Gefahrenzone (German Edition)
was hier vorgeht, nicht mehr erfahren, als wir bereits wissen, denn die Triaden werden jetzt schnell mitbekommen, dass Zha von einer Menge Leute beschattet wird. Und dann wird Zha auf Nimmerwiedersehen verschwinden.«
»Ich weiß.«
»Sie müssen sich noch einmal an Langley wenden. Wenn sie ihn wollen, dann sollen sie sich ihn besser jetzt greifen, denn er wird entweder aufs Festland flüchten, dann werden sie ihn nie mehr wiederfinden, oder der Marshals Service wird ihn verhaften, dann wandert er wieder ins Gefängnis. Wenn das passiert, bekommt er einen Anwalt, einen Klaps auf den Hintern, drei warme Mahlzeiten am Tag und ein weiches Bettchen. Die Agency wird dann niemals erfahren, mit wem er zusammengearbeitet hat.«
Adam nickte. Chavez merkte, dass die Aussicht, Zha Shu Hai zu verlieren, an dem jungen Undercoveragenten nagte.
»Ich habe bereits mit Langley gesprochen«, erwiderte Adam. »Sie glaubten zwar nicht, dass Zha etwas damit zu tun hätte, aber sie versprachen, die Nachricht an das Pentagon weiterzuleiten, da es ja deren System sei, das gehackt wurde.«
»Und wie hat das Pentagon reagiert?«
»Ich habe keine Ahnung. Ich versuche, mit Langley so wenig zu kommunizieren wie möglich.«
»Warum denn das?«
»Praktisch jeder weiß, dass es im CIA-Stützpunkt in Peking einen Maulwurf geben muss. Auch das Pentagon weiß von diesem CIA-Leck in China, deshalb bezweifle ich, dass sie es uns mitteilen würden, wenn sie tatsächlich an Zha interessiert sind.«
»Ein Maulwurf?«
»Ich lebe mit dieser Realität schon eine ganze Weile. Zu viele CIA-Operationen in China sind auf eine Weise gescheitert, die sich nur durch Insiderwissen erklären lässt. Ich versuche deshalb, mich bei allem, was ich tue, ziemlich bedeckt zu halten. Ich vermeide es möglichst, Langley meine Absichten mitzuteilen, damit die chinesischen Kommunisten nicht davon Wind bekommen. Obwohl in Hongkong eigentlich keine Festlandsverhältnisse herrschen sollten, wimmelt es hier nur so von chinesischen Spionen.«
»Vielleicht ist dieses Leck der Grund dafür, dass die 14K ihre Leibwache für Zha verdoppelt haben und alle paar Stunden Überwachungsabwehroperationen durchführen«, sagte Chavez.
»Das ergäbe nur einen Sinn, wenn die 14K mit den chinesischen Kommunisten zusammenarbeiten würden«, erwiderte Yao. »Das widerspricht jedoch allem, was ich über die Triaden gesehen oder gehört habe.«
D ings Handy piepste. Es war Ryan. Ding schaltete den Laut sprecher ein.
»Was ist los, Jack?«
»Die beiden jüngeren Amerikaner, die Jungs, die ich auf der Fähre gesehen habe, haben gerade ihre Rechnung bezahlt und sind gegangen.«
»Gut. Vielleicht machen sie tatsächlich Feierabend. Und die beiden Anzugträger?«
»Die sitzen immer noch am selben Platz und schauen alle dreißig Sekunden wie ein Uhrwerk zu Zha und seiner Begleitung hinüber. Es ist ziemlich offensichtlich.«
»Okay«, sagte Ding. »Ich komme wieder rein. Du passt so lange auf, bis ich dich ablöse, und dann kannst du wieder nach vorn raus.«
»Verstanden«, sagte Jack.
Chavez betrat den Klub durch die Hintertür. Dahinter lag eine lange, schmale Treppe, die zu einem Gang hinunterführte. Chavez passierte die Toilette und den Kücheneingang, betrat den Klub und ging an Zha und seinen Begleitern in ihrer Ecknische vorbei zu seinem alten Platz an der Bar zurück.
Ryan verließ jetzt den Klub durch den Vordereingang, ging zu dem Nudelladen an der Jaffe Road hinüber und bestellte sich ein Tsingtao-Bier.
Eine Minute nachdem Ryan an seinen Beobachtungsposten zurückgekehrt war, meldete er sich über Konferenzfunk: »Die 14K sind im Anmarsch. Gerade sind fast ein Dutzend Schlägertypen aus zwei silberfarbenen Geländewagen ausgestiegen. Obwohl es draußen noch fast dreißig Grad hat, tragen sie alle lange Jacken. Ich nehme also an, sie sind bewaffnet. Sie betreten jetzt den Club Stylish durch die Vordertür.«
»Scheiße«, rief Yao. »Ding, glauben Sie nicht, wir sollten abziehen?«
»Es ist Ihre Entscheidung«, erwiderte Chavez. »Aber bisher bin ich an meiner Bar nicht weiter aufgefallen, wenn man einmal davon absieht, dass ich alle paar Minuten mit mir selber rede. Wie wär’s, wenn ich erst einmal sitzen bleibe und aufpasse, dass die beiden Konsulatstypen bei all den neuen Gorillas in diesem Raum nicht in Schwierigkeiten geraten?«
»Verstanden, aber seien Sie vorsichtig!«
Kurz darauf übernahmen die Triaden praktisch den ganzen Klub. Ein Dutzend offensichtlich
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