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Gefahrliche Sunden

Gefahrliche Sunden

Titel: Gefahrliche Sunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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einem dünnen Laken liegen oder völlig nackt sein?«, überlegte er. »Ich denke, völlig nackt. Einen Arm wirst du vor dir ausstrecken und den anderen über deinen Brüsten falten. Oder eher über einer Brust …«
    Â»Reeves.« Stöhnend vergrub sie ihr Gesicht an seinem Hemd.
    Â»Dein Haar wird zerzaust sein, als wärst du gerade davon wach geworden, dass jemand hereingekommen ist. Dein Geliebter. Und deine Augen werden groß sein und ihn fragen, ob er mit dir schlafen wird. Obwohl
du die Antwort bereits weißt.« Seine Stimme hatte einen rauen Klang bekommen, und er hatte sein Gesicht dicht über sie gebeugt. »Die Antwort ist: ›Ja!‹ Ja.«
    Hungrig presste er seine geöffneten Lippen abermals auf ihren Mund, zog sie an seine Brust, durchdrang die Barriere ihrer Zähne und erforschte jede honigsüße Vertiefung, auf die er mit der Zungenspitze traf. Ein unbefriedigtes Knurren drang aus seiner Kehle, als er sie noch enger an sich zog. Sie rang nach Luft, und selbst seine von Verlangen umnebelten Sinne spürten, dass dieses Geräusch kein Ausdruck des Verzückens war. Eilig trat er einen Schritt zurück. »Was ist?«
    Â»Deine Kamera«, heulte sie jämmerlich.
    Er sah an sich herab und bemerkte, dass der Fotoapparat direkt vor ihren Brüsten hing. »Tut mir leid. Das habe ich nicht bemerkt.«
    Â»Ich auch erst nach einem Augenblick.« Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn eilig auf den Mund. »Wir müssen gehen, Reeves.«
    Er blickte in die Ferne, wo die Alpen in den Himmel ragten, und stimmte voll Bedauern zu: »Ich weiß. Ich …« Plötzlich aber brach er ab und spitzte angestrengt die Ohren. »Was zum Teufel ist das?«
    Jordan hatte das Geräusch ebenfalls gehört und sah ihn lächelnd an. Zu seinem Entsetzen trat sie wieder ans Geländer, beugte sich darüber und blickte sich suchend um. Er hatte keine Ahnung, was sie sich davon versprach, denn sie wurden durch eine dichte Wolkenwand von der Erde getrennt. »Was …«
    Â»Da!«, rief sie ihm zu. »Komm schnell her, bevor sie
wieder in den Wolken verschwinden.« Sie streckte einen ihrer Arme aus, und zwischen den weißen Wolken nahm er eine beachtliche Herde Kühe auf einer grünen Wiese wahr.
    Â»Rinder?«, fragte er verwirrt.
    Â»Milchkühe. Das, was du hörst, sind ihre Glocken«, klärte sie ihn auf.
    Â»Ich dachte, diese schweren Dinger an den dicken Lederbändern wären nur als Souvenirs für die Touristen gedacht.« Noch immer klebte sein Blick an dem seltsamen Bild, das sich ihm bot.
    Â»Das sind sie auch. Doch sie sind auch sehr nützlich. Eine Kuh kann schwerlich in den Bergen verloren gehen, wenn sie eine solche Glocke trägt. Und für gewöhnlich folgt die Herde dem Tier, das die größte Glocke hat.«
    Â»Sachen gibt’s.« Jetzt sah Reeves wieder Jordan an und murmelte sanft: »Während eines Augenblicks hatte ich mir wirklich eingebildet, ich wäre dem Himmel so nahe, dass ich die Engel singen höre.«
    Â»Tja, du bist ihm wirklich ziemlich nah. Der Pilatus ist …«
    Â»Ich habe nicht die Höhe des Berges gemeint«, erklärte er.
    Errötend wandte sie sich ab und lief auf die Treppe zu. »Ich weiß, was du gemeint hast«, war alles, was sie sagte, als er ihre Hand ergriff.
    Â 
    Um ein wenig Abwechslung zu haben, fuhren sie den Berg auf der anderen Seite mit der Zahnradbahn
hinab. Es war Helmuts Entscheidung gewesen, aber Reeves hatte sie dankbar akzeptiert.
    Henri, der Chauffeur, wartete mit der Limousine an der unteren Station. »Oh, ich hatte gehofft, wir könnten mit einer der Fähren zurückfahren.« Jordan war enttäuscht. Die Fähren machten ein ausgezeichnetes Geschäft auf dem Vierwaldstätter See, denn sie wurden nicht nur von Touristen, sondern auch von einheimischen Pendlern gern benutzt. »Ich weiß, dass es wegen all der Haltestellen ziemlich lange dauert, aber es macht immer solchen Spaß.«
    Â»Dann fahr einfach mit Reeves«, schlug Helmut vor. »Ich ziehe den Luxus der Limousine und Henris flotten Fahrstil vor. Außerdem habe ich für heute lange genug den Touristen gespielt.« Er wandte sich dem Fotografen zu. »Was meinen Sie, Reeves? Hätten Sie Lust, eines der Schiffe zu nehmen? Es wird mindestens eine Stunde dauern, bis man damit Luzern

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