Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
Vom Netzwerk:
murmelte: »Ich glaube nicht.«
    Â»Sie sollten wirklich ganz nach oben gehen«, stimmte Helmut Jordan zu. »Die Aussicht ist einfach spektakulär.«
    Reeves zögerte noch immer und hob seine Tasse an den Mund. »Ich …«
    Â»Sie haben doch wohl keine Angst?«, forderte Jordan ihn heraus.
    Â»Nein«, knurrte er.
    Â»Tja, dann lasst uns gehen.« Sie stand entschlossen auf und hüllte sich erneut in ihre Jacke, die sie sofort angezogen hatte, als sie aus der Seilbahn gekommen war. Außerdem zog sie auch ihre Mütze aus der Tasche, setzte sie sich auf den Kopf und schob sie möglichst tief in ihre Stirn.
    Reeves hatte einfach keine andere Wahl. »Also gut«,
grummelte er, erhob sich ebenfalls und zog seine gefütterte Lammfelljacke an.
    Â»Kommst du?«, wollte Jordan von Helmut wissen, als er sitzen blieb.
    Â»Nein, geht ihr Kinder ruhig allein. Der Arzt hat mir erklärt, dass ich es in meinem Alter etwas ruhiger angehen lassen soll.«
    Reeves und Jordan lachten. Er sah nicht gerade hinfällig aus, wie er mit übereinandergeschlagenen Beinen vor der Tasse dampfend heißen Cappuccinos saß und lässig einen seiner Gucci-Slipper baumeln ließ.
    Während Jordan ihn beinahe gewaltsam aus dem Café zog, hängte sich Reeves die Kamera um den Hals. »Am liebsten würde ich dich erwürgen. Ich will nicht auf diese blöde Plattform«, schnauzte er, während sie in Richtung der Treppe liefen, über die man bis zum Gipfel kam.
    Â»Du hast gesagt, du hättest keine Angst, solange du festen Boden unter den Füßen hast.«
    Â»Das war gelogen.«
    Â»Keine Sorge. Die Plattform schwankt wirklich nur ein bisschen hin und her, und der nächste Felsvorsprung ist nur dreihundert Meter unter dir.«
    Als er sichtlich erbleichte, zerrte sie ihn lachend hinter sich her.
    Nachdem sie ungefähr die halbe Treppe erklommen hatten, blieben sie kurz stehen, sogen die dünne Luft in ihre Lungen ein, und er bedachte sie mit einem ernsten Blick, legte ihr die Hände auf die Schultern und bat sie in feierlichem Ton: »Jordan, ich möchte,
dass du eines nicht vergisst, falls mir irgendwas passiert.«
    Â»Reeves …«
    Â»Versprich es mir«, bat er sie eindringlich.
    Â»In Ordnung«, sagte sie ihm zu. »Ich verspreche es.«
    Â»Falls ich von diesem Berg herunterpurzele, versuch, dir meine Kamera zu schnappen und ein Bild davon zu machen, ja?«
    Sie ließ ihren Arm nach vorne schießen, um ihm einen spielerischen Fausthieb zu verpassen, woraufhin er ihr fröhlich lachend auswich, ihre trommelnden Fäuste mit der linken Hand packte und sie mit der Rechten eng an seine Brust zog.
    Â»Du Schuft! Ich dachte, du meinst es ernst.«
    Â»Ich habe es auch ernst gemeint. Mit dem Bild würdest du wahrscheinlich den Pulitzer-Preis gewinnen.«
    Schnaubend wandte sie sich ab, aber sie beide lachten, als er weiter hinter ihr über die Treppe in Richtung Gipfel stieg.
    Nachdem sie oben angekommen waren, sah Reeves sich einmal flüchtig um, murmelte: »Sehr schön«, und wandte sich wieder zum Gehen.
    Jordan packte ihn am Arm. »Nichts da. Schließlich bin ich nicht den ganzen Weg umsonst heraufgekommen.« Oben auf dem Gipfel war es merklich kühler, deshalb machte sie den Reißverschluss ihrer Jacke zu, stopfte ihre Hände in die gefütterten Taschen, lehnte sich rücklings gegen das Geländer und atmete die kalte Luft so tief wie möglich ein.
    Â»Bleib, wo du bist«, wies Reeves sie an und hob die
Kamera vor sein Gesicht. Er trat dichter an sie heran, machte einen Schritt zurück, hielt die Nikon erst horizontal, dann vertikal und machte ein Bild nach dem anderen von ihr. Jordan liebte es, ihm dabei zuzusehen. Die Art, wie er in die Hocke ging, sich auf Zehenspitzen stellte, sich nach hinten lehnte und die Hüfte etwas vorschob oder sich nach vorne beugte, ließ ihn wie einen Balletttänzer wirken.
    Â»Du bist unglaublich fotogen. Ich liebe dich in diesem Rot. Es hebt sich fantastisch von dem weißschwarzen Pelzkragen der Jacke ab. Der Pulli und die Mütze vor dem grau-weißen Hintergrund sehen einfach super aus …« Er brach ab und machte noch eine Reihe Aufnahmen von ihr. »Die Kälte hat deine Wangen rosig gemacht, und die schwarzen Strähnen, die sich unter der Mütze hervorgeschoben haben, sehen fantastisch aus. Jetzt atme aus, damit ich den Dampf

Weitere Kostenlose Bücher