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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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erreicht.«
    Â»Kein Problem«, antwortete Reeves. »Wann treffen Sie sich mit diesem italienischen Fabrikanten?«
    Â»Um vier.«
    Â»Ich wäre gern dabei, wenn Sie nichts dagegen haben, einfach, weil mir das ein paar Hintergrundinformationen gibt.«
    Â»Gern. Warum nehmen Sie und Jordan nicht die Fähre, bringen sie nach Hause und kommen dann in mein Büro. Das schaffen Sie zeitlich auf jeden Fall.«
    Â»Komm doch bitte mit, Helmut«, bat Jordan ihn. Sie wollte nicht übertrieben glücklich wirken, da sie gleich erneut mit Reeves alleine war.

    Â»Nein, meine Liebe. Sosehr ich es genieße, dass Reeves bei uns ist, habe ich seinetwegen ein paar Dinge, die auf meinem Schreibtisch liegen, sträflich vernachlässigt. Wenn ihr beide die Fähre nehmt, habe ich die Möglichkeit, diese Dinge zu erledigen. Au revoir«, verabschiedete er sich und küsste sie zärtlich auf den Mund.
    Seine Lippen waren kühl und fest, völlig anders als Reeves’ warmer, feuchter, nachgiebiger Mund. Helmuts Küsse versetzten sie nicht in eine andere Sphäre, in der sie langsam, aber unvermeidlich den Bezug zu der, in der sie zu Hause war, verlor. Sie riefen keine leisen Schauder, ähnlich den Nachbeben einer großen Erderschütterung, in ihrem Körper wach.
    Dann machte er sich wieder von ihr los. »Ich rufe dich nachher an, Liebling.«
    Â»In Ordnung. Danke für den wunderbaren Morgen«, sagte sie und schämte sich, weil sie derart verlogen war. Helmut hatte nichts damit zu tun, dass dieser Tag so herrlich war.
    Er winkte ihnen noch zum Abschied zu, als Henri die Tür des schnittigen Mercedes öffnete. Und dann waren sie allein. Reeves stellte sich in der Schlange vor dem Schalter an, um die Fahrkarten zu kaufen, und dann standen sie inmitten der Menge, die am Ufer wartete, während die Fähre anlegte und ihre Fahrgäste entlud, nahmen jedoch nichts außer dem jeweils anderen wahr. Erst das Gedränge der Leute, die an Bord des Schiffes stürmten, riss sie aus ihrer geteilten Trance.

    Lachend setzten auch sie sich in Bewegung, fanden einen kleinen Tisch auf dem offenen Oberdeck und belegten ihn sofort mit Beschlag. Damit niemand sich zu ihnen gesellen konnte, legten sie ihre Jacken auf den dritten und Reeves’ Fotoausrüstung auf den vierten Stuhl, und Reeves kaufte ihnen Sandwiches und Süßwaren an einem der Automaten und holte ihnen Kaffee an der Snackbar auf dem Unterdeck.
    Ohne auf die Touristen, die an ihrem Tisch vorüberschlenderten, die regelmäßigen Stopps an irgendwelchen Haltestellen und die vielsprachigen Unterhaltungen auf ihrem Deck zu achten, saßen sie sich gegenüber und nahmen nur einander wahr. Es war ein wunderbarer Tag. Der See war ruhig und leuchtend blau. Doch wahrscheinlich hätten sie noch nicht einmal gemerkt, wenn es geregnet hätte, denn sie waren völlig in den sonnenhellen Glanz des jeweils anderen eingehüllt.
    Â»Erzähl mir alles, was es über Jordan Hadlock zu wissen gibt. Wie war übrigens dein Mädchenname?«, fragte Reeves, während er sich vorbeugte und ihre Hand ergriff.
    Â»Simms. Warum?«, fragte sie lachend zurück.
    Er zuckte mit den Schultern und setzte das jungenhafte Grinsen auf, das sie inzwischen so gut kannte. »Keine Ahnung. Ich bin einfach neugierig. Ich will alles über dich wissen.«
    Verlegen blickte sie auf ihre verschränkten Hände. Sie dachte an das aufregende Leben, das er führte, an die unzähligen Frauen, denen er jeden Tag begegnete,
und kam zu dem Ergebnis, dass ihr eigenes Leben im Vergleich zu seinem furchtbar fade war. »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ich glaube, du weißt bereits alles, was es über mich zu wissen gibt.«
    Â»Erzähl mir von deiner Familie.«
    Sie lächelte. »Meine Eltern sind zwei wunderbare Menschen. Dad ist Verlagsvertreter, und Mum hat stets dafür gesorgt, dass zu Hause alles lief.«
    Â»Geschwister?«
    Â»Einen jüngeren Bruder, der aber bei der Geburt gestorben ist. Sonst keine.«
    Â»Du hast mir erzählt, dass du vier Jahre verheiratet warst.«
    Sie nickte mit dem Kopf.
    Â»Warum hattet ihr keine Kinder?«
    Â»Weil Charles keine wollte.«
    Â»Aber du.«
    War er vielleicht ein Hellseher? Sie blickte vor sich auf den Tisch. »Ja, ich wollte Kinder. Inzwischen ist mir allerdings klar, dass es nicht sein sollte.«
    Ihr Wunsch nach einer Familie

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