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Gefährtin Der Finsternis

Titel: Gefährtin Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Blue
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Vaters in den Katakomben, als Brautus Orlando hereinführte. »Mylady!«, sagte der Zauberer und eilte vorwärts, sobald er ihr Gesicht sah. Da sie nur Feindseligkeit erwartet hatte, nachdem sie ihn die ganze Nacht in Simons Zimmer eingesperrt hatte, war sie überrascht. Er wirkte und klang ernsthaft erleichtert. »Geht es Euch gut?«
    »Ja«, antwortete sie und nickte, während Brautus dem kleinen Zauberer in einen Sessel half. Das war nicht die ganze Wahrheit, da sie verwirrt, verängstigt und eher voller Abscheu war, aber es schien ihr die klügste Antwort. »Aber es gibt Fragen, die Ihr mir beantworten könntet, wenn Ihr wollt.« Sie legte die Geldbörse, die Mary ihr gegeben hatte, und das silberne Kreuz, das sie bei der Kirche gefunden hatte, zwischen sie auf den Schreibtisch. Die Druidenkarte behielt sie in ihrer Tasche. »Fragen über Simon.«
    »Ich habe auch eine«, erwiderte Orlando. »Wo ist er?«
    »Ich weiß es nicht.« Er sah die Gegenstände zwischen ihnen kaum an, zeigte keinerlei Anzeichen dafür, dass er sie erkannte. »Nachdem er sich in einen Wolf verwandelt und den zweiten Vampir aus dem Fenster geworfen hatte, bat ich ihn, mir zu sagen, was er sei und warum er hier sei, aber er zog es vor, das Schloss zu verlassen, anstatt mir eine Antwort zu geben.«
    »Der zweite Vampir?« Nun wirkte er beunruhigt. »Wie hieß er? Wie sah er aus?«
    »Wir wurden einander nicht vorgestellt«, antwortete sie. »Und was sein Aussehen betrifft, so könnte ich Euch wahrscheinlich eher sagen, wie er nicht aussah. Zuerst sah er wie Simon aus. Dann, als Simon selbst erschien, verwandelte er sich in einen älteren, freundlich wirkenden Mann, den ich nicht kannte, der Simon aber vertraut zu sein schien. Dann verwandelte er sich in einen weiteren Mann, der, wie ich glaube, ein Briganten-Ritter namens Michel war.« Sie sah Brautus an. »Dann war er für einen Moment mein Vater, und schließlich verwandelte er sich in einen Hund. Also könnte ich Euch wirklich nicht sagen, wer er war.«
    »Kivar«, murmelte Orlando und erbleichte.
    »Diesen Namen hat Simon auch genannt«, erinnerte sie sich. »Ist das der Name dieser Kreatur?« Sie wartete, aber der Zauberer antwortete nicht. »Orlando?«
    »Ihr solltet Simon fragen«, erwiderte er grimmig. »Ihr hättet ihn niemals fortschicken dürfen.«
    »Ich habe ihn nicht fortgeschickt«, antwortete sie.
    »Ich habe es getan«, sagte Brautus. »Warum hätte ich es nicht tun sollen? Ist er kein Vampir?«
    »Ihr sprecht dieses Wort aus, als würdet Ihr dessen Bedeutung kennen«, antwortete Orlando Brautus. Er wandte sich an Isabel. »Kennt Ihr sie, Mylady?«
    »Bis letzte Nacht kannte ich sie nicht.« Sie nahm das Kreuz hoch, erinnerte sich daran, wie glücklich sie sogar in ihrer Angst gewesen war, als Simon mit den anderen zur Kapelle aufbrach, erinnerte sich der Tränen aus Blut, die er in ihrem Zimmer geweint hatte. »Jetzt wünschte ich, sie nicht zu kennen.« Sie sah Mitleid in den Augen des Zauberers, aber er schwieg. »Orlando, ist Simon mein Verwandter?«
    Er sah sie regungslos an, sein Gesicht war eine undurchdringliche Maske. »Er sagte, er sei es, Mylady«, antwortete er. »Ich habe nur die Wahl, ihm zu glauben.«
    »Ja«, sagte Brautus, als es an der Tür klopfte. »Und wir haben die Wahl, es nicht zu tun.« Er öffnete die Tür, und Glynnis kam mit einem Tablett herein.
    »Ihr solltet etwas essen, Mylady«, sagte sie und beobachtete den Zauberer, während sie das Tablett zwischen sie auf den Schreibtisch stellte. »Und wir dachten, Meister Orlando wäre vielleicht auch hungrig.«
    »Danke, Glynnis.« Sie füllte einen Holzteller für den Zauberer und stellte ihn vor ihn hin, aber er rührte ihn nicht an, sondern wartete darauf, dass sie begann. »Orlando, gütiger Himmel«, sagte sie und nahm einen Bissen Brot, der in ihrem Mund wie Sägemehl schmeckte, so widerwillig aß sie es. »Was habe ich jemals getan, dass Ihr glaubt, ich könnte Euch vergiften?«
    »Nichts, Mylady«, sagte er kurz darauf. »Verzeiht.« Er begann zu essen, als Glynnis ging.
    »Diese Geldbörse wurde bei der toten Frau gefunden, von der wir glaubten, sie sei von dem Wolf getötet worden«, sagte sie und schob ihr Essen fort. »Ich habe gesehen, wie Simon sich letzte Nacht in einen Wolf verwandelte. Ich musste unwillkürlich daran denken, wie sehr sie Euren anderen Geldbörsen und Beuteln ähnelt.« Er aß weiter, sah nicht einmal auf. »Gehört sie Euch?«, beharrte sie. »Hat Simon …?« Die

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