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Gefahr auf High Heels (German Edition)

Gefahr auf High Heels (German Edition)

Titel: Gefahr auf High Heels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gemma Halliday
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Jalousien waren scheußlich, doch die Einrichtung lenkte davon ab: Das Sofa an der hinteren Wand bedeckte ein buntes Tuch, darauf lagen fröhliche rote und gelbe Kissen, das Tischchen in der Ecke, auf dem der Fernseher stand, war weiß und gelb gestrichen, genauso wie der niedrige Tisch in der Mitte des Zimmers. In der Vase darauf waren hellrosa Margeriten. Da machte jemand offenbar das Beste aus einem bescheidenen Gehalt.
    Neben der Blumenvase lagen ein schmales silbernes Telefon – das ungefähr hundert Tasten mehr hatte als meins – und ein Lehrbuch. Die aufgeschlagene Seite zeigte mathematische Gleichungen, bei deren Anblick mir schon schwindlig wurde. Algebra war nie meine Sache gewesen. Soweit es mich betraf, hatte Mathe mit Zahlen zu tun; sobald Buchstaben mit ins Spiel kamen, war ich raus.
    »Studieren Sie?«, fragte ich.
    Allie setzte sich auf das Sofa und zog ein Bein unter sich. Sie nickte. »An der UCLA. Algebra II.«
    Einen Schauder unterdrückend, ließ ich mich neben ihr nieder. »Sie sind ehrgeizig.«
    »Das ist ein Pflichtkurs. Wenn ich im Juni meinen Abschluss machen will, muss ich wohl oder übel Mathe dazunehmen.«
    »Ich wusste nicht, dass Sie studieren.« Obwohl es denkbar war. Ohne das Make-up und die schicken Arbeitsklamotten sah sie sehr jung aus.
    Allie nickte. »Bei Gigi, das war ein Teilzeitjob. Ich studiere Journalismus. Im L’Amore habe ich nur gearbeitet, wenn ich keine Kurse hatte. Deswegen war ich gestern auch nicht da, als …« Sie brach ab und ihre Augen füllten sich mit dicken Tränen.
    »Es tut mir ja so leid.« Tröstend legte ich ihr die Hand auf den Arm. »Haben Sie lange für Gigi gearbeitet?«
    Allie schüttelte den Kopf, und das blonde Haar flog ihr um die Wangen. »Nicht besonders lange. Ich habe erst letztes Quartal bei ihr angefangen.«
    »Haben Sie irgendeine Ahnung, wer das getan haben könnte? Hatte sie Feinde?«
    »Nein! Sie hatte keine Feinde.« Allie presste das Taschentuch an die Lippen. »Mir fällt kein einziger Mensch ein, der Gigi etwas Böses hätte antun wollen. Sie war wundervoll. Die Frau war eine echte Künstlerin.«
    Obwohl ich persönlich Partyplanung nicht als eine Kunst ansah, biss ich mir auf die Zunge und gab weiter mitfühlende Laute von mir.
    »Wie ist es im Geschäft? Hatte sie Schulden, die sie nicht beglichen hat, finanzielle Probleme?«
    »Im Gegenteil. Die Geschäfte gingen in letzter Zeit sehr gut. Nachdem sie letzten Monat diese Hochzeit mit dem Footballspieler und dem Popstar ausgerichtet hatte, wurde überall über sie berichtet. Entertainment Tonight, E!, selbst TMZ erwähnte ihren Namen. Sie konnte sich der vielen Anfragen fast nicht mehr erwehren.«
    »Was ist mit früheren Kunden?«, bohrte ich hartnäckig weiter. »Gab es mal Hochzeiten, bei denen nicht geheiratet wurde? Gibt es jemanden, der Gigi dafür verantwortlich gemacht hat?«
    Allie schüttelte den Kopf. »Nein. Das alles hat mich die Polizei gestern auch gefragt.«
    »Die Polizei war schon hier?« Wie blöd von mir. Natürlich waren sie schon da gewesen. Ramirez war ein professioneller Mordermittler. Ein leichtes Kribbeln am Hinterkopf sagte mir, dass ich meine Zeit verschwendete. Wenn Allie Hinweise liefern konnte, die es wert waren, weiterverfolgt zu werden, dann war Ramirez sicher schon dabei.
    »Ja. Sie waren ziemlich penetrant und wollten wissen, ob Gigi und ich gut miteinander auskamen, wo ich an dem Morgen gewesen bin und ob jemand das bestätigen könne. Fast als wollten sie mich beschuldigen.«
    »Wie furchtbar«, sagte ich, angemessen entsetzt.
    »Ja, das war es. Abgesehen von dem Großen. Der war eigentlich ganz nett. Und ein ziemlich sexy Typ. Spanischstämmig, Tattoo auf dem Oberarm, toller Hintern.«
    Ich kniff die Augen zusammen. He, das war mein sexy Typ!
    »Wie dem auch sei«, fuhr sie fort, »sie wollten alles wissen: mit wem Gigi zusammenarbeitete, wer böse auf sie gewesen sein könnte. Aber ganz ehrlich, ich wüsste nicht, wer böse auf sie gewesen sein sollte. Sie war die wundervollste, liebste Frau.«
    Zwar tat es mir leid, dass Gigi tot war, aber »lieb« war nicht das erste Wort, das mir eingefallen wäre, um sie zu beschreiben. Tüchtig, ja. Aber lieb? Ich fragte mich, ob wir es hier nicht mit einem leichten Fall von Heldenverehrung zu tun hatten.
    »Allie, Gigis Exmann erwähnte, dass sie eine neue Beziehung hatte. Wissen Sie zufällig, wer das war?«
    Allie runzelte nachdenklich die Stirn. »Du meine Güte, das weiß ich nicht. Gigi war nicht

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