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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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süße rosa Sandalen mit Keilabsätzen schlüpfte.
    Nachdem ich mir eine zweite Tasse von Ramirez’ koffeinhaltiger kleiner Aufmerksamkeit eingegossen hatte, klappte ich den Laptop auf und fuhr ihn hoch.
    Wie vielleicht schon erwähnt, habe ich nicht viel Ahnung von Technik. Ich bin Künstlerin – geben Sie mir einen Block und ein paar Stifte, und ich zeichne Ihnen die tollsten Entwürfe, die Sie je gesehen haben. Aber wenn Sie mich vor einen Computer setzen, sinkt mein IQ schlagartig um zwanzig Punkte. Mir ist es ein Rätsel, wie so ein Ding funktioniert. Irgendwie habe ich immer die irrationale Angst, ich brauche nur den falschen Knopf zu drücken und schon käme Rauch aus dem Monitor.
    Immerhin habe ich es geschafft, mir die Grundkenntnisse anzueignen, wenngleich nicht ohne Mühe. Ich kann meine E-Mails abfragen und Schuhe bei zappos.com bestellen. Und nach einem besonders frustrierenden Nachmittag vor dem Laptop hatte ich kapiert, was ich tun musste, damit die Songs von iTunes wunderbarerweise auf meinem iPod erscheinen. Aber Download, Upload – das war alles Fachchinesisch für mich.
    Da versteht es sich von selbst, dass ich mich auch mit MySpace nicht auskannte.
    Ich holte tief Luft, um mir Mut zu machen, bevor ich die Webadresse in den Browser eingab. Ich brauchte nur zwei Versuche, bevor ich verstand, dass MySpace in einem Wort geschrieben wurde. (Setzen Sie niemals, niemals einen Unterstrich dazwischen. Schauder. Das war sehr viel mehr, als ich von irgendjemandem sehen wollte, bevor ich die zweite Tasse Kaffee des Tages getrunken hatte.) Doch schließlich erschien die blaue Startseite. Ich gab meine E-Mail-Adresse und das Passwort ein, das Marco mir gegeben hatte.
    Als Nächstes erschien meine persönliche Seite, der ich entnahm, dass ich zwei Freunde hatte: jemanden mit Namen Tom und Allie Quick. Ich klickte auf den kleinen Link unter meinem Namen, auf dem »Inbox« stand, und sah Allies lächelndes Gesicht ganz oben in der Reihe.
    Toll, wie ich so gekonnt im Internet surfte!
    Ziemlich stolz auf mich selbst öffnete ich die Nachricht.
    Sie war kurz und kam gleich zur Sache: Allie war entsetzt über das, was Gigi zugestoßen war, und erklärte sich gern bereit, mich heute Morgen zu treffen. Als Treffpunkt schlug sie ihre Wohnung um zehn Uhr vor und nannte eine Adresse in Glendale.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr über dem Zeichentisch. Halb zehn. Inständig hoffend, dass der Verkehr auf der 5 nicht allzu schlimm war, trank ich den Kaffee aus.
    Um zwölf nach zehn hielt ich vor einem zweigeschossigen Haus mit hellbraun verputzter Fassade, das sich an den Hang eines Hügels entlang der Verdugo schmiegte. Es war eines von diesen unscheinbaren Siebzigerjahre-Gebäuden, eine »funktionelle Schuhschachtel«, wie sie für die damalige Architektur typisch war. Unten drei Wohneinheiten, drei oben, und an der rechten Seite eine rostige Metalltreppe. Zur Linken befand sich ein überdachter Parkplatz, auf dem zwei Sedan standen.
    Ich parkte den Jeep am Straßenrand, befestigte die Wegfahrsperre und nahm den betonierten Weg zum Haus, durch wuchernde Schmucklilien und über einen Rasen, der zu neunzig Prozent aus Fingerhirse bestand. Unter der ersten Tür wehte der Geruch von Curry und Zwiebeln durch, hinter der zweiten hörte ich das laute Heulen eines unzufriedenen Kleinkinds, bevor ich zur letzten Tür kam, Einheit F. Ich klopfte einmal kurz, in der Hoffnung, dass Allie noch zu Hause war.
    Erst nachdem ich noch zweimal geklopft hatte, öffnete Gigis ehemalige Assistentin die Tür, die blauen Augen rot unterlaufen, mit dunklen Rändern, als hätte sie eine schlaflose Nacht verbracht. In einer Hand hielt sie ein zerknülltes Taschentuch. Eine weiße Cargohose hing locker auf ihren schmalen Hüften, darüber trug sie ein schwarzes T-Shirt von einem Daughtry-Konzert, das sich so eng an ihre üppigen D-Körbchen schmiegte, dass ich auf der Stelle wünschte, ich hätte heute Morgen meinen Wonderbra angezogen.
    »Oh, Maddie, ist das nicht schlimm?« Ihre Stimme drohte zu brechen.
    Ich nickte mitfühlend. »Danke, dass Sie mich empfangen. Darf ich reinkommen?«
    Sie nickte laut schniefend, dann trat sie zurück, um mich eintreten zu lassen.
    Die Wohnung war so quadratisch und schmucklos wie das Haus von außen: eine kleine Küche mit olivfarbenen Kacheln und abblätterndem Linoleum zur Rechten, zur Linken ein Wohnzimmer, durch das man in ein kleines Schlafzimmer sehen konnte. Der graue Veloursteppich und die einst weißen

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