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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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zu überreden, damit Zha die Kenntnisse des Mannes abschöpfen konnte.
    Als diese Bemühungen fehlschlugen, versuchte Tong, Levys Wissen herauszufinden, indem er seinen Rechner hackte.
    Aber auch das war gescheitert. Also verschafften sich Crane und seine Männer diese Informationen auf die altmodische Weise, indem sie Charlie Levy umbrachten und seine digitalen Daten stahlen.
    Tong wusste, dass Zha sehr von sich überzeugt war und deswegen bezweifelte, dass in DarkGods Virus etwas stecken könnte, was Zhas eigene Schadsoftware verbessern würde.
    Tong hatte jedoch schon früh gelernt, dass durch das Zusammenschalten des Know-hows und der intellektuellen Ressourcen vieler einzelner Hacker ganz neue Erkenntnisse möglich waren, selbst dann, wenn diese Hacker ihr Wissen nicht freiwillig offenbarten.
    Zha glaubte vielleicht nicht, dass Levy etwas zu seinem Code beitragen konnte, aber Tong hatte ihm jetzt wohl ausreichend klargemacht, dass er von ihm erwartete, dass er DarkGods Daten seine ganze Aufmerksamkeit widmete.
     

 
    23
    D er vierunddreißigjährige Adam Yao saß hinter dem Steuer seines zwölf Jahre alten C-Klasse-Mercedes und wischte sich das Gesicht mit dem Handtuch ab, das er immer auf dem Beifahrersitz liegen hatte. In Hongkong war es in diesem Herbst bereits um 7.30 Uhr morgens glühend heiß. Außerdem ließ er seine Klimaanlage nicht laufen. Das Motorengeräusch sollte keinesfalls die Aufmerksamkeit auf ihn lenken und dadurch seine Überwachungsmission gefährden.
    Er befand sich sowieso viel zu nahe am Zielobjekt, und er wusste das. Aber er hatte keine Wahl. Hinter ihm lag eine Kurve. Außerdem war es in Hongkong ungeheuer schwierig, überhaupt einen Parkplatz zu finden.
    Er ging zwar ein gewisses Risiko ein, aber es blieb ihm gar nichts anderes übrig. Adam Yao arbeitete ganz allein.
    Als er sich den Schweiß aus den Brauen gewischt hatte, hob er seine Nikon-Kamera ans Auge zurück und zoomte auf die Eingangstür des Wohnhochhauses auf der anderen Seite der Straße, das den hochtrabenden Namen Tycoon Court trug. Tatsächlich war das Innere ziemlich luxuriös. Adam wusste, dass die Penthouse-Apartments hier im feinen Mid-Levels-Viertel ein Vermögen kosteten.
    Er nutzte sein Teleobjektiv, um die Lobby nach der Zielperson abzusuchen. Natürlich war es ziemlich unwahrscheinlich, dass der Mann einfach so in der Lobby herumstand. Adam kam bereits seit Tagen hierher, und jeden Morgen geschah das Gleiche. Etwa um 7.30 Uhr stürzte die Zielperson aus dem Penthouse-Aufzug heraus, ging zielstrebig über den Marmorboden der Lobby, trat ins Freie hinaus und stieg in einen Geländewagen, der das mittlere Fahrzeug eines Dreier-Konvois war.
    Weiter hatte Adam Yao den Mann bisher nicht verfolgen können. Die Fenster des Geländewagens waren getönt, außer der Zielperson stieg nie jemand ein, und Adam hatte gar nicht erst versucht, den Konvoi durch die kurvigen, engen Straßen von Mid-Levels zu verfolgen.
    Allein wäre das auch fast unmöglich gewesen.
    Adam hätte sich eine größere Unterstützung durch seine Organisation gewünscht. Es wäre schön, wenn er in Zeiten wie diesen Ressourcen oder Kollegen hätte anfordern können, die ihm bei seiner Aufgabe halfen. Aber Adam arbeitete für die CIA, und fast jeder CIA-Agent in Asien wusste, dass es in seiner Organisation eine undichte Stelle gab. Langley leugnete das zwar ab, aber die Männer und Frauen hier an der Front waren sich sicher, dass die Chinesen auf irgendeine Weise Informationen über die Pläne, Absichten, Quellen und Methoden der CIA erhielten.
    Adam Yao hätte bei seiner Beschattungsaktion zwar etwas Hilfe gebraucht, aber er benötigte sie nicht so dringend, dass er deswegen seine Enttarnung riskiert hätte. Im Gegensatz zu den meisten anderen CIA-Agenten in China und Hongkong arbeitete Adam Yao ohne Netz. Er war ein inoffizieller Undercoveragent, was bedeutete, dass er keinerlei diplomatischen Schutz genoss.
    Er war ein Spion draußen in der Kälte.
    Obwohl ihm im Moment etwas Kälte durchaus recht gewesen wäre. Er packte sein Handtuch und wischte sich wieder einmal den Schweiß von der Stirn.
    E inige Tage zuvor hatte Yao durch eine seiner Quellen erfahren, dass sich ein Mann vom Festland hier im Tycoon Court aufhielt. Es handelte sich um einen bekannten Hersteller gefälschter Festplatten und Mikroprozessoren, die es irgendwie tatsächlich in wichtige Computersysteme des US-Militärs geschafft hatten. Sein Name war Han, und er war Direktor einer

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