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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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so wimmelte. Er wusste auch, dass Zha und die 14K diese Westler mit ihren Ohrhörern bemerken und sofort das Feld räumen würden. Das wäre dann das Ende der Geschichte.
    Aber da gab es noch einen weiteren Grund, warum Adam diese Nachricht vorerst nicht weitergeben würde.
    In der CIA gab es offensichtlich einen Maulwurf.
    In den vergangenen Monaten waren mehrere CIA-Operationen vom MSS durchkreuzt worden. In den Regierungsdienst eingeschleuste Agenten waren aufgeflogen, Dissidenten, die in Kontakt zu Langley standen, wurden verhaftet oder hingerichtet, und elektronische Aufklärungsoperationen gegen die Volksrepublik China wurden entdeckt und abgeschaltet.
    Zuerst erschien das Ganze nur als Pechsträhne. Aber mit der Zeit kamen viele zur Überzeugung, dass jemand in der Pekinger Station der CIA für die Chinesen arbeitete.
    Die Ein-Mann-Einheit Adam Yao hatte sich schon immer bedeckt gehalten und möglichst wenig in die Karten schauen lassen. Als Undercoveragent war das auch besser so. Aber jetzt arbeitete er ganz bewusst nur noch für sich allein. Er schickte Langley so wenige Depeschen wie möglich und hatte keinerlei Kontakt zum Pekinger CIA-Stützpunkt und den CIA-Agenten im US-Konsulat in Hongkong.
    Nein, Adam würde seine Erkenntnisse über Zha Shu Hai erst einmal für sich behalten und allein herausfinden, was dieser Typ hier eigentlich tat.
    Er hätte sich nur etwas Unterstützung gewünscht. Als Ein-Mann-Truppe machte man ständig Überstunden und erlebte frustrierende Rückschläge.
    Trotzdem war das immer noch besser, als aufzufliegen.

 
    26
    V iele Gäste des Indian Spring Casinos an Nevadas Route 95 wären wohl ziemlich überrascht gewesen, hätten sie gewusst, dass Amerikas geheimste und fernste Kriege von einer Gruppe von Mobilheimen aus geführt wurden, die nur knapp einen Kilometer von den Blackjack-Tischen entfernt waren.
    Die Startbahnen, Rollfelder, Hangars und restlichen Gebäude der Creech-Luftwaffenbasis in der Mojave-Wüste nordwestlich von Las Vegas waren Sitz des 432. Air Expeditionary Wing, des einzigen Air-Force-Geschwaders, das nur aus unbemannten Flugkörpern bestand. Von hier, in Sichtweite des Spielcasinos, lenkten Piloten und Sensorbediener Flu g drohnen über die Weiten Afghanistans, Pakistans und Afrikas.
    Drohnenpiloten steigen zum Start nicht in ein Cockpit. Stattdessen melden sie sich in ihrer Bodenkontrollstation zum Dienst, einem 8 x 2,50 Meter großen Trailer, der auf einem Parkplatz auf dem Gelände der Creech Air Force Base stand. Böse Zungen, meistens »echte« Luftwaffenpiloten, nannten das 432. Geschwader oft die »Chair Force«, die »Stuhlwaffe«. Obwohl jedoch die Männer und Frauen in Creech tatsächlich etwa zwölftausend Kilometer von dem Kampfgebiet entfernt waren, das ihre Drohnen überflogen, waren sie mit ihren hochmodernen Computern, Kameras und Satellitenkontrollsystemen ebenso ein Teil des Kampfeinsatzes wie die Ja g dflieger in ihrer Flugzeugkabine.
    Major Bryce Reynolds war Pilot von Cyclops 04 und Hauptmann Calvin Pratt der Sensorbediener dieses Flugkörpers. Während Reynolds und Pratt bequem in ihrer Bodenkontrollstation saßen, flog ihre Drohne, eine MQ-9 Reaper, sechstausend Meter über Belutschistan gerade über die pakistanische Grenze.
    Ein paar Meter hinter dem Piloten und dem Sensorbediener saß der Hauptkontrolloffizier, der intern nur MC (Master Control) hieß, ein Oberstleutnant, der die gesamte Mission der Reaper überwachte. Dabei musste er ständig mit den Kampfeinheiten in Afghanistan, dem tatsächlichen Startplatz der Drohne im afghanischen Bagram und den Geheimagenten, die den Flug in beiden Hemisphären verfolgten, Kontakt halten. Obwohl heute Abend eigentlich nur eine Aufklärungsmission vorgesehen war und die Reaper keinen vorbestimmten Zerstörungs- oder Tötungsbefehl hatte, war an den Flügeln der Drohne eine volle Waffenladung befestigt, die aus vier Hellfire-Raketen und zwei fünfhundert Pfund schweren lasergelenkten Bomben bestand. Auf solchen Aufklärungsflügen taten sich oft sogenannte Gelegenheits-Zielobjekte auf, die Cyclops 04 ausschalten konnte, wenn es nötig werden sollte.
    Reynolds und Pratt hatten bereits drei Stunden ihrer sechsstündigen Mission hinter sich. Sie beobachteten gerade den Verkehr auf dem pakistanischen Nation Highway N-50 in der Nähe von Muslim Bah, als die Stimme des Hauptkontrolloffiziers in ihrem Kopfhörer zu hören war.
    »Pilot, hier MC. Fliegen Sie weiter zum nächsten Wegpunkt.«
    »MC,

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