Gefahr auf High Heels (German Edition)
Metallstange aus der Bühne gerissen wurde und mit ihr ein Stück des Hartholzbodens. Die Stange kippte nach rechts, traf Marco mit einem dumpfen Scheppern und schlug ihn zu Boden. Kleine weiße Bröckchen rieselten von der Decke auf beide herunter.
»War ich das?«, fragte Mrs Rosenblatt und hustete Staub.
Eden schrie, Mom schnappte nach Luft, Dana lachte, Doppel D sperrte den Mund auf wie ein Fisch, und ich nahm mir einen Fruchtcocktail vom Tablett und stürzte ihn in einem Zug hinunter.
Ein Hoch auf das Single-Dasein.
18
Als wir den Garten Eden verließen, glaubte ich, von den Pussycat Dolls genug für den Rest meines Lebens gehört zu haben, und war überzeugt, dass die Frauen mit den winzigen Bommeln stark unterbezahlt waren, wenn man bedachte, welche Fähigkeiten für diesen Job nötig waren. Und ich war betrunken. Sogar sturzbetrunken – nachdem ich gesehen hatte, dass Mom sich an der Stange versuchte. Ich rief ein Taxi und ließ mich zu Ramirez fahren. Nur noch vage erinnerte ich mich daran, wie ich den kleinen rosafarbenen Schlüssel ins Schloss schob und in sein Bett fiel, bevor ich dann in ein Fruchtcocktail-Koma fiel.
Als ich erwachte, schmeckte ich alte Sportsocken und meine Ohren klingelten, als seien tausend Feueralarme auf einmal losgegangen. Ächzend rollte ich mich auf die Seite und warf einen Blick auf den Wecker. 6:00. Viel zu früh, um wach zu sein. Ich stöhnte, ließ mich zurück in die Kissen sinken und legte die Hände auf die Ohren, damit das Klingeln aufhörte. Erst als das nicht half, begriff ich, dass das Geräusch von meinem Handy kam. Ich drehte mich nach links, öffnete vorsichtig ein Auge und tastete auf dem Nachttisch herum.
»Hallo?«, krächzte ich.
»Hi, ich bin’s«, schrie Felix.
»Pscht. Kater.«
»Oh nein, sag nicht, dass Dana dich gestern abgefüllt hat?«
»Schlimmer. Ich musste an der Stange tanzen.«
Es folgte eine Pause. Dann: »Wie kommt es, dass du mich nie zu solchen Sachen einlädst?«
»Es ist sechs Uhr morgens. Was willst du?«
»Hast du was von Allie gehört?«
Ich schüttelte den Kopf. Autsch. Schlechte Idee. Sofort meldete sich heftiger Kopfschmerz. »Hmhm.«
»Hat die Polizei irgendwelche Hinweise?«
Ich rieb mir die Schläfen. »Nicht, dass ich wüsste.« Als ich auf die leere Hälfte des Bettes neben mir blickte, fiel mir auf, dass kein Duft von frisch durchgelaufenem Kaffee in der Luft lag. »Ramirez ist gestern Abend nicht nach Hause gekommen.«
»Ach?«
»Er hat nach Allie gesucht!«, sagte ich. Vielleicht ein wenig defensiver als nötig.
»Klar.«
»Das heißt also, du hast auch nichts von ihr gehört?«, fragte ich.
»Ja.« Seine Stimme war rau und angespannt, als hätte auch er nicht viel Schlaf abbekommen. »Hör mal, ich glaube, wir sollten uns noch einmal mit diesem Anwalt unterhalten.«
»Dem Anwalt? Warum?« Ich stemmte mich auf den Ellbogen hoch.
»Gigi starb am Tag nach dem Besuch bei ihrem Anwalt. Mir fällt es schwer zu glauben, dass das Zufall ist. Das, worüber sie gesprochen haben, ist vermutlich der Grund für ihren Tod.«
»Und wird uns zu Allie führen«, beendete ich den Gedanken für ihn.
»Richtig.«
»Nun, dann haben wir Glück«, sagte ich.
»Wie das?«
»Ich habe heute Nachmittag einen Termin bei ihm, um einen Ehevertrag aufzusetzen.«
»Einen Ehevertrag? Ramirez lässt dich wirklich einen Ehevertrag unterschreiben?«
»Nein!« Wieder klang ich defensiv. Ich schob es auf den katerbedingten Kopfschmerz. »Nein, das würde er nie tun. Ich lasse ihn einen unterschreiben.«
»Ah. Mangel an Vertrauen.«
»Ramirez und ich vertrauen uns!« Meistens. »Es ist nur … Ich meine … Ich muss meine Schuhe schützen.«
»Wie bitte?«
»Nichts«, murmelte ich. »Also, mein Termin ist um zwei. Kommst du mit oder nicht?«
»Ich treffe dich dort.« Dann legte er auf.
Ich klappte das Telefon zu und stolperte ins Badezimmer, um in Ramirez’ Schränken nach Aspirin zu suchen. Auch wenn es bald unsereSchränke sein würden, für mich gehörte immer noch alles, was in seiner Wohnung war, ihm allein. Wie lange es wohl dauerte, bis ich das abgelegt hatte? Würde ich es jeablegen?
Ich schob den Gedanken beiseite, der viel zu tiefsinnig für eine verkaterte Frau war, fand die magischen Pillen und warf gleich zwei davon ein.
Gegen mein Selbstmitleid ankämpfend, stieg ich unter die Dusche, zog eine frische 7/8 Jeans, ein hautenges pinkfarbenes Shirt und weiße Peeptoe-Pumps an. (Weil die pinkfarbenen, die zu meinem
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