Gefahrenzone (German Edition)
Demarkationslinie feuerten sie AIM-120-Raketen ab, überquerten die Mittellinie der Meeresstraße und drangen in den rotchinesischen Luftraum ein. Tatsächlich brachen die Chinesen daraufhin den Angriff auf die Marines-Jets ab, und es begann eine regelrechte Luftschlacht über der Taiwan-Straße, die mehr als eine Stunde dauerte.
Inzwischen waren jedoch aus Flugbasen in Shenzhen und Hainan weitere VBA-Flugzeuge gestartet, um die anfliegenden feindlichen Jets aufzuhalten, von denen sie jedoch annahmen, sie würden von taiwanesischen Piloten geflogen werden. Keiner von ihnen ahnte, dass es sich in Wirklichkeit um US Marines handelte. Vier Marines-Jets, die mit Luft-Luft-Lenkwaffen ausgerüstet waren, verließen jetzt die Formation und feuerten aus größerer Entfernung Mittelstreckenraketen ab, die drei J-5 vom Himmel holten, bevor die Chinesen überhaupt zurückschießen konnten.
Trotzdem fiel eine F/A-18 nur zwanzig Kilometer vor Hongkong der radargelenkten Rakete einer J-5 zum Opfer. Nur Sekunden später zerstörten amerikanische Raketen zwei weitere J-5-Jets.
Der Rest der US-Angriffsstaffel raste jetzt im Tief fl ug mit über 900 Stundenkilometern über die Containerschiffe im Hongkonger Hafen hinweg.
V ier US-Atom-U-Boote hatten in den vergangenen achtundvierzig Stunden ihr bisheriges Patrouillengebiet in der Taiwan-Straße verlassen und lagen jetzt südlich von Hongkong. Als sich die amerikanischen Flugzeuge der ehemaligen britischen Kolonie näherten, starteten alle vier U-Boote Tomahawk-Cruise-Missiles, die aus dem schwarzen Wasser auftauchten, einen weiten Bogen flogen und sich dann SAM-Batterien entlang der gesamten Küste zum Ziel nahmen.
Die Tomahawks waren äußerst erfolgreich und schalteten im weiten Umfeld des Victoria Harbour mehrere Flugabwehrraketen-Stellungen aus.
U m 2.04 Uhr überquerten zehn Kampf fl ugzeuge in enger Angriffsformation den Victoria Harbour im Zentrum von Hongkong. In einer Höhe von nur hundert Metern rasten sie mit 800 Stundenkilometern über das Peninsula-Hotel. Das Donnern ihrer zwanzig Strahltriebwerke zerbrach unzählige Fenster und weckte jeden in einem Umkreis von zwei Kilometern um den Hafen auf.
Ihre Flugroute führte aus dem einfachen Grund mitten durch Hongkong, weil die Berge im Norden, die Hochhäuser und der starke Schiffsverkehr das chinesische Radarbild eine Zeit lang verunklären würde. Die chinesischen Raketenstellungen in Shenzhen könnten also ihre SAMs erst auf die tief fliegenden Jets abfeuern, wenn diese das chinesische Festland erreicht hatten.
Aber jetzt erschienen auf den Radargeräten weitere VBA-Jäger. Die beiden letzten Luftkampfjets trennten sich von der Angriffsformation und flogen nach Nordosten, wo sich ihnen über Shenzhen eine Gruppe von sechs Su-27 entgegenstellte. Beide Marines-Piloten konnten gegnerische Jets abschießen. Bereits neunzig Sekunden später kamen ihnen die beiden restlichen F/A-18 zu Hilfe, die sich bisher mit J-5-Jets über dem Südchinesischen Meer einen heftigen Kampf geliefert hatten.
Über Shenzhen wurden zwar zwei Hornets durch SAM-Raketen zerstört, aber beide Piloten konnten sich mit dem Schleudersitz retten. Kurz darauf wurden zwei weitere Hornets von Luft-Luft-Raketen getroffen. Ein Marine katapultierte sich aus seiner abstürzenden Maschine, während der andere Pilot auf den Wutong-Berg prallte und starb.
Insgesamt schossen die vier Marines-Jäger sechs chinesische Flugzeuge ab und sorgten dafür, dass die anderen gegnerischen Jets eine Weile aufgehalten wurden, was der Angriffsgruppe ein paar wertvolle zusätzliche Minuten verschaffte.
Als die zehn Bomber die Grenze zu Festlandchina überquerten, stiegen acht der zehn Jets wieder auf eine Höhe von dreitausend Meter auf. Nur Cheese und Trash flogen weiter im Tief fl ug durch die Dunkelheit und richteten ihre ganze Aufmerksamkeit auf das durch ihre Nachtsichtgeräte grün gefärbte Terrain, das unter ihnen vorbeiraste.
A dam und Jack saßen in ihrer Mietwohnung in Norden Kantons. In den vergangenen zwei Tagen hatten sie praktisch nichts anderes getan, als ununterbrochen das China-Telecom-Gebäude zu beobachten. Sie hatten mit dem Teleobjektiv Fotos von K. K. Tong auf seinem Balkon im elften Stock gemacht und darüber hinaus Dutzende anderer Personen fotografiert. Viele von ihnen konnte Ryan durch die Datenbank und das Bilderkennungsprogramm auf seinem Laptop identifizieren.
Jack hatte es am Tag zuvor nach unzähligen vergeblichen Versuchen endlich
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