«
    »Dann glaubt ihm«, beharrte der Zauberer. »Erlaubt ihm zurückzukehren.«
    Brautus nickte hinter ihm. Sie konnte seine Gedanken lesen. Er wollte Simon irgendwo hier im Schloss eine Falle stellen, irgendwo, wo Sonne hereinschien. Aber das würde sie nicht zulassen. »In Ordnung«, sagte sie und atmete tief durch. »Ich werde ihn zurückkehren lassen.« Sie blickte auf die Flasche hinab, die sie noch immer festhielt, so kalt, dass sie sich in ihre Handfläche zu brennen schien. »Aber wenn Ihr lügt, wenn Ihr mich betrügt, ist Euer Kleinod verwirkt.«
    »Ich lüge nicht«, versprach er. »Lasst mich gehen, und ich schwöre, dass ich Euch Euren Beschützer zurückbringen werde.« Er lächelte leicht, ein ganz anderes Lächeln als das, welches er hinter einer Maske verborgen hatte. »Ich werde Euch Euren Schwarzen Ritter zurückbringen.«
    »Nein«, sagte sie und hielt seinen Blick fest. »Ich komme mit Euch.«
    »Nein!«, protestierte wiederum Brautus. »Lass ihn den Vampir hierher zurückbringen, wo wir ihn gemeinsam bezwingen können.«
    »Wir können ihn überhaupt nicht bezwingen«, antwortete sie. »Simon kommt erst durch die Tore dieses Schlosses zurück, wenn ich mir sicher bin, dass er ist, was Orlando behauptet, ein guter Mann, der einem Fluch unterliegt, der uns beschützen, nicht uns schaden wird.« Sie wollte nicht zulassen, dass Brautus ihn wieder fortschickte, wollte Mutter Bess nicht die Chance geben, den Haushalt gegen ihn aufzuhetzen. Wenn Simon wirklich ein Ungeheuer war, das nicht gerettet werden konnte, würde sie sich selbst darum kümmern. Und wenn er doch gerettet werden konnte, würde sie eine Möglichkeit dazu finden.
    »Und wie willst du das herausfinden?«, fragte Brautus. »Wenn jemand mit dem Kleinen gehen muss, gut, dann werde ich gehen. Ich werde Kevin und die anderen Männer mit mir nehmen …«
    »Brautus.« Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Wenn meine Mutter Recht hatte, wenn Simon das Wesen ist, von dem wir glauben, dass er es ist, dann ist diese Suche allein meine Sache.«
    »Das hat niemand jemals gesagt«, erwiderte er mit zusammengepressten Kiefern.
    »Es musste niemand sagen.« Zehn Jahre der Verwirrung und des Grolls wegen dem, was ihr Vater vielleicht gewollt hatte und was sie mit dem Erbe tun sollte, das er ihr hinterlassen hatte, schmolzen dahin. Ob es zum Guten oder zum Schlechten war – dies war ihr Schicksal. »Es tut mir leid, dass ich als Frau geboren wurde, Brautus. Es tut mir leid, dass mein Vater tot ist. Aber er ist tot, und ich wurde als Frau geboren, und dies ist mein Schicksal.«
    »Isabel, Ihr müsst mir vertrauen«, sagte Orlando. »Welchem Schicksal auch immer Ihr glaubt, dienen zu müssen, müsst Ihr auf Simons Liebe vertrauen.«
    »Ich möchte ihm vertrauen«, antwortete sie und begegnete Brautus’ Blick. Glaub mir, versuchte sie ihm wortlos zu vermitteln, und er nickte, als verstünde er. »Aber ich muss auch mir selbst vertrauen.«
    »Also willst du allein gehen?«, fragte Brautus. »Du meinst, ich werde das zulassen?«
    »Orlando wird bei mir sein«, antwortete sie.
    »Ein Zauberer, der kaum so groß ist wie eine Eichel«, höhnte der alte Ritter. »Wirklich ein guter, starker Beschützer.«
    »Ich brauche keinen Beschützer.« Sie dachte erneut an den Wandteppich ihrer Mutter, an die junge Frau, die den Wolf bezauberte. Sie hatte ihres Wissens niemals jemanden bezaubert. Wie sollte sie dann diese junge Frau sein? Aber wenn nicht sie, wer dann? »Was nützt ein Schwert gegen einen Dämon, wenn er mir wirklich etwas antun will?«, fragte sie. »Wenn ich scheitere, bleibt Charmot dir überlassen.«
    »Sag das nicht.« Er umfasste ihre Wange mit seiner Handfläche. »Euer Vater würde niemals so viel von Euch verlangen, Mylady. Ihr

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