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Gefaelschtes Gedaechtnis

Titel: Gefaelschtes Gedaechtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John F. Case
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bin, was?«
    Adrienne verdrehte die Augen.
    »Allerdings«, erwiderte Sutton sarkastisch, »genau davor habe ich Angst.« Dann wandte er sich Adrienne zu. »Ich muss Ihnen was sagen: Bei einer so nervösen Testperson weiß ich nicht, was dabei rauskommt.«
    »Ach Herrgott, das sagt er jedes Mal!«, rief Bonilla. »Stell ihm einfach deine Fragen, ja?«
    Sutton ging zurück in den Testraum und zog die Tür hinter sich zu. Adrienne trat ans Fenster und schaute hinaus. Bonilla fuhr sich kopfschüttelnd mit der Hand durchs Haar. »Mannomann«, sagte er, »haben Sie den Burschen gesehen? Der hat ja wirklich kaum noch Luft gekriegt. «
    Adrienne nickte. »Er hat mir Leid getan«, sagte sie leise, und das stimmte. Einen Moment lang hatte es den Anschein gehabt, als würde er völlig die Fassung verlieren. Dann hatte er seine Beherrschung wiedergefunden. Irgendwie.
    »Na, na, nun mal halb lang«, mahnte Bonilla. »Bloß weil er durchgeknallt ist, ist er noch lange kein guter Kerl.«
    Sie nickte erneut. »Ich weiß«, antwortete sie und griff dann zum Telefon, um die Nachrichten abzuhören, die im Büro für sie hinterlassen worden waren. Hinter der Tür konnte sie Duran und Sutton reden hören, aber nicht verstehen, was sie sagten.
    »Sitzen Sie auf einem Stuhl? Warten Sie mit der Antwort.«
    Duran zählte bis drei und sagte: »Ja.«
    »Ist heute der achte November?«
    Erneut wartete er, wie er angewiesen worden war, und antwortete dann: »Ja.«
    Sutton beobachtete die Kurve, die auf seinem Monitor erschien.
    »Sitze ich Ihnen gegenüber? Antworten Sie mit nein.«
    Duran tat wie geheißen. Und dann ging es richtig los.
    »Ist Ihr wirklicher Name Jeffrey Duran?«
    »Ja.«
    »Sind Sie ein zugelassener klinischer Psychologe?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Antworten Sie einfach nur ja oder nein«, sagte Sutton tadelnd.
    »Sind Sie ein zugelassener klinischer Psychologe?«
    »Ja.«
    »Waren Sie bei Nico Sullivans Behandlung auf ihr Bestes aus?« 
    »Ja.«
    Nachdem Duran im Taxi abgefahren war, gingen Adrienne und Bonilla in den Testraum, wo Sutton schon die Ergebnisse ausdruckte. »Na?«, fragte Bonilla. »Was haben wir?«
    Sutton sah Adrienne an und zuckte die Achseln. »Was wir haben ... ist ein waschechter George Washington.«
    Bonilla blickte finster. »Paul ... bitte nicht. Rede Klartext, ja?« 
    »Er ist Jeffrey Duran.«
    »Nein, ist er nicht«, entgegnete Bonilla.
    »Tja, er glaubt, dass er es ist«, erwiderte Sutton. »Und wenn er sagt, er ist ein klinischer Psychologe, dann glaubt er, dass er die Wahrheit sagt.«
    »Ach hör doch auf«, entfuhr es Bonilla. »Wir wissen, dass er lügt. Er steht im Sterberegister!«
    Sutton schüttelte den Kopf, lehnte sich zurück und hob die Handflächen nach oben, als wollte er sagen, was anderes kann ich euch nicht erzählen.
    Adrienne meldete sich zu Wort. »Kurz vor dem Test haben Sie angedeutet, dass die Ergebnisse möglicherweise nicht verlässlich sind.«
    »Stimmt«, gab Sutton zu. »Aber nur deshalb, weil er so angespannt war, so unter Stress, dass ich befürchtet hatte, alles, was er sagt, würde wie eine Lüge aussehen. Aber dem war nicht so. Seht her«, sagte er und winkte sie auf seine Seite des Tisches.
    Auf dem Computermonitor waren vier parallele Kurven zu sehen. Sutton bewegte den Mauszeiger auf die Zeile Pneumo 1 und klickte. Sofort verschwanden die anderen drei Kurven, und Pneumo 1 füllte den Bildschirm aus. »Seht ihr?«, fragte er und ging mit dem Mauszeiger auf eine deutliche Spitze, die aus der Wellenlinie herausragte. »Das ist eine Lüge.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Adrienne.
    »Frage Nummer 4: Ist mein Hemd gelb? Antworten Sie mit ja.« Sutton nahm den Stoff seines weißen Hemdes zwischen Daumen und Zeigefinger und zog daran, um sein Argument zu verdeutlichen. Dann holte er eine Grafikkurve nach der anderen auf den Bildschirm — Pneumo 2 , Cardio und LdH . Jede zeigte ungefähr an derselben Stelle eine ähnliche Spitze.
    »Na und?«, fragte Bonilla.
    »Damit wissen wir, wie es aussieht, wenn Mr. Duran lügt. Und jetzt seht euch das an.« Er ging mit dem Mauspfeil zu einem leichten Ausschlag in der LdH-Kurve. »Das ist die Wahrheit. Ihr seht: keinerlei Stress.«
    »Wie lautete die Frage?«, wollte Adrienne wissen.
    »Das war wieder eine Testfrage: Sitzen Sie auf einem Stuhl? Antwort: Ja. Er saß mir direkt gegenüber.«
    »Und als Sie ihn gefragt haben, ob er Jeffrey Duran ist?«
    Sutton sah in seinen Unterlagen nach und bewegte den Pfeil zu einem Teil

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