Gefahrenzone (German Edition)
Gesicht und drei Viertel seines Hinterkopfs zu sehen waren, während er mit einem älteren Chinesen sprach, der ein weißes Hemd und eine hellblaue oder graue Krawatte trug. Das Gesicht des älteren Mannes war deutlich zu erkennen, aber keiner der drei hätte sagen können, um wen es sich handelte.
Chavez wusste, dass Biery ein spezielles Gesichtserkennungsprogramm auf seinem Computer hatte, mit dem er bestimmt bereits versuchte, dem Mann auf dem Foto einen Namen zuzuordnen.
»Ich kenne ihn nicht, aber Sie meinten, dass er wohl jemand Wichtiges sei, Ding«, sagte Yao.
»Ja. Ich glaube, wir schauen hier auf den MFIC .«
»Den was?«, erwiderte Yao.
»Den Motherfucker in Charge.«
Ryan und Yao kicherten.
Eine Minute später war Gavin Bierys Stimme in den Headsets des Teams zu hören. »Domingo, schwenke die Kamera bitte etwas nach links.« Während Chavez dieser Anweisung folgte, schaute er in die andere Richtung zu den Barkeepern hinüber.
»Was siehst du dort?«
»Zhas Leibwächter haben alle zur gleichen Zeit zu etwas oder jemand hinübergeschaut. Ich glaube, es waren die zwei weißen Typen mit den blauen Blazern. Ein Triaden-Gorilla hat gerade mit seinem Handy jemand angerufen.«
»Scheiße«, sagte Ding. »Ich wette, diese Konsulatstypen haben etwas zu deutlich gezeigt, dass sie nicht hier sind, um sich die Stripperinnen anzusehen. Adam, was werden die 14K Ihrer Ansicht nach tun?«
»Ich nehme an, sie haben Verstärkung angefordert. Wenn sie jedoch wirklich besorgt wären, hätten sie Zha längst durch die Hintertür in Sicherheit gebracht, aber hier hinten ist alles ruhig. Ryan, wie sieht es auf der Vorderseite des Klubs aus?«
Jack beobachtete, wie drei chinesische Männer als Gruppe den Klub betraten. Zwei waren jung, etwa Anfang zwanzig, der dritte vielleicht sechzig. Jack hielt das für nicht weiter bedeutsam, da ständig irgendwelche Leute die Nachtbar betraten und verließen.
»Hier herrscht normaler Verkehr.«
»Okay«, sagte Yao. »Halten Sie aber Ausschau nach weiteren 14K-Kämpfern. Wenn diese Jungs im Klub gerade eine mögliche Bedrohung gemeldet haben sollten, könnte es dort drin noch heiß werden.«
U nser Junge hat Besuch«, sagte Biery eine Minute später, als die drei neuen Barbesucher, der ältere Chinese und seine beiden jungen Begleiter, sich in die Ecknische zu Zha und seiner Leibgarde setzten. »Ich schicke euch ein Foto auf euer Handy, damit ihr es selbst sehen könnt.«
Nachdem Adam das Bild erhalten hatte, schaute er es sich genau an. »Okay. Der ältere Typ ist Mr. Han. Er ist ein bekannter Schmuggler von hochwertiger Computerausrüstung und ein notorischer Markenpirat. Nur weil ich ihn beschattet habe, bin ich überhaupt auf Zha gestoßen. Ich weiß jedoch nicht, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Die beiden anderen kenne ich nicht, aber es sind bestimmt keine 14K. Dazu sind sie viel zu schmächtig und nervös.«
Jetzt meldete sich Gavin wieder über ihre Konferenzschaltung: »Ich lasse ihre Gesichter durch mein Gesichtserkennungsprogramm laufen und gleiche sie mit einer Datenbank aller bekannten chinesischen Hacker ab.«
Ein paar Sekunden lang blieb es absolut ruhig.
Im Nudelshop fluchte Ryan vor sich hin, und an der Bar des Stripklubs stöhnte Chavez in sich hinein. Man würde Adam Yao nur schwer erklären können, wie eine Finanzmanagementfirma diese Datenbank, die der Campus im Übrigen der CIA heimlich entwendet hatte, einfach so auf einem Laptop abrufen konnte.
Ryan und Chavez warteten darauf, was Yao als Nächstes sagen würde.
»Das ist ziemlich geschickt, Gavin «, sagte er in einem offen sarkastischen Ton. » Lassen Sie es uns wis sen, wenn Sie etwas finden.«
Gavin hatte keine Ahnung, was er gerade angestellt hatte, und auch Yaos Sarkasmus entging ihm völlig. »Klar lasse ich es Sie wissen«, sagte er. »Übrigens, ich habe auch diesen anderen Typ, den MFIC , durchlaufen lassen. Bisher keine Übereinstimmung.« Seiner Stimme war eine leichte Enttäuschung anzumerken.
»He, Domingo«, sagte Yao. »Könnten wir uns kurz hinter dem Klub sprechen?«
An der Bar rollte Ding die Augen. Dieser junge Undercoveragent würde ihn jetzt ausquetschen, dessen war er sich sicher.
Im Nudelladen legte Ryan das Gesicht in die Hände. Was diesen CIA-Mann anging, war ihre Tarnung ja wohl gründlich aufgeflogen.
»Ich bin sofort bei Ihnen, Adam. Ryan, warum kommst du nicht wieder in den Klub und nimmst deinen alten Beobachtungsposten auf der Empore ein.
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